Fangberichte Ein Tag auf dem Strelasund …


… oder „Fische sind keine Mohrüben“. Aufgrund freier Zeit habe ich mich am Dienstag ganz spontan dazu entschlossen, den Strelasund unsicher zu machen. Also Boot bestellt, Kumpel angerufen und Gummifische neu sortiert. Am Donnerstag, den 11.12.2003 sollte es für einen Tag in eines (Zitat) „der besten Raubfisch-Reviere Deutschlands“ gehen. Um 4.00 Uhr klingelt mich der Wecker erbarmungslos aus dem Schlaf. Was tut man nicht alles für die Fische… Also raus mit mir. Thomas steht pünktlich um 5.00 Uhr auf der Matte. Alles verstaut und ab dafür – Richtung Rügen…


Die Autobahn ist wie leergefegt, so daß 180 km/h eine angenehme Reisegeschwindigkeit sind. 3 h 15 min sagt die freundliche Frau in meinem Auto und will auch gleich, daß wir links abbiegen. Man was sind wir heiß! Die ganze Fahrt bis nach Rügen wird übers Angeln, Köder, Farben, Techniken gelabert. Selbst die erlegten Fische werden schon gezählt.

Die „Pleite“ an der Peene steckt uns noch in den Knochen. Da geht noch was, lautet die Devise für heute. Die Einladung des Tagessiegers (= Fänger des größten Fisches) zum Thailänder (miam miam) wird neu beschlossen. Thomas sein mickriger 28er Barsch von der Peene wird somit nicht mehr gewertet. So ist er nochmal um eine Rechnung drum rum gekommen. Aber heute zählt alles! 8.30 Uhr kommen wir in Altefähr auf Rügen an. Es ist noch arg kalt. 1 °C ist keine Wohlfühltemperatur. Ein älterer Herr (ca. 55-60 Jahre) weist uns in das Boot ein. Sogar mit Verdeck. Echolot ist auch am Start. Auf die Frage, wo wir hinfahren sollten, erzählt er uns recht viel Unkonkretes. Am Ende des Tages stellt sich raus, daß der Knecht nur für die Boote verantwortlich ist und noch nie geangelt hat. Die Stellen wo er uns hingeschickt hat, waren nicht die gleichen, wo uns die „Abendbedienung“ hingeschickt hätte. So haben wir erst am Ende des Tages erfahren, wo die erhofften Zander eventuell gewesen wären.


Egal. Also schnell umgezogen und das Gerödel gesattelt. Gegen 9.15 Uhr sind wir endlich auf dem Wasser. Wasser ist eigentlich die falsche Bezeichnung für das was man als Orts-Unkundiger vorfindet. WASSERMASSEN trifft es eher. Wo hinfahren ? Wie angeln ? Welche Farben ? Welche Tiefe ? Also einfach erstmal rechts raus Richtung Kubitzer Bodden. Irgendwo Stop – Gummi ins Wasser. Null ! Weiter gehts. Die Fahrrinne ist tabu – aber die Hechte sollen jetzt im Tiefen stehen. Aber nur in der Fahrinne geht es von 4 auf 10 Meter runter. Also Gummi go ! Ein schnell auf uns zufahrendes Boot vertreibt unbs aber von der vielversprechenden Kante. Weiter Richtung Tonne 44. Hier soll es gut gehen mit den Hechten. Ja, dort ist sie. Ja da ist noch ein Angelboot. Dickes Kajüt-Teil. Bestimmt mit Guide. Was die machen machen, wir auch. Wir sind dann so im Abstand von 10 – 100 metern um die Tonne rumgedümpelt und haben so ziemlich jede Größe und Farbe „gebadet“. Nix ! Also weiter rechts raus auf den Kubitzer war der Plan.


Rumms ! Fragende Gesichter im Boot. Was war das? Ahhh, wir sitzen fest ! Voll auf Grund gelaufen. Landeier. Na, wer kann auch ahnen, daß es auf einmal mitten im Bodden 50 cm flach ist. Das Echolot hat bei voller Fahrt ja auch nichts mehr gesagt… (Humminbird). Nach einigen Versuchen sind wir wieder frei. Den Plan mit dem Kubitzer streichen wir. Da ist noch mehr Wasser und irgendwie auch kein richtiges Ziel vorhanden. Wir wollen zu „unserer“ Kante zurück. Einmal lassen wir uns vorher aber noch von Tonne 46 zur Tonne 44 treiben. Nix ! Bis zu diesem Zeitpunkt (ca. 13.00 Uhr) hatten wir beide zusammen nicht einen Biß. Also zurück zur Kante. Kanten sind gut – reden wir uns ein.


