Tipps & Tricks Jig-Köpfe: welche Gewichte müssen sein?


Wie so oft beim Angeln scheiden sich beim Twistern ja oft die Geister. Egal, ob es auf Barsche, Zander oder Hechte geht. Die einen schwören darauf, den Twister mit einer Art Doppelzug (zweimal kurz anrucken) vom Boden abzuheben, die anderen gehen ausschließlich über die Rolle. Die einen fischen  schnell, die anderen so langsam es geht. Wieder andere variieren ständig.


Bei all diesen verschiedenen Ansätzen spielt die Frage nach dem Gewicht der Bleiköpfe eine wesentliche Rolle. Denn wenn ich einen Köder so langsam wie möglich präsentieren möchte, dann muss ich den Bleikopf so leicht wie möglich wählen, damit der Köder ganz langsam herunterfällt. Auch der Doppelzug wird als solcher weniger deutlich wahrzunehmen sein, wenn man im Stillwasser mit großen Gewichten fischt. Wenn es aber darum geht, die Räuber vor eine schnelle Entscheidung zu stellen, nämlich ob sie den Köder nehmen oder nicht, macht es theoretisch Sinn, einen schweren Bleikopf zu wählen, der ins Gesichtsfeld der Kollegen huscht und dann schon fast wieder weg ist.

Auf den Punkt gebracht: Braucht man Bleiköpfe in 24 verschiedenen Gewichten, so dass man sich exakt an die Tiefe und Strömung anpassen und seinen Köder sehr gefühlvoll führen kann oder reichen wenige Standardgewichte, mit denen man den Köder zackig führen kann?


Die Fachpresse ist sich da nicht einig. Von der klassischen „So leicht wie möglich und so schwer wie nötig.“-Nummer bis zu Pauschal-Rezepten, wie: „Ich fische fast immer mit einem 15 Gramm-Kopf, wenn ich damit zum Grund hinunter komme.“, ist scheinbar alles fängig. Woran liegt’s?


In erster Linie wohl daran, dass es sich bei den Experten meist um sehr gute Angler handelt. Denn wenn beispielsweise ein Dietmar Isaiasch eine andere Meinung propagiert wie ein Mick Brown, dann können wir vieles machen – aber die Kompetenz der Kollegen müssen wir wirklich nicht bezweifeln. Jeder dieser Experten fängt seine Fische. Davon kann man sich ja jeden Monat aufs Neue in den Fachmagazinen überzeugen. Interessant wäre es, die Kollegen einmal unter gleichen Bedingungen am gleichen Spot fischen zu lassen und zu schauen, wie die Ergebnisse dann ausfielen. Ich bin mir recht sicher, dass die Unterschiede marginal wären, da der wahre Schlüssel zum Fangerfolg meines Erachtens nicht die Köderpräsentation ist. Viel wichtiger ist, dass die Männer genau wissen, an welchen Plätzen sie fischen müssen! Und welche Ködergröße und Farbe zu welcher Jahreszeit in welchem Gewässertyp zieht. Schließlich sind es doch immer wieder die selben Schlüsselreize, die für die Fische die Initialzündung zum Zupacken bedeuten: kleine Staubwolken beim Aufschlag, fluchtartige Bewegungen beim Abheben, Stop & Go, das Absinken des Köders… Und wenn die Räuber am Jagen sind, ist es einfach wichtiger, mit dem Köder das Beuteschema so gut wie nur irgend möglich zu imitieren (Ködergröße und Farbe) und dort zu angeln, wo die Fische rauben als eine virtuose Köderführung hinzulegen. Dann spielen ein paar Gramm hin oder her auch keine Rolle mehr. In den meisten Fällen muss der Gummifisch einfach nur zum Grund. Je schneller er das tut, desto geringer die Chance, dass sich kleine Fische in der Absinkphase am Köder vergreifen.


Heißt: möglichst geringes Gewicht, für alle, die gern auch mal einen kleineren Fisch verhaften – höheres Gewicht für alle, die es schwerpunktmäßig auf die großen Fische abgesehen haben, die ja meist unter den kleineren Artgenossen stehen (das trifft zumindest auf Barsche zu). Und so reichen eigentlich relativ wenig verschiedene Gewichte aus. Ich kenne erfolgreiche Angler, die wirklich niemals unter 10 Gramm gehen und sich mit Köpfen in Gewichten von 15, 25 und 50 Gramm für alle Situationen gewappnet fühlen.


Anstatt sich also eine Platte zu machen, ob der Bleikopf nun 18, 21 oder 24,73 Gramm schwer sein sollte, überlegt lieber wo der Fisch steht, wann er frisst und vor allem auch was er frisst. Alles andere ist reine Kopfsache…

N
Hallo,<br />
im wesentlichen stimmt das alles.Zu bedenken wäre noch ,dass zb. ein 14 gramm Kopf an einer 0,15 Schnur ein deutlich anderes Absinkverhalten hat als zb.an einer 0,25 Schnur.Gleiches gilt für Geflecht und Monofil.Deswegen sind auch Empfehlungen schwierig,weil ja nicht alle mit der gleichen Schnurart bzw.Schnurstärke am Wasser unterwegs sind.<br />
Wenn zB.3 Angler mit gleichem Gewicht,aber mit unterschiedlichen restlichem Gerät angeln,kann es durchaus sein,dass im Grunde jeder anders fischt und nur einer Fische fängt,nämlich der,bei dem alles optimal passt!<br />
Daher kommen wahrscheinlich auch die unterschiedlichen Erfahrungen,die die Kollegen machen.<br />
mfg nobo
D
stimmt. danke für den nachtrag.
D