Barsch Eisangeln auf Barsch II: Die besten Eisangel-Köder
Leider sieht es so aus, als würde das Eis erst mal abschmelzen. Kein Grund, den angekündigten Überblick über die besten Eisangel-Köder zu verschieben. Denn auch wenn zunächst einmal wenig Hoffnung besteht, dass es wieder kälter wird – die nächste Saison zum Eisangeln kommt bestimmt…
Natürlich ist das Drop-Shot-Angeln am Eisloch ein probates Mittel, wenn die Fische am Start sind. Um sie jedoch in unseren Wirkungsbereich zu locken, bedarf es ein bisschen mehr als das subtile Schwanzzucken eines kleinen No-Action-Shads. Deswegen sind beim Eisangeln oft diejenigen Köder besser, die ein bisschen blinken, blitzen und ggf. sogar noch leuchten. Um es auf den Punkt zu bringen: Blech ist Trumpf! In diesem Bericht beschränke ich mich jetzt mal auf die drei Klassiker Zocker, Balance-Jig und Mormyschka.
Zocker
Zocker sind der Klassiker unter den Eisangel-Ködern. Sie kombinieren gleich mehrere Vorteile: Zum einen sind sie formbedingt verhältnismäßig schnell am Fisch. Zum anderen erzeugen sie ein schönes Flachen, wenn man sie kurz anruckt und dann an schlaffer Leine heruntersegeln lässt. Im freien Fall brechen die meisten Zocker ein bisschen aus. Manche legen sich sogar auf die Seite und rotieren um ihre eigene Achse.
Köderführung beim Eisangeln: Um die Fische an den Platz zu holen, erzeugt man zunächst einmal ein intensives Lichtspiel. Dazu lässt man die Rute immer 30 cm nach oben zucken und den Köder dann an schlaffer Schnur sein Spiel entfalten. Sobald man Fehlbisse kassiert oder bemerkt, dass der Köder beim Anziehen einen Fisch berührt, verlangsamt man die Köderführung deutlich. Jetzt ist es oft am besten, den Köder ganz langsam nach oben zu heben, um ihn dann ziemlich kontrolliert fallen zu lassen. Dabei sollte er dann ganz knapp über Grund (2 bis 10 cm) zum Stehen kommen und dann erst einmal ausbaumeln (durch die Rotation im Fallen entsteht ein nicht zu unterschätzender Schnurtwist, den wir hier für uns ausnützen).
Balance-Jigs fürs Eisangeln
Hauptsächlich durch ihre Schwanzflosse und der am Köderrücken angebrachten Öse werden Balance-Jigs in eine kreisförmige Umlaufbahn geschickt, wenn man sie stetig bewegt. Bewegt man die Rute nach dem Anzupfen und Absenken nicht weiter, beschreiben die Köder noch einen Halbkreis, um dann im Zentrum zum Stehen zu kommen.
Köderführung beim Eisangeln: Zum Anlocken der Fische geht man genauso vor wie mit einem Zocker. Der Jig wird über eine gen Himmel gerichtete Bewegung der Rutenspitze beschleunigt und dann wieder fallen gelassen. Sobald die Fische am Platz sind, kommen defensiver ausgerichtete Bewegungsmuster ins Spiel. Sehr gut bewährt hat sich beim Eisangeln zum Beispiel die Abfolge:
- leichtes Anheben
- Zittern der Rutenspitze
- kontrolliertes Absenken
Oder: Köder einfach knapp über Grund halten. Oder: Köder auf den Grund fallen lassen, 3 bis 5 cm abheben und dann an schlaffer Leine auf den Grund ticken lassen (so dass er ein bisschen Sediment aufwirbelt) und wieder einige Zentimeter anheben, warten…
Momyschkas & Ice Flies fürs Eisangeln
Wenn die Fische nicht dazu zu motivieren sind, sich einen großen Köder einzufahren, hilft es manchmal, mit der Ködergröße herunterzugehen. Denn manchmal sind auch Barsche voll auf Zooplankton aus – also auf Kleinstlebewesen, die sich durch Bewegungen mit ihren Fühlern, Beinchen oder des ganzen Körpers fortbewegen. Diese Mikroorganismen werden perfekt von Mormyschkas und Ice Flies imitiert, von denen es eine ganze Menge unterschiedlichster Formen gibt.
Köderführung der Mormyschkas beim Eisangeln: Zooplankton bewegt sich nicht besonders schnell. Ist ja eigentlich logisch. Denn die kleinen Krebschen und Larven haben ja nur ganz kleine Extremitäten, die sie zur Fortbewegung nutzen. Wenn wir also Zooplankton imitieren wollen, müssen unsere Bewegungen auch langsam ausfallen. Zum Anlocken darf der Köder noch ein bisschen heftiger zucken (10-Zentimeter-Lifts und freier Fall). Ist aber Fisch unterm Loch, ist es ein langsames Aufsteigen des kurz über Grund schwebenden Kleinstköders. Ideal, wenn die Rutenspitze ein bisschen zittert, während man die Rute gleichmäßig anhebt. Da die Fische den Köder oft von unten verfolgen, sollte die „Aufstiegshöhe“ so ca. 30 bis 50 cm betragen. Der Biss kommt dann oft als ganz vorsichtiger Hebebiss, den man nur mit einem megaflexiblen Spitzenaufsatz (Federkonstruktion oder Schweineborste) erkennen kann, der sich unter dem Gewicht der kleinen Köder biegt und nachgibt, sobald ein Fisch das Gewicht „wegnimmt“.
Manchmal naschen die Fische die kleinen Verführer am liebsten auch vom Boden weg.
Fluoreszierende Köder fürs Eisangeln verwenden
Manche Mormyschkas, Zocker oder Jigs leuchten unter Wasser, wenn man sie mit einer künstlichen Lichtquelle anstrahlt. Das kann sich vor allem in größeren Tiefen positiv aufs Fangergebnis auswirken.
Köder-Tuning beim Eisangeln
Egal für welche Köderform man sich entscheidet: Es macht sich immer gut, das Blech mit einem Naturköder oder einem Aroma-Gummi zu garnieren. Denn während die relativ aggressiven Köderbewegungen super funktionieren, um die Fische aus einiger Entfernung zum Köder zu locken, beißen die Interessenten viel eher auf einen Köder, der sich nicht so schnell bewegt. Ein Stückchen Wurm, eine oder mehrere Maden, ein GULP!-Würmchen oder eine Powerbait-Bienenmade helfen dabei, den mäßig bis unbewegten Köder interessanter zu gestalten.
Denn sobald der Köder nur im Wasser steht, werden die Faktoren Geschmack und Geruch bei der Köderaufnahme interessant.