Eigenbau Hard Baits aus Holz im Eigenbau – Rohlingherstellung Teil 1


Nachdem das Interesse an selbstgebauten Ködern, hier Jerks und Wobbler, auf BA eine gewisse Dynamik entwickelt hat, mehren sich die Anfragen zur Herstellung. Godfather hat ja in Zusammenarbeit mit Enter schon einen Artikel zum Lackieren veröffentlicht, nun einer zum Herstellen der Rohlinge. Viele Wege führen nach Rom, ich beschreibe hier nur einen möglichen! Vielleicht kommen ja weitere Berichte von anderen BAlern, um auch andere Wege zu zeigen!

Bisher benutze ich nur Holz, ich arbeite einfach lieber damit als mit Kunststoff, auch als Endprodukt liegen mir Holzköder einfach mehr als Kunststoffköder, ohne diese damit schlechtmachen zu wollen. Auch in meiner Kiste tummeln sich viele Kunststoffköder, von denen einige zu den Besten gehören! Kunstköder haben einen gravierenden Vorteil gegenüber Holzködern: sie sind auch für (Semi-) Amateure jederzeit schneller & einfacher reproduzierbar. Dass Holzköder dies nicht in dem Maße sind, ist aber nicht unbedingt ein Nachteil, kann man doch immer wieder positive Überraschungen bei leichten Abweichungen erleben. Holz ‚lebt‘ eben. Wie auch immer …

Ich benutze allerdings (noch) keine superweichen Hölzer wie Balsa. Deswegen werde ich nicht beschreiben, wie durchgehende Stahldrahtösen gebaut werden. Ich wollte zunächst möglichst gute Köder auf eine möglichst einfache Weise herstellen, deswegen die Beschränkung auf Flanker, die plane Seiten haben. Diese bieten den Vorteil, dass man nur eine Schablone braucht, die Dicke des Köders ist konstant. Das heißt auch, dass man nur eine Form pro Köder herausarbeiten muss.

Natürlich steigen mit den eigenen Kenntnissen und Erfahrungen die an sich selbst gestellten Forderungen, aber grundsätzlich ist der Eigenbau von Holzködern sehr einfach. Trotzdem kann man ganze Bücher mit dem Thema füllen, ich hab nur 1–2 kurze Artikel, also nicht hauen, wenn was fehlt! Nich lang schnacken – machen!
Werkzeuge

Je mehr man hat, desto besser und desto komfortabler ist die Arbeit. Aber es geht auch mit einer Minimalausstattung …

Mindestausstattung:

– Stichsäge
– Handbohrmaschine mit Holz- oder Universalbohrer (ø 1.5, 2, 6, 8, 10 mm; eventuell Zwischengrößen & 12 mm)
– Lineal
– Flachfeile
– mittelgrobe Raspel
– Zange
– Schleifpapier (100er & feiner)
– Holzspachtel
– verschiedene Messbecher mit Feinskalierung (zum Abmessen & Mischen von Epoxy)
– nicht zu weicher, nicht zu teurer Pinsel (z. B. Schweineborsten)

Für eine gehobenere Ausstattung zusätzlich:

– Hobelbank oder fester Tisch mit Maschinenschraubstock
– Dremel
– Messlehre
– Digitalwaage mit feiner Auflösung (Laborwaage oder Küchenwaage mit 1-Gramm-Auflösung)
– hohes, schmales Gefäß für Wasser (Inhalt ca. 1–1,5 Liter)
– Einwegspitzen aus der Apotheke (12 ml)
– Heißluftpistole
– Gaskartuschenbrenner
– Bleischmelzpfanne

Luxusausstattung:

– von allem das Feinste
– kompletter Maschinenpark einer guten Schreinerwerkstatt
– Airbrush …

Hardware

– Holz
– Schraubösen, am besten aus Edelstahl
– Blei (zum Selbergießen oder Bleischrot in möglichst kleinen Größen)
– Holzspachtel
– Farben
– Lexan (wird auch als Makrolon oder Polykarbonat angeboten) in 2 oder 3 mm Dicke
– Aceton oder Brennspirits
– Epoxy

Holzauswahl und Vorbehandlung

Es gibt so viele Holzarten, dass es unmöglich ist, hier mehr als ein paar häufig benutzte Sorten aufzulisten! Ich habe bisher nur mit Ahorn, Abura, Buche, Mahagony, Red Cedar und Kiefer Köder gebaut. Andere geeignete Hölzer kenne ich nur aus Berichten anderer.
Zu unterscheiden sind zunächst Weich- und Harthölzer. Die meisten Nadelhözer sind weicher und leichter als Laubhölzer. Dies hat Einfluß auf die Bearbeitung und auf die Laufeinschaft des Köders.


