Tipps & Tricks Fairplay-Upgrade für Twitchbaits
Wer viel mit kleinen Suspendern twitcht, landet immer wieder unglücklich gehakte Barsche. Die Drillinge sind einfach so scharf, dass sich ein Barsch den Köder nur mal anschauen muss, um im nächsten Moment von dem ausbrechenden Köder überrascht zu werden und eine Flunke abzubekommen. Im Drill schaltet sich dann oft noch der zweite Greifer ein und packt den Barsch am Kiemendeckel, im Nacken oder im Augenbereich. Das erhöht sowohl die Fangquote als auch die Wahrscheinlichkeit, den Fisch zu landen.
Fürs Wettkampfangeln ist das super. An Gewässern mit wenig Fischen passt das auch. Wenn man aber am Barschschwarm steht, zufällig mal nicht in eine Competition verwickelt ist und mindestens die kleinen Fische zurücksetzen will, kann man eigentlich ein wenig abrüsten.
Einzelhaken statt Enddrilling
Anstelle des Enddrillings dreht man einen Einzelhaken in den hinteren Sprengring. Das funktioniert mit konventionellen Öhrhaken nur, wenn das Öhr groß genug ist, weil der Einzelhaken noch Spiel haben soll. Um die Fische sicher zu haken, muss er frei beweglich sein. Der Angelmarkt wäre nicht der Angelmarkt, wenn es nicht auch hier perfekte Lösungen gäbe. Für Barschangler und ihre Wobbler kommen z.B. der Owner S-61 in der Größe 2 und der Gamakatsu LS-3423F in den Größen 4 und 6 in Frage. (Für Pointer 65, Squirell 6 etc. nehme ich den Owner-Haken. Kleinere Wobbler werden mit den etwas kleineren und leichteren Gamakatsu-Haken in Größe 4 und 6 dekoriert.)
Im Gegensatz zum Owner S-61, wo das Öhr quer steht, liegt es beim Gamakatsu-Haken in einer Flucht zum Hakenbogen. Während der Owner-Haken zur Seite weist, hängt der Gamakastu-Haken schön symmetrisch. Einen großen Unterschied in der Bissausbeute kann ich persönlich nicht ausmachen.
Im Endeffekt sind für mich die Wobblergröße und das Hakengewicht die Kriterien, die meine Wahl beeinflussen. Die Krux: Damit der Wobbler seine Eigenschaften auch nach dem Hakenwechsel beibehält, muss man darauf achten, dass Drilling und Haken ungefähr gleich viel wiegen. Trotzdem darf der Einzelhaken nicht zu groß ausfallen. Sonst beeinträchtigt er das Laufverhalten. Außerdem würde ein überdimensionierter Haken auch die Fische abschrecken.
Für Wobbler zwischen 5 und 7 cm verwende ich meistens den Owner-Haken. Der wiegt ca. 0,2 Gramm und damit praktisch genauso viel wie ein dünndrahtiger 8er Drilling. Ein dicker Owner 36 wiegt 0,1 Gramm mehr. Diese kleinen Gewichtsdifferenzen machen sich dann im Schwimmverhalten (Stichwort „Auftrieb“) bemerkbar. Wenn ein Supender nach dem Umbau langsam nach oben steigt, kann man zum Ausgleich noch einen zweiten Sprengring einbauen.
Wobei ein dezenter Auftrieb meistens gar nicht so schlecht funktioniert.
Bauchdrilling entschärfen
Den Bauchdrilling lasse ich an den 6 – 8 cm-Wobblern dran. Den bekommen die Barsche meistens nicht besonders weit ins Maul. Um ihn leichter entfernen zu können, klemme ich aber alle Widerhaken an.
Das Ergebnis sieht nicht nur schön aus. Die Wobbler fangen kaum einen Fisch weniger und sind bedeutend einfacher aus den Barschmäulern zu entfernen. Und das Schöne ist: Beim Drillen muss man plötzlich wieder ein bisschen mitmachen. Wobei sich die Aussteiger-Quote stark im Rahmen hält, wenn man die Spannung konstant aufrecht hält!