Tipps & Tricks How to: Dünne Geflochtene, Thermofusionen oder Unifilamente aufspulen

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Auch wenn’s immer noch haufenweise Gegenstimmen gibt, gibt’s inzwischen auch ein Lager, das sich draüber einig ist, dass an der NanoFil im Microköder-Berich und beim feinen Freiwasserangeln kein Weg vorbei führt. An der Schnur fliegen die Minitaturköder einfach ein paar entscheidende Meter weiter. Für den Einsteiger fängt das Angeln mit der Nanofil mit einem Problemchen an. Die Schnur ist nicht nur superglatt, sondern auch spinnwebenfein. Die muss man erstmal sauber auf die Rolle bekommen. Weil man das auch auf feine Thermofusionsschnüre wie z.B. die 6er und 8er Fireline oder andere dünne Geflechte übertragen kann, habe ich meinen gesterigen Beitrag von meinem Berkley-Blog, den ich übrigens ziemlich regelmäßig mit Produktinfos und anderen Tipps füttere, hier rüber gezogen und zeige allen, die selber noch nie so feine Schnur auf die Rolle gespielt haben, wie das funktioniert.

Die Krux ist, dass man unheimlich viel NanoFil, Fireline, Stroft oder welche Feinschnur auch immer braucht, wenn man nicht oder zu grob unterfüttert oder den Knoten, der die Unterfüterung mit der Angelsehne verbindet, nicht sauber knotet und dann auch nicht abdeckt.


Das “Problemkind”.

Ich bespule viele Rollen und habe mir deshalb mal so eine Spooling Station bestellt. Die hat sich als sehr nützlich erwiesen und ich kann sie jedem ambitionierten Spinnangler nur empfehlen.


So macht Spulen richtig Spaß.

Ich demonstriere den Prozess jetzt mal mit einer 6er Nanofil, die ich zum 2 cm-Köder-Angeln benutze (mit der kann man auch eine 1 g-Mormyschka noch 10 Meter werfen).


Raus aus der Packung und rauf auf die Rolle mit Dir!

Mit der Schnur kann man nicht mal die kleine Mag Pro Extreme voll machen. Selbst auf die Spule für die Geflochtene würden da wahrscheinlich über 500 Meter drauf passen. Da man aber garantiert nicht mehr als 125 Meter braucht, muss unterfüttert werden. Das macht man am besten mit einer feinen und preiswerten (wenn nicht sogar billigen) Mono, die sich sauber verlegt und kaum Zwischenräume bietet, in die die Nanofil später flüchten kann.


Ich nehme eine 16er. 18er und 20er tun’s aber auch noch.

Die Schnur muss wirklich parallel um den Spulenkern gewickelt sein. Damit die Unterfütterung nicht konisch nach oben oder unten ausgerichtet ist, muss man ggf. mal mit den Unterlegscheiben auf der Achse experimentieren, bis man das perfekte Wickelbild erzielt.


Kleine Scheibe mit großem Einfluss aufs Wickelbild.

Die NanoFil ist so dünn, dass man die Spule fast mit der Monofilen voll machen kann.


Genug Mono? Nö! Noch ein bisschen muss rauf!


Ups. Passen da überhaupt noch 125 m drauf?

Jetzt wird die Schnur verbunden. Hier mit dem doppelten Uniknoten. Noch besser ist der Albright, weil der am wenigsten „aufträgt“.


Achtung: Der Knoten stört beim Werfen!

Jetzt kommt ein Stück Tesafilm über den Knoten, so dass die Hauptschnur später beim Werfen nicht am Knoten hängen bleiben kann und sich alles sauber übereinanderlegt. Sonst braucht man zu viel Schnur, um den Knoten zu kaschieren.


Also Tesa rauf…


… und loswickeln.

Und dann kann die Geflochtene bis kurz unter den Rand aufgespult werden. Wichtig ist, dass man die Rolle nicht zu voll macht. Sonst gibt’s beim Werfen Tüddel.


Noch ein bisschen mehr.


Das passt bestimmt noch drauf!


NanoVoll! So muss das aussehen.

Jetzt fliegen die kleinen Jigs und Wobbler an der richtig weit.