‚Weiche‘ Hölzer (Balsa, Abachi, Kiefer, Fichte, Cedar u.a.):

– leichter zu bearbeiten (aber nicht unbedingt einfacher!)
– empfindlicher als härtere Hölzer (z.B. im Schraubstock!)
– je nach Härte kann es sein, dass durchgehende Achsen für die Ösen verbaut werden müssen
– Laufeigenschaften in der Tendenz eher quirliger, lebhafter
– meist nicht ganz so empfindlich, wenn Wasser in den Köder eindringt (Hechtzähne!)
– geringes Gewicht: Sinker oder Suspender brauchen mehr Beschwerung

‚Harte‘ Hölzer (Buche, Eiche, Ahorn, Tulipwood, Mahagony, Abura u.a.):

– schwerer zu bearbeiten
– unempfindlicher in der Bearbeitung
– Schraubösen sind kein Problem
– Laufeigenschaften eher enger, nicht ganz so lebhaft wie weiche Hölzer
– teilweise sehr empfindlich (Buche!), wenn Wasser eindringt, Köder quillt dann auf und Lack platzt
– hohes Eigengewicht, teilweise sehr feine Bebleiung nötig (manche Hölzer sind von sich aus fast Suspender …)

Für alle gilt: das Holz muss gut abgelagert und trocken sein! Hat man nicht die Möglichkeit, eine Hobelmaschine zu benutzen, sollte man das Holz gleich in der benötigten Dicke kaufen. Gängige Dicken sind je nach Gesamtgröße 14–20 mm. Achtet darauf, dass die Stücke in Maserrichtung groß genug sind! Das heißt, dass die Maserung des fertigen Rohlings mit der Längsachse verläuft, nicht quer! Ansonsten werden die Rohlinge nicht stabil genug.

Herausarbeiten der Köderform
Liegt das Holz nun in der richtigen Länge und Dicke bereit, braucht man eine Schablone. Freihändige Form ginge natürlich auch … Mit einem Bleistift die Form übertragen, und nun kann gesägt werden.

Glücklich, wer nun eine Bandsäge benutzen kann. Ich säge nur knapp an der Outline entlang, die letzten Millimeter schleife ich lieber an der Standbohrmaschine mit montierter Schleiftrommel. Mit Geduld und Spucke geht‘s auch mit einer Handfeile …

Nun haben wir einen Köderrohling, der schon die richtige Dicke & die richtige Form hat. Allerdings hat der Rohling noch (hoffentlich) rechtwinklige Kanten, s. a). An diesem Punkt bietet es sich an, die jeweiligen Mitten zu markieren, wo später die Ösen montiert und die Löcher für die Beschwerung gebohrt werden. Es ist jetzt einfacher, die Schieblehre anzusetzen und die Mitten zu ermitteln als später, wenn die Kanten schon rundgeschliffen sind. Es geht allerdings auch später.
Nun werden die rechtwinkligen Kanten abgerundet. Dies mache ich auch mit der Schleifrolle am Standbohrer, der Tisch wird um 45° gekippt. So erhalte ich die Kantenform b)., nun noch mit der Handfeile die übrigen Kanten abrunden und man hat eine schöne, runde Kante, c).

