Fangberichte Fangbericht: Riesen- Rainbow
An einem kalten Wintermorgen war es wieder soweit: Zusammen mit meinem Opa zog ich an ein Forellengewässer das es in sich hat…! An unserem Angelplatz angekommen, montierte ich meine neue Rute. Ich ziehe die Schnur durch die Ringe und denke schon ans Angeln. Ich lasse meine Augen über meine Köderbox kreisen. „Gummifische, nee nicht das richtige!“ schießt es mir durch den Kopf, als ich einen der kleinen Zappler heraus nehmen will. Da lag das perfekte Objekt: Klein, sinkend und klitzernd . Ein Spinner. Der Knoten sitzt gut, also kann’s losgehen.
Der erste Wurf. Kurz danach unterbrach mich mein Opa: „Hast du Lust auf ein kleines Angelduell?“ Natürlich war ich mit dabei und schnell waren die Preise ausgemacht: Für den Fänger der meisten Forellen gibt’s ein Glas Forellenteig. Für den Fänger der größten Forellen gibt es Twister von Profi Blinker.
Ich hebe die Rute und fange an, den Spinner einzukurbeln. Eine kurze Pause und schon hat der erste Regenbogner den Spinner genommen. Der Anschlag sitzt und wenig später zappelt eine gute Forelle im Kescher. Ca. 600 gr. wird sie haben. 1-0 für mich aus der Sicht beider „Disziplinen“. Aber es kommt noch dicker.
Nach der Mittagspause geht’s weiter. Wir haben uns gestärkt mit einer roten Wurst und Pommes.
Ich wechsle den Köder. Die Wahl fällt auf den Rapala Count Down „Fire Minnow“.
Mit diesem klasse Wobbler, den ich als 50. Preis bei dem Wobbler Design Wettbewerb gewonnen hatte, konnte ich schon ein paar gute Fische fangen.
„Oh nein“: mein Opa drillt gerade eine schöne Forelle. Sie wiegt 857 gr.. Damit geht er in der Kategorie „Dickste Forelle“ in Führung.
Ich werfe meinen Köder in ein tiefes Loch, dort steht eigentlich immer etwas Dickes. Ich hoffe, diesmal auf eine Forelle zu treffen. Sofort beginne ich mit der Köderführung.
Es tut einen Schlag, meine Rute ist zum Zerbersten gebogen. Das muss ein Guter sein.
Der Schnurwinkel steigt und ein kapitaler Saibling platsch in die Gischt zurück. „Mist“ rutsch über meine Lippen, denn der Fisch kann sich befreien.
Kurz ärgere ich mich. Doch dann fängt mich neuer Mut. Diesmal werfe ich etwas weiter, als vorhin…
… und plötzlich zupft es an meiner Rute. Ich setze einen beherzten Anschlag. Sofort prescht mein Gegenüber in die Tiefe und nimmt kräftig Schnur. Ein paar Meter Schnur kann ich zurück gewinnen, aber sofort flüchtet der Fisch wieder. Nun zieht der Fisch nach oben. Er schraubt sich in ganzer Länge in die Luft. Die roten Kiemen lodern in der Ferne. Diesmal schwimmt der Fisch mit einer ungeheuren Geschwindigkeit zu den Bojen, die das Schongebiet markieren.
Er befindet sich schon hinter den Bojen. „Jetzt ist er weg“: denke ich. Aber ich kann ihn langsam wieder in das freie Wasser bugsieren. Nun springt und rollt sich der Fisch, als hätte ihn eine Spinne gebissen. Doch plötzlich schießt der Fisch auf mich zu. Ich gehe schnell ein paar Schritte zurück und kann die Sehne straf halten. Glück gehabt.
Der Fisch ist jetzt im Flachwasser. Eine prächtige Flanke, die einer riesigen Forelle gehört, blitzt mir entgegen. Ich tauche meinen Handschuh ins Wasser. Langsam durchnässt er und das kalte Nass dringt durch. Vorsichtig ziehe ich die Rute nach hinten und versuche meine Hand unter den Kiemendeckel zu schieben. Zwei mal schaffe ich es nicht. Doch beim dritten Versuch habe ich die Hand da wo sie sein soll. Da der Fisch so groß ist, lege ich meine Rute ab und greife mit der linken Hand an den Unterkiefer der Forelle.
Mit allen Kräften gelingt es mir den Fisch ein paar Meter weiter ins Gras zu legen. Schon misst mein Opa den Fisch. 80,5 cm ist er groß.
„Gib’ mir mal bitte die Waage“: sage ich zu meinem Großvater. Zusammen greifen wir an die Waage. Der Zeige bleibt bei 5,2 kg stehen. Neuer persönlicher Rekord.
Für ein paar Fotos hebe ich den Fisch vor mich. Mein Opa drückt ab, und ich bin mit meiner „Riesen- Rainbow“ auf der Speicherkarte. Nach dem Fototermin setzte ich die Forelle behutsam in ihr Element zurück. Erst jetzt fasse ich, was mir da an die Angel ging.
Heute als ich diesen Bericht schreibe, denke ich noch mal zurück. „Das war ein super Tag“: sagt mein Opa, der mir über die Schulter guckte. Außerdem: Neben mir liegt eine Packung Twister. Gut das es noch wilde Regenbogner gibt.
Ich hoffe euch hat meine Geschichte gefallen.
Petri Heil!
Lenny