M
Guter Tipp mit dem Klebestreifen über dem Knoten...
Manchmal sind Sachen so simpel, dass man einfach nicht drauf kommt.
D
das funktioniert sogar bei dickeren schnüren :)
M
Na klar.
Das wird ab sofort praktiziert :)
Habe jetzt auf 2 Spulen Nanofil und bin sehr gespannt... (meine Knoten halten jedenfalls - das konnte ich auch schon trocken testen!)
Nächstes WE geht's an den Edersee mit nem ganzen Heck voll neuem Tackle - man bin ich gespannt.
D
Viel Erfolg! Der wäre inzwischen richtiggehend verdient :)
P
Hallöle,

Das mit dem Klebestreifen kannte ich bis dato auch noch nicht. ABER: Die Schnur wird schnell nass (feucht), wie verhält es sich mit den Kleberesten die evt. vom Streifen gelöst werden könnten? Oder wird der Kleber bei großer Hitze (Sonneneinstrahlung) flüssig und versaut die Schnur? :?:

ANFRAGE: Wäre es von Seitens Berkley möglich auf der Spule der Nanofil eine Art "Fenster" mit einer Skale anzubringen, damit man weiß wieviel Schnur man aufgespult hat? Ich benutze die Spulen in 270 m länge und muss immer abschätzen wenn ich ca. die Hälfte aufgespult habe, da ich die Rolle meistens mit 100 - 120 m befülle. Gut, man könnte die 125 m Spule kaufen aber bei 270 m spart man Geld...

Würde meines erachtens die Sache erleichtern, wenn man einen Überblick hat, wieviel Restschnur auf der Spule verbleibt und man genau weiß, wieviel man auf der Rolle hat. Die Sache mit der Füllschnurmenge (hierfür reichen auch Jahrealte Restbestände), sind eh Erfahrungswerte, da es auch die verschiedensten Rollentypen gibt und man hierfür keine Faustregel aufstellen kann.

MfG
P
Ich habe an die Spulstation einen ganz einfachen Schnurzähler geklemmt ... funktioniert.
M
Oh ja, du sagst es - so langsam wird's komisch. Aber irgendwann knack ich den Tümpel 8)
D
ich mache das mit dem tesa schon ewig und hatte da noch keine probleme. wenn du angst hast, nimmst du ein stück plastik ohne kleber. z.b. einen fetzen von einer einkaufstüte.
T
Auch bei mir hat sich das mit dem Tesa bewährt. Noch nie Probleme gehabt. Bei dem Problem wie viel Meter Schnur und unnötige Reste hab ich ne einfach Lösung: ich kaufe wenns geht nur 1800m Spulen.
F
Das mit dem Tesafilm funzt bei mir prima - verträgt sich gut mit meiner Stroft GTP. Bislang keinerlei Schmotztendenzen zu bemerken.

Auf die Schnurspulstation hätt ich auch ordentlich Bock, dann könnte ich mir u. U. die Wiesen-Aufroll-Action sparen.

Frage: Wie groß ist denn die Rollenaufnahme von dem Ding? Passt da auch der breite(re) Rollenfuß von ner Slammer 360 rein?
D
Ich hab gerade mal eine 460er eingespannt. Geht. Dann müsste es mit einer 360er auch klappen.
F
Hervorragend, danke Dir herzlich!
P
Was bei 1800m Spulen dann aber auch eine Kostenfrage ist und wenn die Schnur auch gut ist (ich bekenne mich zu Nanofil) :p , nicht jeder möchte soviel Reserve liegen haben. 1800m reichen bei einer Füllung auf eine Rolle von ca. 120m dann 15 Jahre, wenn Du die Schnur jedes Jahr erneuerst... Den Nanofil-Langzeittest hat die Schnur noch nicht absolviert. Klappt dann nur bei einer Sammelbestellung. Aber auch hier würden Füllmengenanzeigen hilfreich sein. Meines Erachtens gibt es das nirgends, wäre eine Weltneuheit :lol:

MfG
P
...Was allerdings den Erwerb oder Besitz der Spulstation voraussetzt. Das Ziel der Menschheit muss sein, alles ganz einfach mit wenig Aufwand zu gestalten :oops:
P
Einkaufstüte klingt besser, aber nur eine mit Angelwerbung :wink:

MfG
P
... nur die Faulheit treibt die Menscheit an :wink:
B
Schöner Tip mit dem Tesa, aber es gibt noch eine Möglichkiet den "Hubbel" zu eliminieren:

Wenn man genügend Mono aufgespult und gekappt hat, nimmt man das Ende und zieht die Schnur vorsichtig mit unterstützender Hand an der Spule, in die vorhandene Wicklung. Am einfachsten bekommt man die Mono an den unteren Spulenrand in bzw. neben die Wicklung geklemmt. Anschließend wird der überstehedne Rest ganz kurz abgeschnitten. Somit hat man eine durchgängig ebene Oberfläche.

Anschließend wird die Braid bzw. PE mit normalem Schlingenknoten befestigt (der sich selbst bei feinster Schnur nicht mehr abzeichnet) und fertig ist das Ding.

Auf ein möglicher Weise hier nun vermißtes Verknoten mit der Mono verzichte ich offentsichtlich. In fast 40 Angeljahren hat mit noch kein Fisch mehr als 20-30 Meter Schnur von der Rolle gezogen, schon gar nicht beim Finessfischen. :wink:
J
irgendwann kommt der Tag, wo dir das BIEST die Geflechtschnur runter zieht und du wirst reihern!
J