Der Rohling ist für die weitere Bearbeitung bereit: das Bohren der Ösenlöcher, Sägen des Schaufelschlitz’, das Ausbleien, die Grundierung.
Ösen und Tauchschafel

Ich benutze Edelstahlösen (1,9 x 26 mm), die eingeschaubt werden. Um diese zu befestigen, müssen unbedingt Löcher vorgebohrt werden, ansonsten kann es zu Spannungsrissen kommen. Je nach Holzart sollte man Bohrer benutzen, die einen kleineren Durchmesser als die Ösen haben: bei Harthölzern ca. 1,5 mm, bei weichen ca. 1 mm (bei Ösen mit 1,9 mm). Zum Bohren benutze ich einen Dremel, komfortabler ginge es mit einer Tischbohrmaschine … Natürlich muss darauf geachtet werden, dass alle Ösen mittig angebracht werden! Die Bohrlöcher werden später mittels einem Stück Draht mit Epoxy ‚gestopft‘, bevor die Ösen dann eingeschraubt werden. Gerade bei weicheren Hölzern ist es wichtig, dass man in der Herstellungsphase die Ösen nicht ständig rein- und herausdreht, da die Bohrungen so ‚ausleiern‘. Ich montiere die Ösen erst nach dem Lackieren, vor allem aus optischen Gründen.

Baut man einen Jerkbait, ist spätestens hier Zeit für ‘ne Kaffeepause. Wobblerbauer machen länger und sägen noch einen Schlitz, in dem später die Tauchschaufel eingeklebt wird. Eigentlich sollte man von Anfang an gleich Lexan benutzen. Andere Kunststoffe taugen nur bedingt! Blech oder Alu kann man natürlich auch benutzen. Welches Material auch immer benutzt wird, hier sind erstmal nur zwei Werte interessant: die Dicke des Materials und der Neigungswinkel der Tauchschaufel. Klar, die Breite des Schlitz‘ für die Tauchschaufel sollte nur eine Winzigkeit breiter als die Dicke des Lexan sein. Ich habe erst einen Wobbler unter 100 mm gebaut, also fehlt mir hier die Erfahrung. Ab Köderlängen von ca. 130 mm kann man gut Material in 3 mm Dicke benutzen. Unglücklicherweise habe ich noch keinen absolut einfachen Weg gefunden, einen Schlitz akkurat in dieser Breite mit einem Sägendurchlauf hinzubekommen. Bandsägeblätter sind einfach zu dünn, um dies hinzubekommen. Dann eben mit 2 Sägeschnitten, der eventuell stehengebliebene Steg wird mit einem Meißel o.ä. entfernt. Ist der Schlitz mal zu groß geworden, ist‘s auch egal. Dann hat man bein Einkleben eben etwas mehr Spielraum, muss allerdings auch immer wieder justieren, bis der Kleber die Schaufel in Position hält. Bei Gelegenheit werde ich mal die Tischkreissäge meines Vaters ausprobieren … Zur Not geht‘s aber auch einigermaßen mit der Handsäge. Der Schlitz muss selbstredend so weit wie nur irgend möglich rechtwinklig zur Längsachse des Köders gesägt werden. Das erspart nervige Korrekturarbeiten an dem fertigen Köder.

Die Auswirkung der Neigung einer Tauchschaufel ist wohl jedem Wobblerangler bekannt. Ich benutze meistens Winkelungen zwischen 45–60°. Für Tiefläufer kann man auf 25° und weniger gehen.

Nun wird der Köder schön per Hand geschliffen – nicht unter eine 100er Körnung gehen! Ansonsten gibt‘s häßliche Schleifspuren, die mühsam wieder entfernt werden müssen. Wesentlich feiner als ne 100er Körnung muss allerdings auch nicht sein. Zum Schluß 200er oder abgenutzte 100er benutzen, die dann auch ein feineres Schleifbild bringen.

Der Rest wird durch eine Füllgrundierung ausgeglichen. Der Rohling wäre fertig, wenn da nicht noch die Beschwerung wäre, ohne die nur wenige Holzköder auskommen. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, um zu dem gewünschten Ergebnis zu kommen.

Ausbleien

Liegt der Rohling nun so weit vor einem, stellt sich die Frage, wieviel Blei der nun braucht, um zu schwimmen, schweben oder zu sinken. Irgendwann hat man bei gleichen Größen und Holzsorten ja Erfahrungswerte, aber bis dahin (und bei neuen Modellen) kann man folgendermaßen vorgehen, um sich ständiges an- und abmontieren von Versuchsgewichten zu ersparen: Man ermittelt die Wasserverdrängung des Köders. Der Köder muss das gleiche wiegen, wie das verdrängte Wasser, um darin zu schweben. Entweder man ermittelt das Gewicht des verdrängten Wassers anhand einer Feinwaage oder benutzt ein Gefäß mit einer Feinskalierung in ml. Außerdem braucht man das Gewicht des Köders außerhalb des Wassers inklusive aller Ösen, Sprengringe & Haken (event. auch Spinnstange oder Stahlvorfach, wenn man pingelig ist). Je feiner die Waage, desto besser. Meine hat eine Auflösung von 1 g, das reicht auch! Man bekommt zwar kein 100%-Ergebnis, liegt aber sehr nahe daran.


