Zander Gammel-Jigging im Holz – aus alt mach Z
Gestern war ich mit meinem Teamkollegen Dori Baumgartner unterwegs. Mission: Holz-Zander. Da gibt’s die verschiedensten Konzepte. Die einen feuern beste Köder an Premium-Jigs ins Wasser und reißen die Teile dann halt ab, wenn sie im Olivenstrauch oder im Baumstumpf festsitzen. Die anderen fischen mit Weedless-Montagen, extrem starken Schnüren und nehmen in Kauf, dass ein Gummi am Jig oft mehr Bisse bringt als das Hängervermeidungswunder. Und dann gibt’s noch Dori Baumgartner. Der hat vor der Tour nach Spanien schon angekündigt, dass er sich diesmal nicht noch künstlich mit Gummis eindeckt, sondern einfach seinen alten Scheiß fischen wird. Dass der alte Scheiß dann so aussieht…
… hatte ich nicht gedacht. Und als er gestern tatsächlich seine Gammelköder zum Einsatz brachte, habe ich ein bisschen in mich reingegrinst. Von der Sorte habe ich auch noch ein paar Boxen daheim stehen. Aber für den Schrott ist mir die Kilogrammgrenze im Flieger zu niedrig angesetzt. Und auch die Angelzeit ist mir zu schade. Klar. Wir fischen hier in Spanien und da gibt’s ein paar Zander mehr als andernorts. Logo. Auch ein blindes Huhn findet auch ein Korn. Und natürlich kann der Dori ganz hervorragend mit dem Gummifisch umgehen, so dass die Köderführung auch zum fangentscheidenden Faktor werden könnte. Aber hey. Neeeeeeeeee. Da stellen sich doch jedem Gummiköderliebhaber die Nackenhaare auf vor Schauder. Auf der Gegenseite sollte es den Zandern den Stachelkamm umlegen vor Abturn. Fernerhin hat meine Weedless-Tube am Tag zuvor auch so gut funktioniert, dass ich guter Dinge war, dem Dori ein cooles System fürs Angeln zwischen versunkenen Stauden, Ästen und Stämmen zu zeigen und ihm nebenbei die Zettis vor der Nase wegzufangen.
Das Gegenteil war der Fall. Ich bekam keinen einzigen Biss auf meine mehrfach überarbeitete und 57 mal durchdachte Anti-Hänger-Tüftelei. Der Dori aber fand gleich mehrere Abnehmer für seine Gammel-Jigs.
Zwar hat’s die alten Haken schon beim Anhieb aufgebogen. (Wenn der Dori anschlägt, schlägt der Zetti erstmal einen Salto.) Hat aber nix geschadet. Einfach wieder zurückbiegen und weiterfischen.
Die beiden Erfolgsmodelle waren Gold-Glitter mit braunen Rost-Blei-Flecken am Schwanz und im Kopfbereich. Wichtig ist, dass der Köder so auf den Jig gepresst wird, dass er die Augen zusammenkneift. Dann klappt’s auch mit den Holz-Zettis. Die frohe Kunde: Heute kann er die Teile noch mal zum Einsatz bringen, weil die Haken immer wieder aufgebogen sind, wenn der Dori liebevoll am Hänger gezogen hat.
Hasta pronto!
Johannes