Tackle-Tipps Eisangel-Hardware aus den USA
Wenn eines klar ist, dann dass die Amerikaner einfach weiter denken müssen als wir Mitteleuropäer. Um Ihrer Vorreiterrolle in der Welt gerecht zu werden, geben sie einfach alles. Sie waren die ersten auf dem Mond. Und sie werden wohl die ersten auf dem Mars sein. Das alles erscheint dem Einen oder Anderem von uns sicher lachhaft. Doch dieses Vorreitertum hat eine lange Tradition und geht auf die Erschließung des Wilden Westens zurück. Die unendlichen Weiten dieses Kontinents trieben die Männer und Frauen damals schon zu Höchstleistungen. Nicht nur physisch. Auch was technische Entwicklungen angeht.
Natürlich müssen sich auch die amerikanischen Angler so mancher Herausforderung stellen, die uns fremd ist. Bis man hier einen Fisch gefunden hat, kann es etwas dauern.
Und natürlich will der amerikanische Angler im Winter der erste Mann auf dem Eis sein, wenn der See zugefroren ist. Und dann möchte er seine Löcher am schnellsten ins Eis getrieben wissen, um schnellstmöglich maximal viele Fische zu erbeuten. Schließlich will er auch noch von allen Anglern am längsten auf dem Eis bleiben können. Weil dem so ist, bietet der amerikanische Handel den Anglern Produkte, die uns an den paar Tagen, an denen wir zum Eisangeln losziehen können, auch eine ganze Menge Vorteile bringen würden. Nur deren Anschaffung lohnt sich nicht! Aber anschauen kann man sich das Ganze ja trotzdem mal.
Zur Grundausstattung eines echten amerikanischen Eisangel-Cracks gehört ein ordentliches Fahrzeug. Nachvollziehbar. Denn im Gegensatz zu unseren Teichen und Bächen sind die amerikanischen Gewässer um einiges größer. Da wird der Weg zum Fisch schon mal zur Tagesreise. Zumindest mit unseren bescheidenen Mitteln (einem Schlitten und zwei Füßen). Da darf es dann schon ein Mini-Gelände-Wagen sein, mit dem man größere Strecken problemlos meistert. Oder gleich ein Motorschlitten! Dieser Luxus ist dem geneigten Ice-Angler allerdings schon mal knapp 7000 Dollar wert.
Weil es in manchen Gebieten der USA längere Zeit um einiges kälter ist, sind auch die Eisschichten, durch die sich so ein Ami durcharbeiten muss, um einiges dicker. Klar, dass man da mit unseren Eisbohrern nicht klarkommt. Als Präventivmaßnahme gegen lahme Arme setzen die Kollegen von überm Teich gleich auf benzinbetriebene Bohrer und veranstalten sogar Wettbewerbe im Eislochbohren. Im Vergleich zum Vehikel ist der Bohrer aber spottbillig. Mit ca. 750 Dollar ist man bereits dabei. Dazu gibt’s dann die passenden Futterale für ca. 100 bis 150 Dollar.
Klar, dass man sich angesichts der unüberschaubaren Gewässer nicht ausschließlich auf seine Kenntnisse und auf sein Gespür verlassen kann. Um die Fische zu orten, verwendet man ein spezielles Lot. Z.B. das Vexilar FL-18. Dieses angeblich beste Instrument zur Fischsuche kostet knapp 400 Dollar und kann sogar durch das Eis durchsehen (wenn kein Schnee und keine Luft zwischen Gerät und Eis sind).
Dazu kommt dann natürlich noch ein passender Unterschlupf, so dass man wirklich eine Weile angeln kann, bis es einem zu doof wird. Einige Angler zimmern sich ihr kleines Häuschen auf Kufen selbst zusammen. Andere setzen auf käufliche Modelle aus Nylon (ca. 300 Dollar). Und wer ganz schlau ist, der kauft sich direkt ein Modell, das gleichzeitig als Unterschlupf und Garage dient.
Natürlich fischt es sich nur so richtig angenehm, wenn man sein Instantzuhause schnell auf Wohlfühltemperatur bringt. Hier kommen kleine Holzöfchen genauso in Betracht wie Gasheizungen.
Das Tackle und eine ganze Menge Schnickschnack (vom Pommes-Schneidegerät bis zur Chemotoilette) kann weitgehend in einem zusätzlichen Schlitten aufbewahrt und befördert werden.
Schon mit 10.000 Dollar seid Ihr also auch in den USA ganz vorne mit dabei. Doch wenn Ihr jetzt gleich investieren wollt, habt Ihr Pech. Denn hier bei uns gibt’s kaum was von den Geräten, die wir hier bestaunen durften. Und wenn Ihr das Zeug aus den USA bestellt, könnte das Eis schon abgetaut sein. Aber die nächste Eisangel-Saison kommt bestimmt…