Beispiel:

Rohling inkl. aller Anbauteile wiegt 50 g.
Ein Gefäß mit Wasser wird auf die Waage gestellt, diese wird nun nullgeeicht. Der Köder wird eingetaucht, die Waage zeigt 57 g an (57 ml Wasserverdrängung). Vom diesem zweiten Wert, 57 g, wird der erste, 50 g, subtrahiert.
57 – 50 = 7 g

Wird dieser Rohling nun mit 7 g beschwert, erhält man einen Suspender! Logisch: soll er schwimmen, braucht‘s nun weniger – umgekehrt braucht‘s mehr. Dies funktioniert, je nach Auflösung der Waage oder des Messgefäßes sehr gut. Aber nicht vergessen, dass Epoxy (wenn es denn benutzt werden soll) auch einiges wiegen kann, je nach Auftrag.

Nun noch Löcher für das Blei bohren, natürlich mittig, Blei rein, Holzspachtel rauf, trocknen lassen & schleifen. Fertig ist der bebleite Rohling! Wie ich das mache, beschreibe ich ein anderes Mal detaillierter …

Als vorläufigen Abschluß ein Smart Ass Tipp: Legt euch ne Kladde an und macht euch so detailliert wie möglich Notizen zu jeder Köderform und/oder Holzart. Es nervt schon, wenn ein Köder mal nicht so hinhaut wie geplant – viel schlimmer, wenn man dann noch nicht mal mehr ergründen kann warum! Oder man will später mal einen gleichen Köder mehrmals herstellen und hat dann die Daten (vor allem die Bebleiung) nicht mehr im Kopf …

Also, frisch ans Werk! Und dann ab in die Barschalarmgalerie! ;-)

Bezugsquellen für benötigtes Material und Informationen

Holz: Holzfachmarkt, Gartencenter, regionales Kleinanzeigenteil, E-Bay usw.

Edelstahlschraubösen, Edelstahlunterlegscheiben (und diverses anderes von Sprengringen & Drillingen, Envirotex Epoxy bis zu vorgefertigen Tauchschaufeln und sogar Rohlingen für den, der sich den ganzen, gerade beschriebenen Quatsch sparen will …): www.lureparts.nl

Schablonen, Inspirationen: www.barschalarm.de, www.lurebuilding.nl, www.tackleunderground.com, etc.

Farben, Lacke: Baumärkte, Sprayershops, Airbrushbedarf usw.

Immer wieder mal zum Stöbern: Bastelläden (Glitter, Pinsel etc.)

D
sauber, fred! bestens bebildert und beschrieben. und verdammt gut vorbereitet. hast es mir einfach gemacht, das ding hier reinzustellen. thanxxx
L
SUPER Bericht bzw Anleitung, Danke! :D
N
Gratulation Fred, besser kann man das nicht machen, ich danke dir für die tollen Tipps….. :D :wink:
C
... klasse auch die methode zur ermittlung der bebleiung :D
L
wow!! geiler bericht!! aber ist gut zu sehen, was für unterschiede in deiner (eurer) herstellung besteht, zu meiner 8O
F
Hey Angeliter,
Ganz geiler Bericht, super Fotos! So getrau ich mich auch ans Selberbasteln!

Dank Dir, super Beitrag!

Gruss, Fishadelic
T
sehr, schön!
diese werkstatt hätte ich auch gern :)

2 fragen:

1. ) beim ermitteln der bleimenge kommter der 50gr. köder auf die nullwage. warum zeigt die waage nicht 50gr + X verdrängung an, sondern weniger? wo ist mein physikproblem? 50 gr. mehr auf der waage bleiben doch 50 gr. warum sind es nur 30 gr ???