Angekommen, Anker rein und ab dafür. 20 Minuten später werden wir aber vom Zoll vertrieben, mit dem Hinweis, daß es sich hier um eine Fahrrinne handelt, in welcher wir nichts zu suchen hätten. Die Rügendammbrücke wollten wir uns sowieso nochmal ansehen. Ganz rechts sind 2 große, alte Betonpfeiler im Wasser. Es riecht förmlich nach Barsch und Zander. 15 Minuten. Nix ! Also ganz rechts unter die Brücke. 15 minuten. Nix ! Weiter richtung Mitte der Brücke. Kontakt ! Thomas´ Colorado macht ordentliche „Zappelbewegungen“. Endlich Fisch. Nach kurzem Drill ein weißer Bauch. Zander ? Nein doch nicht. Es ist ein kleiner Hecht. Sauber von unten in den Kiemen gehakt. Er blutet wie ein Schwein. An Zurücksetzen ist nicht zu denken. Also Fotos und ab in die Tüte. 52 cm.



Ich freue mich gerade über die Einladung zum Thailänder…. Die nächste Stunde ergibt auch keine Bisse mehr. Wir fahren zurück. In der Kneipe erfahren wir dann, daß die Hechte gerade nur auf 3-4 Metern stehen und wo die Zander zur Zeit sind. Daß der heutige Süd-West wind ungünstig ist, ist dann schon fast unwichtig. Ich bin erstmal für 30 Minuten bedient. Das ist die 4. große Nullnummer für mich in diesem Jahr. Ach ja, Fische sind ja keine Mohrüben …. Trotzdem hatten wir einen super Tag. Ich konnte meine neue Daiwa Laguna 3500 testen und bin hoch zufrieden mit diesem Sahneteil. Geiler Lauf. Geile Würfe.


Zusammenfassend kann man sagen, daß die Hechte da sind und auch „regelmäßig“ gefangen werden. Nur ins Boot springen sie nicht von allein. Allen „Newbies“ (wie wir) kann ich nur empfehlen, die 100 Euro für einen Guide zu investieren. Der Strelasund ist einfach zu groß für Ortsunkundige. Wir hatten heute eine 3-4 (Wind). Das war zum Angeln ok, aber zum Fahren ging es mal gerade noch ohne nennenswert naß zu werden. Bei einer 5 könnt Ihr bei kleinem Boot zu Hause bleiben. Das ist dort einfach zu fett.


Danke Hannes an dieser Stelle nochmal für Deine Infos. So, morgen will ich wieder raus. Ein Fluß in Brandenburg soll das Ziel sein. Mal sehen, was die Hechte hier mögen …..

D
besonders viel scheinen die ja nicht gebracht zu haben. <br />
<br />
das mit den guides kann ich nur bestätigen. die fischen einfach das ganze jahr dort und kennen sich insofern schon ganz gut aus. wer also auf nummer sicher gehen will, sollte sich überlegen, ob er lieber etwas mehr investiert und dann glücklich und zufrieden nach hause fährt...
N
jo hallo,<br />
<br />
selbst in den allerbesten gewässern passiert soetwas und nicht nur den "newbies"!<br />
nirgends springen einem die fische ins boot. wenn ich an all die pleiten denke, die ich dort schon hatte. ohne ortskenntnis auf diesen tausenden von hektarn wasser ist es schon großes glück wenn man überhaupt einen fisch fängt. aber wehe,man kennt ein paar gute fanggebiete und die fische sind in beißlaune, dann ist ein unvergesslicher angelspaß garantiert!<br />
trotz der günstigen bedingungen dort, ist es auch immer ein wenig mit fleiß verbunden, an die fische überhaupt heran zu kommen. ich freue mich jedenfalls schon auf meinen nächsten trip dort hin, auch wenns manchmal anstrengend sein kann, den anker 20 mal zu heben bis endlich ein guter platz gefunden ist. :)
D
hast du denn keinen ankerboy?
N
klar mach ich dat selbst,,,,,meistens jedenfalls ;D oder wollteste mit??????(ich mach das dann schon mit dem anker:D :D ) hab ja auch die prima warmen handschuhe dafür..:)
D
hab ich inzwischen auch schöne. und das nächste mal zieh ich mir noch nen warmen stiefel an, dann mach ich dir auch gern noch mal den ankerman.
W
hallo t + t<br />
kommt mir irgendwie bekannt vor euer tagesablauf. sowas ähnliches hab ich glaub ich letztens auch erlebt.
W