Hecht Frogger Dir nen Hecht!


Froschschenkel und alles was da dran hängt stehen an bestimmten Gewässern ganz oben auf dem Speiseplan der Hechte. Namentlich in solchen Gewässern, in denen viele Frösche zu Hause sind. Wie so oft beim Angeln muss man aber auch beim Froggern zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Zwar wird man den einen oder anderen Hecht auch im Winter mit einem Froschimitat überlisten können. Doch so richtig heiß werden die Gummikröten erst jetzt im Frühjahr und im Sommer.


Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass Frösche nicht ihr ganzes Leben im Wasser verbringen. Hauptsächlich kommen sie an die Teiche, um sich dort fortzupflanzen.*Der Laubfrosch legt seine Eier bevorzugt im Monat Mai ab, frühestens aber Ende März. Die meisten Frösche und Kröten laichen übrigens immer in dem Gewässer, in dem sie selbst geboren wurden. Besonders Teiche mit röhrichtbestandener Flachwasserzone werden bevorzugt. Die in etwa walnussgroßen Laichkugeln heften die Eltern in den flacheren Bereichen an Wasserpflanzenvegetation. Die Eizahl je Ballen variiert zwischen 10 bis maximal 100 Eiern.*Aber auch Fallaub oder vegetationslose sind vor dem Krötenlaich nicht sicher. Der Laich-Vorgang selber wird innerhalb einer Population übrigens dann in wenigen Tagen über die Bühne gebracht.

Vom Ei zum Frosch


Bevor wir uns wieder aufs Angeln konzentrieren noch ein kleiner Ausflug in die Froschbilologie. Was passiert denn eigentlich nach dem Ablaichen? Zunächst einmal quillt die Gallerthülle der Eier stark auf. Wenig später schlüpfen dann die kleinen Larven, die dann schon äußere Kiemen besitzen, über die sich dann eine Hautfalte zieht, so dass sie nach kurzer Zeit nach innen verlagert werden. Die Atmung erfolgt nun über das Wasser, das durch die Mundhöhle ein- aus einem seitlich am Kopf befindlichen Loch ausströmt. Mit der Ausbildung von Vorder- und Hinterbeinen beginnt dann die Wandlung von der Larve zur Kaulquappe. Wenn diese dann ihren Ruderschwanz abgebaut hat, entsteht ein winziger Frosch.



Beliebter Happen


Das Leben ist oft gemein. Besonders im Tierreich werden Anstrengungen nicht immer gerecht belohnt. Denn immer gibt es Feinde, die in der Nahrungskette eine oder mehrere Stufen höher stehen. Bei den Fröschen sind das unter anderem die Hechte, die sowohl die Eltern als auch die frisch geschlüpften Kids als echte Delikatesse betrachten, wenn sie es gewohnt sind, dass die Amphibien zu gewissen Zeiten das Wasser bevölkern. Das kann soweit gehen, dass die Räuber nichts anderes mehr fressen wollen, bis die Frösche wieder in ihre Winterquartiere abziehen. Neben dem hohen Nährwert des zarten Fleisches bringt die Spezialisierung auf die Froschjagd den Vorteil mit sich, dass man als Hecht nicht wirklich viel tun muss, um sich einen Frosch einzuverleiben. Einfach am Seerosenfeld stehen bleiben und nach oben schauen, bis die Silhouette eines Frosches auftaucht. Mit einem kurzen Sprint ist der Magen wieder voll.


 


Kleine Marktanalyse


Inzwischen hat fast jeder Hersteller Frosch- und Quappenimitate im Angebot. Das Modell mit dem vorgeschalteten Spinnerblatt kommt von JENZI.



Die Firma Relax (von der auch die Kopytos produziert werden) bietet ein Modell, dass man auf einen großen Jighaken mit einem leichten Kopf zieht. Der Köder wird dann kurz unter der Oberfläche geijiggt.



Das gleiche gilt auch für die Frösche von Cormoran.



Den Jungle Frog von SPRO habe ich ja gerade vorgestellt.



