Tackle-Tipps Einteilige vs. zweiteilige Ruten – was fischt ihr?
Beitrag enthält WerbungIch bin mir nicht sicher. Hier sind viele Spezialisten an Bord. Leute, die eher fünf Barschruten im Waffenschrank stehen haben als eine. Und dazu noch drei für Zander und vier für Hecht. Zwei Forellenflitschen vielleicht auch noch. Und die eine oder andere Fliegenrute. Da könnte es schon sein, dass eine Umfrage nach den Präferenzen in Sachen Rutenteilung eine Tendenz zur Einteiligkeit ergeben würde. Schließlich haben viele User hier ein feines Händchen. Da ist es nur allzu verständlich, dass ihnen nur das Maximale an Feinfühligkeit gut genug ist. Und maximal feinfühlig sind nun einmal ungeteilte Blanks. Würde man das Angelvolk an sich befragen, würde ein nicht geringer Prozentsatz die Vorzüge einer Teleskoprute anführen. Ganz gewiss aber würde die Mehrheit der Angler mindestens den Zweiteiler einer ungeteilten bzw. erst am Handteil geteilten Spinnrute vorziehen. Schon allein des besseren Transportes wegen.
Nun verhält es sich aber so, dass viele Ruten aus der gehobenen Klasse nur als Einteiler erhältlich sind. Weil sie ursprünglich für den japanischen oder amerikanischen Markt konzipiert sind und sich die Leute in Übersee nicht so anstellen wie wir. Kunststück. Die meisten Angler lassen ihre Ruten im Rutenstaufach in ihrem Boot liegen, das sie in die Garage fahren, um die Batterien dort zu laden.
Wir wohnen anders. Wir angeln anders. Die wenigsten von uns haben ein Bassboat. Und die allerwenigsten eine Garage, in der sie das Boot dann abparken. Wir fahren mit Fahrrädern, Straßenbahnen und Autos zum Boot oder an den Kanal. Da kann man schon verstehen, dass es viele Angler gibt, bei denen das Packmaß ein wesentliches Kriterium beim Rutenkauf ist – obgleich sie sich mit der Fixierung auf die kurze Teilung einschränken.
Ich habe mich selber erst an die Einteiler gewöhnen müssen. Ich fand das am Anfang auch unpraktisch.
Und wenn ich hauptamtlicher Fahrrad-Angler wäre, hätte sich an dieser Einstellung vermutlich nichts geändert. Bin ich aber nicht. In den allermeisten Fällen fahre ich mit dem Auto zum Boot oder zum Parkplatz in Bach- oder Buhnennähe. Ggf. fliege ich vorher noch nach Barcelona, Olbia oder Rom. Und so stellen sich mir nur drei Challenges mit meinen einteiligen Super-Ruten:
- Kratzerfrei vom 4. Stock ins Erdgeschoss kommen bzw. von unten nach oben.
- Die Ruten sicher im Auto verstauen.
- Im Falle des Anfliegens einer Angel-Destination das Verstauen im Flugzeug.
Dafür gibt’s Lösungen. Die sind nicht teuer.
Zunächst einmal habe ich mir sogenannte Rod Gloves für meine einteiligen Castruten und Spinnings gekauft. Total praktische Dinger, die man einfach über die montierten Ruten ziehen kann und die verhindern, dass sich die im Auto übereinander gestapelten Ruten gegenseitig zerkratzen. Sie verhindern auch eine Gänsehaut, wenn man mal mit der Rute an einer Wand im Treppenhaus entlangschrammt.
Und sie verhindern, dass sich die Ruten im Transportrohr weh tun. Jenes setze ich ein, wenn ich mit vielen Einteilern auf längere Trips gehe oder wenn ich fliege.
Meine Transportrohr-Lösung ist extrem günstig und hat mich noch nie enttäuscht. Sie besteht aus einem Abflussrohr aus dem Baumarkt und zwei Abschlusskappen. Das Ganze kostet ca. 20 Euro. Mit ein bisschen Panzertape und irgendeinem Gurt, hat man schnell einen Träger zusammengefrickelt. Sieht nicht mega aus. Ist aber real und wenn man ein paar Aufkleber draufmacht, finde ich das stylischer als eine professionelle Bazooka. Profis wickeln ihre Ruten dann noch in Knall-Folie ein. Ich nehme T-Shirts. Mir ist auch wichtig, dass da nichts klappert, wenn ich das Rohr schüttle. So haben meine Ruten schon etliche Flüge überlebt.
Nachdem sämtliche Transport-Probleme aus dem Weg geräumt sind, können wir ja nochmal kurz die Vorteile von Einteilern abfeiern:
- Zugriff auf die Creme de la Creme der Rutenbaukunst
- Ungebrochene Aktion, volle Dynamik, maximale Sensibilität
- Minimiertes Rutenbruch-Risiko (wenn Ruten brechen, dann oft um die Verbindung herum)
- In Ermangelung einer Steckverbindung kann man diese auch nicht zerkratzen durch den Eintrag von Sand oder Steinchen
Ich mag Zweiteiler auch und sehe auch die Vorteile. Aber ich habe keine Berührungsängste mit Einteilern mehr. Was ja auch sehr gut ist in Anbetracht dessen, dass ich mehr Einteiler als Zweiteiler verwalte.
Abschließend würde mich aber schon noch interessieren, wie es tatsächlich aussieht an Bord: Einteilige oder zweiteilige Ruten – was mögt ihr lieber? Bitte schreibt das doch mal in die Kommentare.