Hecht Hecht-Alarm in der Badewanne
Wie lange haben wir darauf waren müssen! Nach gut einem halben Jahr eisiger Winde, verschneiter Anfahrtswege und halbmeterstarken Eisdecken ist nun endlich der Frühling eingekehrt. Eine paar Wochen später als sonst üblich zwar, aber er ist da. Und mit ihm kommen auch die Fische in Schwung. In vielen Gewässern sind die ersten Hechte beispielsweise schon mit dem Laichen durch und stürzen sich auf Gummifisch, Wobbler, Jerk und Co.
Und weil die Fische jetzt richtig Knast haben, sind sie alles andere als wählerisch. Wichtiger als die Köderwahl ist jetzt die Gewässerwahl. Denn flache Badewannen erwärmen sich viel schneller und gleichmäßiger als tiefe und heftig strukturierte Gewässer. Schon zwei Grad Temperaturunterschied können jetzt den Unterschied zwischen Inferno und Schneidertag ausmachen. Zwar beißen jetzt meist die etwas kleineren Gesellen, aber Spaß machen tut diese Angelei nach der langen Winterpause allemal – zumal man den Thermo endlich zu Hause lassen kann.
Die Fische halten sich kurz vor, während und nach dem Laichen vor allem in den krautigen oder holzigen Bereichen auf. Zunächst stellen sich hier die Milchner ein, gefolgt von den laichträchtigen Damen. Zuerst werden die Milchner von den jungen Damen aufgesucht, denen dann die größeren Exemplare folgen. Das liegt daran, dass die großen Hechte länger brauchen, bis sich ihr Stoffwechsel an die wärmeren Temperaturen angepasst hat und sie mit dem Einzug in die Laichgründe darauf reagieren.
Normalerweise sollten nun schon langsam die dicken Dinger im Flachwasser eingefunden haben. Durch den endlos langen Winter aber hat sich alles etwas verzögert. Und so schlägt nun die Stunde der Power-Fritten – die etwas kleineren Fische sind nach dem Laichen ziemlich agil, bevor es hechttechnisch richtig losgeht.
In dieser Phase entscheidet jedes Grad mehr oder weniger über den Ausgang des Angeltages. Deshalb sollte man jetzt dringend die Buchten ansteuern, auf denen der Wind eine Weile gestanden ist. Der drückt nämlich das warme Oberflächenwasser in die hechtträchtigen Bereiche und beschleunigt so den Laichprozess.
Auch sind Zonen mit einem dunklen und matschigen Untergrund schnell warm, da der Untergrund einfallende Sonnenstrahlen schnell absorbiert und die Wärme ein bisschen speichert.
Wer jetzt mit einer leichten Spinnrute, ein paar Spinnern, Gummis und anderen Flachwasserködern angreift, kann richtig Spaß am Wasser haben. Denn wer den 70er nicht ehrt, ist den Meter nicht wert…