Fangberichte Ein Tag am Meer
Nachdem klar war, dass ich um den 3.Oktober ein paar Tage mit meiner Freundin auf Rügen verbringen werde, war es unausweichlich, auch mal einen Gedanken ans Fischen zu verschwenden. Da mir – wie wohl jedem, der schon mal eine Angelzeitschrift aus der Nähe gesehen hat – klar war, dass Rügen DAS Eldorado für gezieltes Grosshechtfischen ist, war der Zielfisch schon mal vorgegeben. Diesen Gedanken konsequent zu ende denkend war die Kontaktaufnahme mit bodden-angeln.de dabei nur noch folgerichtig. Und obwohl ich nur etwa 10 Tage vor der geplanten Anreise nach einem Guiding fragte hatte ich das Glück, dass sich noch ein Platz in einem der Boote fand. So waren dann die Daten klar: 30.9.05; 8:30 Uhr; Schaprode.
Entsprechend den per Telefon erhaltenen Empfehlungen des Guides Jens Feißel sowie den hier bei barsch-alarm.de gefundenen Tipps hinsichtlich der Köder und deren Grössen traf ich dann gut vorbereitet ebenso pünktlich wie meine Mitangler in Schaprode am Hafen ein.
Meine Mitangler waren Alex und seine Freundin Jessica sowie natürlich der Guide Jens selbst. Nach der erfolgten Vorstellung und dem Beladen des Bootes ging es dann los.
Auf Grund des starken Windes, der jedoch laut Wettervorhersage im Laufe des Tages noch nachlassen sollte, sind wir zunächst nicht weit gefahren und haben im Bereich vor Schaprode gefischt. Da ich im Gegensatz zu den anderen beiden das Grundprinzip verstanden zu haben glaubte, fischte ich gleich drauflos, während Jens den anderen Gerät, Montage, Köder und Köderführung erklärte. Es dauerte auch nicht lange, da verbuchte ich den ersten Kontakt. Leider blieb der Fisch nicht hängen, sondern begnügte sich damit, sich in meinem Gummifisch verewigt zu haben. Kurz darauf hatte Jessica dann einen Fisch an der Angel, bei dessen Anlandung sich nicht nur der Fisch in hohem Bogen spektakulär verabschiedete, sondern auch klar wurde, dass es noch Wissensbedarf zu Anhieb, Drill und Landung gab. Wir haben jedenfalls alle gelacht.
Jens hatte dann auch bald den ersten Biss und landete auf seinen 15 cm Gummifisch einen absolut unerwarteten Hornhecht. Man beachte dabei die Jahreszeit und den Köder! Immer wieder wurde das zwischenzeitlich durch den starken Wind verdriftete Boot versetzt. Jens bekam dort dabei noch einen Hecht, ich fing zwei Fische, jedoch keine Riesen wie ich sie mir erhofft hatte.
Doch dass es sie gab wurde dann alsbald bewiesen und es war der Alex, den das Glück auserwählt hatte. Schon bei der Verkündung des Bisses war klar, dass es sich um einen guten Fisch handeln würde, denn die Rolle gab bei voll belasteter Rute erstmal ein paar Meter Schnur frei. Und es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass sie das Geräusch von sich gab, das wir alle nicht oft genug hören können. Nach einigen Minuten des hin und her war der Fisch zur Landung bereit und kaum, dass er im Kescher war löste sich auch der Haken aus dem Maul des Fisches. Und was für ein Fisch! 1,25 m Hecht am Stück.
Wir wechselten dann am Nachmittag noch mal den Platz und versuchten es im Bereich der Wittower Fähre. Der Platzwechsel war dank des komfortabel motorisierten Bootes trotz der längeren Entfernung schnell erledigt. Sowohl Alex als auch ich fingen dort jeweils einen Fisch, beide bewegten sich im Bereich von mir grob geschätzten 80cm. Nichtsdestotrotz zog es uns dann aber doch wieder zurück zur ersten Stelle, wobei Stellen hier ja Bereiche von einigen hundert m² bedeuten. Und hier konnte dann auch Jessica noch einen schönen Fisch von ebenfalls ca. 80cm haken und dieses mal mit Anweisungen von allen Seiten sicher landen. Die Freude war sichtlich gross. Dann bekam Jens einen guten Biss und während er seinen Fisch drillte entschied sich noch ein weiterer Hecht dafür, bei mir zu beissen, wodurch es zu einem Doppeldrill kam. Meiner war jedoch schneller gelandet und releast, was durchaus daran gelegen haben könnte, dass meiner wieder so um 80cm lag während Jens’ Fisch 1,02 m ans Maß legte…
Damit war es dann auch schon vorbei und wir liefen den nahen Hafen an, wo wir uns nach dem Austausch der Mailadressen zwecks Fotoaustauschs verabschiedeten. Als Resümee bleiben also je zwei Fische für Jessica, Alex und Jens sowie vier für meine Wenigkeit, wobei ich noch drei Bisse verzeichnen konnte, die in Fisch zu verwandeln mir leider nicht gelungen ist. Und auch wenn ich tief in mir weiss, dass es reines Glück war, so ist es doch ein kleiner Trost darüber, dass die anderen die grossen hatten ;-)
Zwei Tage später hatte ich noch mal eine Stunde Zeit, um mit der Fliegenrute bewaffnet mit der Wathose in den Bodden zu stapfen und konnte in dieser Zeit 4 Hechte haken und landen, wobei sie eher klein waren und der grösste mit 65 cm von den meisten hier ja noch als Schniepel bezeichnet wird.
Und so kommt es nun, dass sich weitere Rügentrips bereits schon in der Planungsphase befinden.