2.) du hast eine form X (nachbau oder selber ausgedacht). wie bestimmst du, wo genau die 1 oder 2 bohrlöcher für die bebleiung angebracht werden, damit der köder waagerecht bleibt? gefühl oder nen bestimmter "trick" ?
A
einfach nur erste sahne,
da lerne sogar ich noch was dazu
-- naja wie das immer so is mit dem wollen und wirklich machen :) --

andi
A
ausprobieren,wenn du keine original form/anleitung
hast,bei meinen eigenformen nehm ich einfach den schrauber,loch bohren,blei rein - schwimmtest
+/- blei oder holzleim mit spänen anrühren und loch zu ...

andi
G
starker artikel fred! bin gespannt auf teil 2. :D
E
Jo freu mich auch schon auf teil 2 :D
L
angeliter ich bin beeindruckt, klasse bericht.
Jetzt übernehmen wir alle die schreinerrein ;)

Was holz angeht bin ich ja ne Niete :cry: , ich werde also weiter gießen.

Ich erwarte den teil 2 deines berichtes .

mfg Lachsy
E
für den einsteiger ein schatz, für die fortgeschrittenen sehr lehrreich :!:
der mega aufwand diesen umfangreichen bericht zu erstellen... 8O doppel respekt und danke
C
Klasse Artikel! Vielen Dank dafür :) Sag blos, Du hast ne Bandsäge im Keller? Kann ich mich da mal ein paar Stunden einmieten... 8)
Gruß Clausen
A
Hallo Tinsen,
zur 2. Frage hat dir Andy ja schon geantwortet, ich handhabe das meist nach Gefühl bzw. kriegt man das relativ schnell raus wie die Bebleiungslöcher angesetzt werden müssen.
zur 1. Frage: Im Wasser verlieren Körper ihr Gewicht, weshalb das Gewicht des Rohlings auf der Waage nicht mehr zu sehen ist :wink:
A
Geiler Artikel! Endlich mal was richtgi ausführliches im deutschsprachigem Netz, Daumen hoch!
A
puh, tinsen, bin ja ne physikalische niete, aber ich versuch's mal (keine gewähr ... :oops: ):

zu 1.): 50 g wiegt der köder ja nur in der luft. im wasser wiegt er so viel weniger. hat, glaube ich, mit dem spezifischen gewicht zu tun. anderes beipiel: ein stück solides blei wiegt x-mal mehr als sein volumen wasser verdrängen kann, er sinkt wie'n stück blei eben. machste aus dem selben stück blei ne riesige kugel, wird das volumen so groß, dass das gleiche stück blei schwimmt. beide haben aber noch das gleiche massengewicht ... drückst du nun die kugel unter wasser, wird die imaginäre waage viel mehr anzeigen, weil die wasserverdrängung so viel höher ist. das zusammengepresste bleistück wird im vergleich praktisch nix an der waage verändern. die waage zeigt sozusagen die auftriebskraft des körpers im wasser an, die von der masse und dem volumen abhängig ist.

mal sehen, ob's mit ködern (auch mir selbst!) klarer wird:
2 gleiche köder:
1 x eiche - hohe masse (z.b. 50 g)
1 x balsa, - niedrige masse (z.b. 10g)
wasserverdrängung bei beiden gleich, da gleiche größe & form (z.b. 70 g)
70 g verdrängung - 50 g (eiche) = 20 g -> eiche braucht also 20 g blei
70 g verdrängung - 10 g (balsa) = 60 g -> balsa braucht also 20 g blei

nun schweben beide gleich im wasser ...

vielleicht kann einer der physikfreaks das besser erklären ...

zu 2.) gibt schon tricks – kommt noch ...
A
tinsens fragerei (thx tinsen!) hat mich auf einen inhaltlichen fehler hingewiesen! :oops: hannes ist nich da, also muss ich das hier erstmal so korrigieren!

FALSCH:
Beispiel:

Rohling inkl. aller Anbauteile wiegt 50 g.
Ein Gefäß mit Wasser wird auf die Waage gestellt, diese wird nun nullgeeicht. Der Köder wird eingetaucht, die Waage zeigt 30 g an (30 ml Wasserverdrängung). Vom ersten Wert, 50 g, wird der zweite, 30 g, subtrahiert.
50 - 30 = 20 g

RICHTIG:

Vom zweiten Wert, 30 g, wird der erste, 50 g, subtrahiert.
30 - 50 = -20 g

dieser köder würde also sinken wie ein stein, da er 20 g mehr wiegt als das verdrängte wasser!!

