Prostaff-Shimano Gummiforelle UL
Nach der ganzen Spinnerei am Bach hatte ich letzte Woche mal genug vom Blech-Propeller. In der Annahme, dass es den inzwischen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überblitzen Forellen auch so geht, habe ich meine Tasche umgepackt und die Spinner und Wobbler erst gar nicht mitgenommen, sondern durch ein paar Packungen Kleingummis und sehr leichte Bleiköpfe ersetzt. In den flachen und eher mäßig strömenden Truttengräben sollten Jigs von 1,8 Gramm völlig ausreichen.
Dementsprechend kam für diesen Ausflug auch nur UL-Hardware in Frage: Poison Adrena 264 UL (2 bis 7 Gramm). 1000er Rarenium. 6er Nanobraid von Suffix. 20er Fluorocarbon (Shimano Ultegra). Köder-Auswahl: Kleine Twister und Shads (ca. 4 cm).
Und ab dafür. Ich parkte mein Auto so, dass ich auf dem Hinweg mit der Strömung lief, um auf dem Rückweg gegen den Strom am Ufer entlang zu spazieren. Ich war noch keine 20 m gelaufen, da hatte ich schon den ersten Fehlbiss. Ein zweites Mal wollte diese Trutte aber nicht aufs Gummi springen. Das war zum Saisonstart noch ganz anders. Da griffen die Fische solange an, bis sie am Haken hingen. Und wenn sie sechs Anläufe dafür brauchten.
Ein paar Meter weiter der nächste Fehlbiss auf den gejiggten Shad. Dann ging 200 m lang gar nichts mehr. Keine Forellen mehr da? Wetterkrise (es regnete immer mal wieder ein bisschen)? Kunstköder-Allergie?
Höchste Zeit, Gegenmaßnahmen einzuleiten. Also: FC von 1 m auf 2 m verlängern. Mini-Twister statt Action Shad. Kurbeln statt zupfen. Bingo. Schon war ich im Geschäft.
Meine Würfe zielten immer ans andere Ufer, leicht stromab. So konnte ich den Twister ganz langsam halb gegen die Strömung führen. Die meisten Attacken kamen unweit der gegenüberliegenden Seite, ca. 1 m vom Ufer entfernt. Ich musste also wirklich dicht ranwerfen, wenn ich einen Fischkontakt verzeichnen wollte.
Da jetzt eine Regel draus zu machen, wäre albern. Vor allem, weil die größte Forelle des Tages auf den gezupften Twister ging.
Die meisten Bisse hatte ich aber eindeutig beim Durchkurbeln. Inzwischen haben also auch die erst kürzlich ausgewilderten Forellen ihre Befindlichkeiten und reagieren auf manche Köderpräsentationen besser als auf andere.