Fangberichte It ain´t a crime…..
Wie sagte doch « House of Pain » Anfang der 90er so schön: « It ain´t a crime if you don´t get caught. » Das dachte sich wohl auch der Hauptdarsteller meiner Story, auf den ich später genauer eingehen werde…
Freitagnachmittag, das Wochenende steht vor der Tür. Ab ans Wasser. Im Keller schaute ich einmal quer über meine Spinnruten. Nun stellte sich die Frage, auf was es denn heute gehen sollte. Die Entscheidung fiel auf „Ultra-Light“. Ich schnappte mir also eine feine Ultimate Inspiron mit einem WG von 5-15g, dazu wählte ich ein 1000er Röllchen, welches mit 10er Fireline in pink bespult war. Ich packte einige 2er Mepps, ein paar kleine Bullheads , Butcher und einige Gummifische in 5cm ein und machte mich auf die Socken zum DLRG-Steg, um meine gestreiften, stacheligen Freunde zu ärgern. Dort angekommen, wurde noch schnell ein 23er Monovorfach angeknüpft und der erste Wurf war getan. Zuerst mit Wobblern, dann mit einem 2er Mepps in neonpink. Ich warf den Mepps aus und ließ ihn bis kurz vor den Grund absinken und begann einzuholen.
„Zack“ machte es und der erste Drill läutete den Tag ein. Ein 45er Rapfen kam an die Oberfläche. Heute rockte also Spinner.
Kurze Zeit später wollten sich noch zwei Döbel den kleinen Happen schmecken lassen. Systematisch fischte ich vom Steg fächerförmig die einzelnen Wasserschichten ab, als im Mittelwasser ein schöner Barsch auf die Fangmaschine knallte. Endlich war ein Zielfisch überlistet.
Doch wo ein Barsch ist, da sollen ja auch andere Barsche stehen. – Doch auf den pinkfarbenen Mepps wollte nichts mehr gehen. Ich wechselte also auf einen 2er Reggae-Mepps und warf quer flussabwärts Richtung Fahrrinne, ließ absinken und holte wieder ein.
Keine zehn Kurbelumdrehungen später gab es einen Schlag in die Rute, dass alles zu spät war. Ich setzte den Anschlag und dann ging sie ab – die Luzie. Mit bis zum Anschlag gekrümmter Rute wurde mir so langsam aber sicher die Rolle leer gezogen. Immer wieder gab es vehemente Kopfschläge und ich befürchtete jeden Moment einen Abriss. Langsam aber sicher bekam ich das Ding am anderen Ende unter Kontrolle und zog es immer näher, bis kurz vor meine Füße.
Nun war dieses Gerät direkt unter mir, ich konnte es jedoch noch nicht sehen, da sich der Fisch nicht wirklich bemühte vom Grund zu kommen. Jetzt hieß es also ganz vorsichtig zu pumpen. Die Rute verneigte sich ganz lässig um 180° und Zentimeter um Zentimeter bekam ich den Fisch vom Grund. Der Knoten von der mono – multifil Verbindung kam zum Vorschein. Jetzt war es also gleich geschafft. Doch Pfeifendeckel! Plötzlich schlug der Schwanz des Fisches in die Schnur und machte senkrecht einen Spurt Richtung Grund. Also auf ein Neues. Doch allmählich verließen den Fisch die Kräfte und ich konnte den Fisch das erste Mal an die Oberfläche bekommen. Waller!
Zirka 90cm. Mit meinem kleinen Mepps im Maul. Der hat sich wohl gedacht: „Wenn ich nicht erwischt werde, dann kann ich ja auch ruhig mal heimlich kleines Barschfutter fressen.“
Ging wohl für Freund Silurus Glanis kräftigst in die Hose. Lange Rede, kurzer Sinn. – Geiler Drill!!! Einer der besten überhaupt. Schnell noch ein kleines Foto zum Andenken in der Hoffnung, dass er noch mal beißt, wenn ich stabileres Equipment am Start habe und er noch einen Meter gewachsen ist.
Grüße vom Neckar
Heinzmann