Salmoniden Fetzi am Bach
Beitrag enthält WerbungIrgendwie wusste ich nicht wohin? Waren ja alle möglichen Fische dabei und ein Fangbericht-Thread-Thema-Dingens habe ich nicht gefunden. Also. Wo fangen wir eigentlich an? Ist ja immer schwierig einen Angeltag zu beschreiben. Wir schreiben auf jedenfall das Jahr 2013 n. Chr., den 24. Mai. Freitag eben. Also letzte Woche. Ich bin zu meinem Angelkollegen gefahren, der mir ein neues Gewässer zeigen wollte, welches für ihn eigentlich steinalt ist.
Moment. Einschub. Kurze Vorgeschichte: Musste mir nämlich einen zweiten Verein suchen, da mein „alter“ Verein jetzt auch noch ein Kunstköderverbot rausgefeuert hat. Bescheuerte Welt. Macht nix, hab ja nen guten Kumpel, welcher mich in den „neuen“ Verein gebracht hat. Vorteil: NUR Bäche. Wiesenbäche, Waldbäche, Sumpfbäche, Kiesbäche, Bächebäche und außerdem noch ein paar Bäche. Mein Plan war ursprünglich, dass ich durch Forellenangeln etwas die langweilige Raubfischschonzeit überbrücken kann und außerdem gefrieren Bäche nicht. Das heißt, dieses Jahr wird HeavyMetal-mäßig durchgefischt. Allerdings gibt es natürlich auch einen Nachteil: Der Fetzi war noch nie an Bächen fischen. Manche haben vielleicht mitbekommen, dass ich eigentlich nur vom Ufer aus an Seen am angeln bin. Gut, ganz „bachfremd“ war ich an diesem besagten Freitag nicht mehr, ich bin schon einmal kurz vorher bei meinem Kumpel gewesen, da hat er mir ganz schnell mal so einen Wiesenbach gezeigt. Haben kurz 2 Stunden gefischt, aber war jetzt nichts Besonderes, dieser Feldbewässerungsgraben. Konnte allerdings bei meinem ersten Bachbesuch schon meinen allerallerallerallerersten Döbel überhaupt fangen. Auf einen 3″ Rockvibe-Shad in Baitfish. Für so eine Spontanaktion, ohne Watbekleidung und Trallalala war das ja schonmal nicht schlecht. Einschub Ende. So. Ich also um 13°° bei meinem Kumpel angekommen, kurz umgeladen das ganze Geraffel und los ging es.
Die Wahl der Waffe fiel nicht sonderlich schwer. Ich nahm einfach meine kleine, selbsternannte, Eierlegendewollmilchsau mit. Bestehend aus einer MajorCraft Volkey L / BFS , gepaart mit einer PX68L . Meine Lieblingscombo, wenn ich nicht genau weiß, was ich eigentlich fischen will.
Die Theorie war ja auch klar. Kleinere Köder auf Forellen. Was auch sonst? Also hab ich mitgenommen, was meine Köderkisten hergaben. Rubberjigs, Swimbaits, ShakeyHeads, Jig’s und Rigs.
Natürlich waren meine persönlichen Lieblingsfangmaschinen, was Durchkurbelköder am Jigkopf betrifft, auch dabei: Der LunkerCity Swim-Fish in 2,75″ und der 3″ reins Rockvibe-Shad.
Also los! Auf zu meinem 2. Bachbesuch in meinem Leben. Parkplatz, Wathose an, Weste an, Köder eingepackt, Rute ausgepackt, bricht mein Kumpel in schallendes Gelächter aus. „Du willst nicht ernsthaft mit Stahl hier fischen?“ Mist… Ich noch total im See-vs.-Frittenhechte-beim-Barschangeln-nerven-Modus Stahl rangeknüppert. In der Forellenregion. (Ja ich weiß, auch dort hat man wohl schon Hechte gesehen. Also in Forellenregionen.) Also Stahl ab, Snap ran, Swim-Fish in 2,75″ am 3g Kopf in der Farbe „IceShad“ montiert und auf zum Bach gestiefelt. Der Anfangsbereich des Baches war noch relativ öde und eintönig. Aber gut, das war ja auch direkt am Parkplatz. Nichts desto trotz die Köder reingefeuert.
1. Wurf und ich hatte sofort eine Fehlattacke. Na prima. Hab ja mit viel gerechnet, aber nicht mit einer Attacke auf den 1. Wurf. Egal. Weiterfischen. Wurf, kurbel, kurbel, kurbel. Wurf, kurbel, kurbel, kurbel. Wurf, kurbel, kurbel, kurbel. Wurf, kurbel, TOCK. Anhieb. „Kontakt!“ Mein Kumpel hat sofort die Kamera bereitgehalten und konnte noch die letzten Augenblicke des Drills festhalten:
YES! Meine allerallerallerallererste BaFo auf Kunstköder. Geile Sache, beim 2. Bachbesuch. War natürlich ausbaufähig das Ganze. 5 Schritte weiter und 10 Würfe später: „Kontakt!“ BaFo die 2.:
Und am selben Spot folgte dann auch gleich noch die Nummer 3.:
Allerdings habe ich zwischendrin den Köder in einen 3″ Rockvibe-Shad in Baitfish ausgetauscht. Warum wusste ich auch nicht?. In der weiteren Zeit folgten dann noch 2 Bachforellen. Wir haben aber nach 3 Stück aufgehört mit fotografieren (obwohl die Bilder eigentlich immer beim Abhaken entstanden sind.)
Bis dato hatten wir nur flussabwärts gefischt. Also von dem besagten Parkplatz aus. Wir drehten also um und wanderten den Bach nach oben. „Noch besser kann der Tag ja gar nicht mehr werden“, dachte ich zumindest.Weit gefehlt.Was sich nämlich dann für eine neue Welt auftat, war absolut berauschend.
„Wo um alles in der Welt war ich denn hier gelandet?“, schoss es mir durch den Kopf. Alles sah aus wie im Amazonas. Nur eben etwas kleiner. Weit und breit nur Bäume, Wiese, Büsche und Totholz.Der Wahnsinn für das Auge. Mein Kumpel sah mein Erstaunen und meinte nur flapsig: „Das geht jetzt noch um die 3km so…“ Ich habe noch nie, noch gar nie eine so schöne, unberührte Natur gesehen. Da war wirklich nichts, was auf eine Zivilisation in der Nähe hätte schließen lassen.
Hier hieß es allerdings Gumpen suchen. Gumpen gefunden und ab ging die Post:
Mutterdöbel! Hat der sich vielleicht mal meinen Rockvibe volle Kartoffel volley eingetütet! Und an der Volkey war das der Hammer. Definitiv Döbel-PB. Was ne Granate. Eigentlich wollte ich das Fischen schon einstellen. Denn jetzt war es ja eigentlich nicht mehr zu toppen. Aber der Bach hatte doch noch etwas, was gefangen werden wollte: BAM! 30+
… und dann war es wirklich genug. Wir sind danach dann gegangen. Den Rest heben wir uns für ein anderes Mal auf. Ich kann euch sagen, angeln ist und bleibt das geilste Hobby. Solche Fische in so einer Natur. Das lässt einen wirklich alles um einen herum vergessen. Ein wahrer Traum.
Grüßle,
der Fetzi