Barsch Hardware zum Eisangeln auf Barsch
Zum Hantieren am Eisloch ist spezielles Gerät gefragt. Denn hier in Deutschland darf der Durchmesser eines Eislochs 20 cm nicht übersteigen. Das bedeutet, dass man sehr wenig Platz zum Dirigieren eines Fisches hat. Wenn man jetzt mit einer 3 m-Rute angelt, hat man keine Chance, den Fisch vernünftig zu drillen. Denn zwangsläufig muss man sich 3 m vom Loch entfernen und hat so keine Kontrolle mehr, wohin das Teil am Haken abzieht. Viel besser funktioniert das mit speziellen Eisangeln, die kaum länger als 1 m sind.
Hier gibt es die verschiedensten Modelle. Die kürzesten Ruten sind die sogenannten Pimpel (Bild links). Eine solche Rute ist so um die 40 cm kurz. Diese Ruten werden sowohl in Osteuropa als auch in Skandinavien benutzt, um mit Mormyschkas, kleine Zocker und Balance-Jigs zu angeln.
Sie bestehen aus einem extrem kurzen Blank und einem Griff, an dem eine ganz simple Spule angebracht ist, die meist aus Plastik gegossen wurde. Vorteil dieser Ruten ist, dass man wirklich genau über dem Loch fischt und dass man praktisch eine direkte Übertragung der Handbewegung auf den Köder hat. Wer sich also so ein Teil zieht, setzt auf volle Kontrolle zum Spartarif.
Sehr sensible Ruten führt z.B. die Firma YAD. Diese Kohlefaserruten eigenen sich hervorragend zum Fischen auf Barsch mit feinsten Schnüren und kleinen Ködern und kosten nicht viel mehr als 10 Euro (wenn überhaupt).
Etwas steifer sind die Jenzi-Eisangeln. Auf diese vertraue ich, wenn es mit etwas größeren Ködern auf etwas größere Fische gehen soll.
Natürlich haben auch die Amerikaner eine Menge Ruten für das Eisangeln entwickelt. Und natürlich findet man hier die abgefahrensten Teile. Z.B. die FRABILL AMPLIFIER Ice Rods. Diese Rute ist besonders sensibel, weil der Blank im Griffteil mit kleinen vibrierenden Einheiten verbunden ist, die auch das leiseste Zupacken der Fische in die Hand weiterleiten. Ebenfalls einen guten Eindruck machen die Ruten mit vielen Ringen, die einerseits zwar einfrieren können. Andererseits aber für ein sehr sensibles Angeln stehen.
Nun zu den Rollen. Hier muss man sich einfach entscheiden, ob man lieber mit einer kleinen Multi ran geht oder mit einer kleinen Stationärrolle. Die meisten Stationärröllchen in XS haben den Nachteil, dass der One-Way-Stop nicht so gut funktioniert. Dann schlackert die Kurbel. Eine preiswerte und „schlackerfreie“ Rolle ist die Cetus LF 500 von TICA. Die kostet keine 50 Euro, hat zwei Kugellager und wiegt nur ca. 175 Gramm. Auch die Mitchell 308 X ist eine Überlegung wert.
Super sind auch kleine Multis, mit denen man noch direkteren Kontakt zum Köder hat.
Schnurtechnisch rate ich zu Monofiler. Erstens befindet sich nicht so viel Schnur zwischen Rutenspitze und Köder (maximal die Länge vom Grund des jeweiligen Gewässers bis zur Spitze). Zweitens saugen herkömmliche Geflochtene Wasser auf. Wenn es kalt ist, friert die Schnur dann auf die Rolle bzw. wird die Schnur steif. Das kann einem mit beschichteten Geflochtenen wie der Fireline oder der Power Line zunächst einmal nicht passieren. Doch die Eispartikel an den Rutenringen scheuern die Beschichtungen schnell auf und so ruiniert man sich teure Schnüre relativ zügig. Wenn man mit feinem Zeug angelt, ist ein 15er eine gute Wahl. Wer es auf größere Fische abgesehen hat, ist mit einer 20er wohl besser bedient.
Eine Spitzenschnur kommt mit der Stroft GTM von WAKU aus Berlin. Die 14er z.B. trägt ca. 2,2 kg und die 20er stattliche 4,2 kg. Dazu ist die Schnur auch noch absolut abriebsfest.