Frösche bewegen sich nicht gleichförmig vorwärts. Man muss ihnen einfach ein wenig beim Schwimmen zusehen, um zu wissen, wie man den Köder führt. Am besten eben mit kleinen Rucken kurz unter der Wasseroberfläche.


Bevor die Frösche „aktuell“ sind, halten sich die Räuber an den Kaulquappen schadlos. Deshalb sind Qualquappen-Imtate zu dieser Zeit ein echter Renner. Die Minnow Grubs von Berkley haben einen extra dicken Körper, so dass sie Kaulquappen sehr ähneln. Ihr bekommt sie in vielen verschiedenen Farben.




Entweder direkt am Bleikopf fischen oder am Split-Shot-Rig (Hauptschnur, Wirbel, dünnes Stahlvorfach, Bleischrot 10 cm vor dem Haken), so dass sie sich noch natürlicher durchs Flachwasser führen können. Am besten Ihr beobachtet einmal, wie sich die künftigen Frogger durchs Wasser bewegen und kopiert diese Bewegungen dann.


Viel Erfolg, wenn Ihr es versucht!

A
Wirklich schön mal was wissenswertes zu erfahren, was zumindest nur mittelbar mit Fischen zu tun hat ;p.<br />
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Aber ein kleienr Einwand: Ich glaube nicht, dass Frösche nur dort laichen wo sie geboren wurden. Dann würden sie ja nicht jeden auch noch so kleinen Tümpel bevölkern können, sondern nur in ihrem "Urtümpel" hausen...<br />
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Grüßleeeee
C
Zumindest die Grasfroesche und Erdkroeten bevoelkern auch gerne neue Gartenteiche!<br />
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Übrigens wie fängig wäre eine Maus - imitation?<br />
P
Zur Maus musst du unseren Thomsen mal fragen :) der mag die Dinger auch
C
Das ist jetzt kein Witz .<br />
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Der Großvater einer meiner Freunde angelte in den 50igern mit lebendigen Mäusen auf Hecht. <br />
M
  • M
    MG
  • 19.04.2005
Hat er was darauf gefangen?<br />
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Gruß<br />
Marvin
F
Ich bin voll der Maus-Fan. Habe mir eine Maus gebastelt. Sie läuft eigentlich optimal, saugt sich aber nach 5 Würfen mit Wasser voll...und dann ist wieder aus die Maus...<br />
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Habe leider noch nichts damit gefangen... Aber ich werd's euch wissen lassen, sobald sich ein Hecht darauf eingelassen hat...
C
Muß ich nochmal nachfragen, aber bis er eine aufgezogen hatte, hatten sich zwei in seine Hände verbissen, und minestens drei waren ausgebüchst.<br />
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Dieser Opa hatte auch mal in sein Hausboot ein Loch geschlagen um im Winter besser (ohne zufrieren) angeln zu können.
H
Sprüh sie vor dem Angeln mal mit Haarspray ein und lass sie dann mal eine Woche ausdunsten.<br />
Gruß<br />
Thomas
H
Na wer schon Löcher in Hausboote schlägt......<br />
Na ja<br />
Gruß<br />
Thomas
C
Dieser Artikel ist echt gut!<br />
Versteh ich sogar!<br />
Angeln ist eben nicht nur Leine rein und einholen, Fisch dran.<br />
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Gruß<br />
Chilly
S
guter artikel :D
D
2008 im Schwedenurlaub, war ich mit Sohnemann in Svangsta im ABU-Museum und im PureFishing Outlet. Vielmehr durch Zufall stieß ich bei meiner Suche nach Oberflächenködern auf den Berkley Frenzy Power Pop Frog, bzw. mein Junior stieß mich drauf.
&quot;Der ist cool, Papa. Den will ich für meine Köderbox!&quot; Am Ende angelte ich das Ding durch die Seerosenfelder und war begeistert. Sohnemann nicht so. :wink:
Faszination Oberflächenköder und dannn noch in Froschform. Empfehlenswert.
D