Salmoniden Forellenfischen an Flüssen
Da im Forum öfters mal nach Hotspots gefragt wird, hab ich mich
entschlossen mal einen kleinen Artikel zu schreiben. Ich hoffe, meine
Erfahrungen bringen den einen oder anderen näher zu seiner
Traumforelle.
Zunächst mal zum Tackle. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, braucht ihr folgendes Material: Leichte Spinnrute mit 16er Mono für kleinere
Köder (2er Spinner). Mittlere Spinnrute mit 25er Mono für größere Köder (Spinner ab 7 Gramm). An großen Flüssen ist eine Geflochtene auch nicht verkehrt, da man mit einer dünnen Mono in der Strömung schnell den Kontakt zum Köder verliert. Langer, großer Karpfenkescher, da man oft über Büsche hinweg fischt. Und wenn man dann mal eine Großforelle am Haken hat, weiß man wieder wieso man den Kescher dabei hat.
Köderwahl
Zur Köderwahl gibt es verschiedene Meinungen. Manche schwören auf "Rumprobieren", also verschiedene Stellen mit vielen Ködern zu befischen, bis der erste Fisch einsteigt. Andere nehmen ihren Lieblingsköder und laufen die verschiedenen Hotspots ab.
Es ist jedem selbst überlassen, wie er vorgeht. Als Köder kommen Spinner, Wobbler, jegliche GuFis oder Twister in Frage. Ich fische eigentlich immer mit dem Spinner, da ich mit ihm auf Forelle am meisten Erfolg hatte. In Frage kommen Spinner der Größe 2-4. Kleiner sollte man auf keinen Fall gehen, da man ansonsten die kleinen Forellen verangelt. Das Wichtigste am Spinner ist, das er perfekt rotiert. Das Aussehen ist nicht so wichtig. Alle Modelle in Kupfer, Bronze, Gold oder Silber mit oder ohne Punkte sind sehr erfolgsversprechend.
Köderführung
Da ich nur mit dem Spinner fische, ist meine Köderführung einfach. Werfen, in die gewünschte Tiefe absinken lassen, und dann gleichmäßig und langsam Kurbeln. Wenn sich nichts tut, kann man auch versuchen den Spinner etwas schneller zu Kurbel, da er dann mehr Druck erzeugt. Von Spinnstopps halte ich nicht viel, da ich mit der gleichmäßigen Köderführung gut fange.
Hotspots
Als mögliche Hotspots kommen alle Strukturen im Gewässer in Frage. Ich werde mal die für mich Wichtigsten zeigen.
Wehre
Oberhalb eher weniger, da dort das Wasser meist ziemlich ruhig ist und man oft eine große Fläche abfischen müsste. Mit der leichten Spinnrute ist dies kaum möglich.
Anders ist es unterhalb von Wehren. Dort schäumt das Wasser richtig, viel Strömung und Sauerstoff, perfekt für Forellen.
Am besten positioniert man sich etwas unterhalb der Wehres und wirft es dann Fächerförmig ab. Dabei wirft man immer Stromaufwärts.
"Strukturlose Stellen"
Offene Wasserflächen sehen oft nicht sehr interessant aus, da man keine möglichen Hotspots auf den ersten Blick erkennt.
Ein Blick an den Rand ins Wasser wirkt oft Wunder.
Wenn der Grund aus größeren Steinen und Kies besteht, ist dies meistens eine vielversprechende Stelle. Um mögliche Strukturen im Wasser zu erkennen, muss man auf Verwirbelungen an der Wasseroberfläche achten. Leichte "Unebenheiten" an der Wasseroberfläche sind meistens große Steine, hinter denen
die Fische stehen.
Rückströmungen
Alle Gegenstände im Wasser erzeugen Rückströmungen, und an diesen Stellen steht eigentlich immer Fisch. Es gibt natürliche, wie Steine oder Bäume, oder künstliche, wie z.B. Betonkanten oder Brückenpfeiler.
Pflanzen
Bäume und Büsche am Ufer spenden Schatten und Schutz durch ihre Wurzeln. Ein perfekter Standort. Nicht immer einfach zu Werfen, aber wenn man den Köder platzieren kann, ist ein Biss fast sicher.
Treibholz ist ebenfalls immer einen Wurf wert. Oft stehen hier auch andere Fische wie Döbel und Barsche.
Will man nun solche Spots abfischen, muss man seine Würfe gut platzieren. Man stellt sich dabei oberhalb oder unterhalb der gewünschten Pflanze auf, und wirft wenn möglich an dem Strauch vorbei. Dann spinnt man langsam möglichst nah am Hindernis langsam ein.
Mündungen
Wo Bäche in den Fluss fließen, gibt es viel zu holen für die Forellen. Zum einen Sauerstoff, zum anderen Nahrung. Man kann entweder in den Bach werfen oder man wirft quer (zur Strömungsrichtung des Baches) dorthin, wo sich das Wasser des Baches und des Flusses treffen.
Nach mehreren Läufen und mit ein bisschen Erfahrung erkennt man dann HotSpots. Und mit ein bisschen Geduld und Glück fängt man dann auch Fische, von denen andere Angler träumen…
Meine Traumforelle ließ 3 Jahre auf sich warten, dann war es soweit…
David Skibb