News Friedfisch-Twist XXL mit Mini-Köder – ein Interview mit demMolch
Die einen angeln selbst im Sommer mit großen Ködern, die anderen fischen jetzt gerne ganz klein und fein. Ein Blick ins Köderschächtelchen verrät: derMolch ist Anhänger der zweiten Schule. Ans dünne Mono-Vorfach hängt er gerne Mini-Twister und noch lieber die Mini-Kopytos bzw. Mini-Attractoren. Vor allem wenn es ihn an die Havel zieht. So auch am letzten Sonntag. Und da hat’s dann ordentlich gerummst. Aber lest selbst:
dietel: Lieber Molch, da haste ja mal echt Petri gehabt, wie kams denn dazu?
derMolch: Ich war mit Sportsfreund Floze zum Watangeln an der Havel. Eigentlich wollten wir die schniepeligen Havelbarsche ärgern und vielleicht einen Rapfen überlisten. Doch bis auf zwei kräftige Rapfenbisse hatten wir überhaupt kein Glück…
dietel: Und dann ?
derMolch: Es hat schon gedämmert und wir wollten eigentlich abbrechen. Dann hats auf einmal gerummst und meine Bremse hat das Liebeslied aller Angler über die Havel geschrien! Ich dachte nur noch: Ein Waller ? Ein Taucher? Oder gar ein U-Boot der WSP? Nach ewigen Minuten konnte ich den Fisch erstmals stoppen, da ist er gleich an die Oberfläche gekommen und hat mit seiner suppentellergroßen Schwanzflosse gewunken. Da hab ich einen Adrenalinstoß wie ein Test-Pilot gekriegt: Petri sei Dank! Die Mutter aller Rapfen, ausgerechnet auf meiner Rute!
dietel: Du warst ja zum Schniepel-Barschangeln unterwegs, war Dein Tackle für solch ein Ofenrohr nicht ein bisschen lütt?
derMolch: Das kannst Du mir glauben, ich hab gezittert. Solch ein Spektakel am 16er Mono-Vorfach ! Doch ich hab tiefes Vertrauen in meine Rute und Rolle, sowie meine Knoten. Ich fische fast ausschließlich die Memphis von YAD, meiner Meinung nach die beste Rute aller Zeiten. Unerklärlich, warum Herr Lehmann die aus dem Programm genommen hat. Vielen Gummi-Freunden ist sie zu weich, aber ich steh da drauf. Die federt einfach jeden noch so harten Schlag zuverlässig ab, bis die Bremse greifen kann. Man muß halt ein bisschen Zeit mitbringen, bis solch ein Fisch dann müde wird, in dem Fall sicher eine gute Dreiviertelstunde. Das Problem ist, das man den Fisch nicht forcieren kann und er sich immer wieder erholt. Das Tier hat sicher über zehn Fluchten gemacht, bis ich ihn handlanden konnte. Im Drill hab ich darauf geachtet, möglichst immer im rechten Schnurwinkel zum Fisch zu sein, meine größte Angst war, das er sich den Haken mit einem Flossenhieb aus dem Maul schlägt. Das ist natürlich super beim Watangeln, das man so mobil ist; wir sind dem Tier ganzschön hinterher gehetzt. Auch Floze war natürlich immer ganz nah mit dran und hat sich mit mir gegruselt. Einmal hat mich der Fisch sogar gerammt!
dietel: Eine Handlandung ? Bei dem Kaliber ? Wie hast Du den Fisch gegriffen ?
derMolch: Ja, ich hab erstmals den Schwanzwurzelgriff getestet, wie ihn die Lachsangler machen.
dietel: Die China-Carpers sind ja bekanntlich Planktonfresser, wo hast Du ihn den gehakt?
derMolch: Das Tier hat sich sauber meinen schwarz-gelben Mini-Kopyto reingelurcht!
dietel: Warst Du enttäuscht, das es doch kein Rapfen war?
derMolch: natürlich nicht, solch ein Exot ist ein Erlebnis welches ich sicher nie vergessen werde, ich glaube, das Vieh bot mir einen der spektakulärsten Drills meines Lebens.
dietel: Die Mini- Gummis scheinen tatsächlich eine Allroundwaffe zu sein…
derMolch: Aber echt, Hannes ich danke Dir, dass Du mich auf diesen Trichter gebracht hast! Bist nun mal unser gummipabst.