Fangberichte Extrem-Heringsanangeln am Strelasund
Moins, Ihr Heringsbändiger, gut ein Jahr ist es her, dass ich mit Kumpel Dietmar und dessen Kumpel den silbernen Zappelbiestern das letzte Mal auf die Schuppen gerückt bin. In dieser Zeit wurde ordentlich Vorfreude auf das Heringsangeln 2004 „getankt“. Das Boot wurde wie immer schon Wochen vorher in Altefähr gebucht. Am 27.3.04 sollte es dann zum ersten Mal in diesem Jahr losgehen.
Der Weg von Berlin nach Altefähr ist leider doch etwas länger. Wer um 7.00 ur vor Ort sein will, muss dann doch schon 01.45 Uhr aufstehen, um um 3.30 Uhr in Oranienburg zu sein. Von dort ging es dann um 04.00 Uhr mit einem warmen Kaffee im Bauch weiter Richtung Stralsund. Zum Glück sind in der Nacht alle Katzen grau und die Autobahn recht leer. So trafen wir dann auch gegen 6.30 Uhr in Altefähr ein.
So trafen wir dann auch gegen 6.30 Uhr in Altefähr ein. Erster Schock: Statt 3 Euro wollten die 6 Euro für den Parkplatz. Warum sollte nicht auch das Heringsangeln teurer werden… hat sich aber dann erledigt, da es bei Bootsmiete weiterhin 3 Euro pro Tag sind. Also, schnell umgezogen (ca. -3 °C sind nicht wirklich geil), das Boot organisiert und ab dafür. Der Parkplatzwächter hat uns unter der Hand erzählt, dass der Hering zwar da ist und vom Fischer auch mit dem Netz gefangen wird, aber noch nicht beißen will. Es wäre einfach noch zu kalt. Aus unserem „Motivationshochhaus“, an welchem wir fast ein Jahr „gebaut“ haben, sind in diesem Moment die Fenster rausgefallen. Aber es stand noch…
Normalerweise haben wir eine bestimmte Stelle kurz vor dem Rügendamm. Da der Hering aber noch recht tief stehen würde, haben wir die 10 Meter-Rinne angesteuert. Das haben komischerweise auch alle (!) anderen Boote gemacht. Wenn man sonst die Boote gesammelt vor dem Rügendamm sieht, so standen sie diesmal rechts vom Hafen in der Fahrrinne. Komischerweise wurden sie dort auch nicht, wie sonst, von der Küstenpolizei weggescheucht.
Nach ca. 3 Stunden eher lustloser Angelei stand von unserem „Haus“ nur noch die Hälfte. Wenn gegen Mittag noch kein Fisch im Eimer ist, wollten wir die Abrissbirne rausholen und nach Hause fahren. Vorher steuerten wir aber noch den Rügendamm an. Hier waren nur 2 Boote. Und siehe da:
Kaum war die Sonne draußen, ging ein für diesen Tag recht munteres Beißen los. Die ersten 5 Heringe je Mann wurden fast wie metrige Hechte gefeiert. Langsam füllte sich der Eimer. Trotzdem brauchten wir fast 10 Würfe für einen Fisch. Das Nachbarboot machte aber irgendetwas anders. Die fingen dort fast bei jedem Wurf und dann auch noch 2-4 Stück je Wurf. Das brachte uns fast zur Raserei. Grundfischen, Oberflächenangeln, im Mittelwasser suchen, weniger Gewicht, mehr Gewicht, Bleiolive oder Effzettblinker… Wir konnten deren „Erfolgsrezept“ einfach nicht ergründen. Es ist halt doch nicht einfach nur „rein-raus“ bei der Heringsangelei. Auch hier muss es Spezialtechniken geben. Was denkt Ihr?
Gegen 13.00 Uhr wurde es voll am Rügendamm. Alle fingen mehr oder weniger gut. Als die Sonne gegen 14.30 hinter aufziehenden Wolken verschwand, war es schlagartig aus mit der Beißerei und wir beschlossen, aufzuhören.
Aber ich habe dann auch noch was gefangen:
Gegen 16.00 Uhr sind wir dann nach einem Radler beim Wirt Richtung Berlin aufgebrochen. Ich habe mir abends dann von meinen 4 kg gefangenen Heringen 6 Stück in die Pfanne gehauen und legger Kartoffelpü dazugemacht. Legger schmeckt er ja der Brathering, aber mit den Gräten komm ich einfach nicht klar. Das kann einem alles verderben. Ich werde die Heringe, die wir in 3 Wochen fangen werden deswegen wohl alle verschenken…..
Fazit: in 1-2 Wochen wird es wohl richtig gut abgehen dort oben, wenn das Wetter mitspielt. Und in 3 Wochen sind wir auf jeden Fall wieder am Start. Am neuen Haus bauen wir gerade…