S O R R Y ! :oops: das kommt davon, wenn es kein richtiges lektorat gibt & der autor ein wenig schlampig schreibt ...
A
klar, clausen!
bandsäge, hobelmaschine, tischkreissäge, standbandschleifer, tischbohrständer, drehbank und noch vieles mehr ...

nur leider nich hier in berlin, sondern kurz vor der dänischen grenze (immerhin 400 km), bei meinem alten herrn ... :wink: dafür muss ich die rohlinge hier in berlin mit umso primitiveren mitteln bearbeiten ... :lol:
A
... :oops: noch n fehler ... copy & paste ... :roll: balsa braucht also 60 g blei (steht aber wenigstens vorher richtig da). danke oskar! :lol:
T
naja, irgendwas mit der dichte muss es schon zu tun haben. aber ich konnte es physikalisch nicht merh erklären...
T
dem unterschied kann ich nicht folgen ! :oops:
mal +20 mal -20 ...

du hast nen schwimmenden köder. der verdrängt nun 30 gr. wenn er untergetaucht wird. wenn du ihn loslässt taucht er aber wieder auf. also braucht e s30 gr. damit er nicht wieder auftaucht.

du hast nun da aber 20 als ERGEBNIS zu stehen.

wo ist nun wieder mein denkfehler ?
A
puh ...
'also braucht e s30 gr. damit er nicht wieder auftaucht.'
nein!

30 g is der auftrieb. is der köder von anfang an aber schwerer als diese 30 g, geht er unter!

ist der köder also 50 g und der auftrieb nur 30 ergibt das einen negativen wert: -20. der sinkt also. damit er schwimmt, müsste man dem köder (durch luftlochbohrungen z.b.) leichter machen.


*****, dieser dreher in dem originaltext bringt verwirrung ...
:twisted:
G
ist doch alles ganz easy tinsen!
tauchst den köder in das vorher auf der waage genullte becken. das angezeigte gewicht (=X) wird für einen suspender benötigt.
also die ganze hardware wiegen (ösen, sprengringe, drillinge und schaufel - evtl noch karabiner und vorfach) =Y.
X-Y= die bleimenge, die du für ein suspender reinpacken musst.
alles klar? :wink: :mrgreen:

p.s. evtl noch 2-3 gramm für lack abziehen... :wink:
T
ahhh. doof-tinsen hats nun auch kapiert.
war irgendwie auf dem tripp, dass alle köder erstmal schwimmen. ist mir gar nicht in den kopf gekommen, dass der eventuell ja gleich von anfang an unter geht.

also ist das ja alles murks was du da zu dem thema suspender geschrieben hast .... :mrgreen: :mrgreen:

ergo: dein köder wiegt 20 gr. verdrängt 30 ml - so braucht es noch 10 gr damit er "schwebt" ... :D
U
So weit ich weiß, ist der Auftrieb eines Körpers gleich der Masse Wasser, das er verdrängt

verdrängt er also 30g wasser, ist sein auftrieb auch 30g nach oben
davon ziehst du das Körpergewicht ab (das wirkt ja nach unten), und schon hast du die differenz zum schweben

die verdrängung läßt sich ganz gut mit der ml-skala am wassergefäß messen - 1ml = 1g
N
notfalls kann man doch verschiedene gewichte an den holzkörper hängen und gucken, wie er sich im wasser verhält, tut man dies an verschiedenen stellen des späteren köders, kann man auch gleich die haltung, die er später im wasser einnehmen soll, bestimmen.
A
das musste dann sowieso machen, aber doch ganz gut, wenn man weiss, dass ziemlich genau x g gebraucht werden!?! dauert sonst n büschn, wenn du mit 1 g schrotbleien anfängst & nachher brauchste 30 g ... :wink:
W
klasse bericht fred! viele nützliche tips!!!
B
macht doch doppelt spass mit selbstgebauten ködern zu angeln.
B