Fangberichte Eisangeln 2006 – die Erste…
Gestern war es endlich soweit: Nachdem ich mich tags zuvor bei Fischer Kowalski erkundigt hatte, wie dick das Eis auf seinem See in Groß Leuthen ist und er sichere 13 cm vermeldete, lag eine kurze Nacht vor mir. Denn Eisangeln ist mit das Größte für mich. Und wenn große Angelabenteuer vor der Tür stehen, ist es schlecht bestellt um meine Nachtruhe.
Zusammen mit Georg, Chris (aka godfather), Felix und Floze haben wir uns dann auf den Weg in den Südosten Berlins gemacht, um ein erstes Barschgewitter on Ice heraufzubeschwören. Über verschneite Straßen kämpften wir uns die 80 km zu unserem Ziel und fanden dann einen komplett zugefrorenen aber auch mit einer 10 cm hohen Schneedecke bestäubten See vor. Obwohl uns Herr Kowalski versicherte, dass das Eis unter dem Schnee trägt, haben wir erst mal unsere „Deutsche Eiche“ losgeschickt. Denn wenn das Eis den godfather abkann, dann dürfte es auch mit dem Rest der Crew klarkommen. Und siehe da: Kein Knirschen und kein Brechen. Also alle Mann rauf und los zum Barschberg.
Der war auch schnell gefunden. Von seiner Spitze weg bohrten wir uns ins Tiefe vor. Doch was war das? No strike! Auch nach zwei Stunden mühsamen Bohrens nicht.
Also Strategiewechsel. Ab ans Schilf, wo es schnell auf 2 m runter geht und viele Steine sind. „Wer bohret der findet!“ Mit solchen und ähnlichen Sprüchen motivierten wir uns zum Weitermachen. Aber Pustekuchen.
Bis es dann beim godfather anklingelte. Anhieb. Verpasst. Doch hoppla. Der Fisch ging nach und dann war er auch schon gelandet. Ein Moster von einem Barsch.
Kein Wunder also, dass die Kollegen den Bereich um godfather’s Erfolgsstelle wie Schweizer Käse löcherten. Allein der Erfolg blieb aus. Und so zogen wir dann von dannen. Hinter uns ließen wir einen wunderschönen See und einen ebenso schönen Angeltag – obwohl nix gebissen hat. Eisangeln ist einfach eine feine Sache. Schon allein, weil man sich so nett mit den Kollegen unterhalten kann und weil die Ruhe am Wasser unbezahlbar ist.
Wir knüpfen da auf jeden Fall noch an und hoffen darauf, Euch bald ein paar dicke Barsche on Ice zu präsentieren. Nach einem Temperaturanstieg zum Wochenende soll es in der nächsten Woche wieder richtig kalt werden. Es sieht also so aus, als würden sich noch Chancen bieten, diese Scharte auszuwetzen.
Noch etwas: Durch den Schnee wächst das Eis nun nicht mehr wirklich. Seen, die bis jetzt also noch nicht genügend zugefroren waren, werden es auch nicht mehr schaffen, solange der weiße Teppich drüber liegt. Nehmt Euch also in Acht und erkundigt Euch bei Leuten, die sich auskennen, bevor Ihr ein Gewässer betretet. Eisangeln ist nicht nur obergeil. Eisangeln ist auch megagefährlich. Und kein Barschgewitter der Welt ist einen Abgang unter die Eisdecke wert!