Rapfen, Döbel & Co. Ganz gezielt? Friedfisch-Twistern im Hochsommer
Beim Meeting am Peenestrom konnten einige der anwesenden Barsch-Alarmer schon ein paar fette Brassen dingfest machen. Allen voran Andreasb, der ein richtig kapitales Teil gehakt hatte. Gebissen haben die Fische allerdings nicht. Seitdem wir aber im Hochsommer viel mit Mini-Ködern fischen, haben meine Angelpartner und ich auch schon öfter mal einen an sich friedliebenden Weißfisch zum Zupacken verführt.
Auch momentan greifen sich Friedfische ganz gern mal einen kleinen Gummifisch. Wahrscheinlich weil auch Brassen, Rotfedern und andere Weißfische einen nahrhaften Happen in Form eines Brutfisches nicht an sich vorbei schwimmen lassen können. Gerade wenn der Nachwuchs so einfach zu erbeuten ist wie im Moment, wo das Wasser vor lauter Brut nur so kocht. Höchste Zeit also, sich mit dem Thema mal etwas intensiver zu befassen.
Genährt werden die Friedfisch-Phantasien von meinen letzten Havel-Eindrücken: Mit Daniel war ich am Samstag an der Berliner Pfaueninsel. Eigentlich wollten wir Barsche fangen. Die besten Fische, die uns dabei an den Haken gingen, waren aber feiste Brassen.
Und die haben den Köder richtig eingesaugt. Noch ist es zwar zu früh, als dass man den Brassenbiss auf Gummifisch charakterisieren kann. Im Drill aber sind die Fische quirlig und machen fast soviel Spaß wie unsere Räuber. Warum also nicht mal gezielt auf Friedis twistern?
Hier mal die ersten Erkenntnisse:
Am besten läuft es natürlich mit kleinen Ködern. Wobei sich der Mini-Kopyto genauso wie der Mini-Attractor besser machen als kleine Twister (anscheinend wollen die echt Brutfischimitate).
Über die besten Farben lässt sich an dieser Stelle noch nicht viel sagen. Aber daran wird noch gearbeitet.
Damit die Brassen den Köder voll inhalieren können, sind kleine Haken angesagt. Am besten am leichten Köpfchen: 3 Gramm sind optimal, wenn nötig (stärkere Strömung, tiefes Gewässer) dürfen es auch mal 5 Gramm sein.
Die Köder sollten so nah wie möglich am Grund geführt werden. Wer also eine Brasse auf Gummi fangen will, sollte seinen Köder mit möglichst kleinen Sprünge über den Boden hüpfen lassen.
Wir haben unsere Brassen in der prallen Mittagshitze gefangen. Es scheint also, als könnte man sich mit der Friedfisch-Twisterei die „toten“ Phasen verkürzen.
Falls jemand von Euch schon aktiv Friedis mit dem Gummi ärgert, sind wir für Kommentare dankbar, die mehr Licht in diese bisher ein Schattendasein führende Dimension des Kunstköderangelns bringen. Wir sind uns sicher, dass da noch was geht und dass man sich der Sache ganz gezielt widmen kann.
Aber passt auf: Wenn man es nicht gewohnt ist, mit so kompakten Schleimies zu hantieren, kann beim Fototermin schon mal das Modell abgleiten.