Gewässer-Tipps Ein Hoch aufs Hausgewässer!


Man muss zufrieden sein, mit dem was man hat. Oder eben das Beste draus machen. Das trifft besonders auf uns Angler zu. Zumindest auf diejenigen, die das Hobby intensiv betreiben und mehrmals wöchentlich ans Wasser wollen. Da kann man dann eigentlich – ok, die ganz Harten tun es – nicht ständig an Topgewässer fahren. Da muss man dann im Hausgewässer klarkommen. Wohl dem, der an einem Topgewässer wohnt. Der große Rest muss schauen, was er aus den vorhandenen Möglichkeiten macht. Bzw. wie er maximalen Spaß aus dem Gewässer kitzelt.

Ich habe mir für 2018 vorgenommen, wieder viel intensiver vor der Haustür zu angeln. Und ich glaube, dass ich durch den WPC-Gewinn, Ausflüge ins anglerische Niemandsland, gemeinsame Ausfahrten mit ebenfalls nicht gerade von Hausgewässer verwöhnten Schweizer Kumpels, dem guten Spirit, mit dem meine Kollegen Veit und Jochen die Stadtangelei wieder neu für sich entdeckt haben, einen Zufallsfang beim Hagane-Shooting usw. eine ganz neue Motivation an den Tag legen werde – auch wenn ich mich hier nicht immer mit den Endgegnern anlege.

Die WPC hat gezeigt: Die Angeltage an schweren – in meinem Fall stark befischten und nicht wirklich mit Großfisch vollgestopften Gewässern – bringen mich als Angler weiter. Ich bin es gewohnt zu fighten, wenn es nicht beißt und lasse mich auch von langen Phasen ohne Biss nicht aus dem Konzept bringen. Das lernt man beim Zanderfischen auf der Spree.

Die Zettis wollten nicht so recht bei der WPC.

Wenn man ein bisschen rumkommt in Deutschland, sieht man, dass es weitaus schwierigere Angelgebiete gibt als das vor der Haustür. Hier können wir immer einen Barsch fangen. Mindestens. Das können andere Angler nicht sagen. Und die zieht es trotzdem raus. Die gehen nach 5 Schneidertagen wieder ran. Die stellen sich jahrelang an, um Mitglied in einem Verein zu werden und um dann eine kleine Strecke an einem Forellenbach, ein Stück Fluss und ein paar Vereinsweiher befischen zu können, die sie mit vielen Vereinsmitgliedern teilen.

Unterhalte dich mit Bodenseefischern oder anderen Schweizern. Die müssen in nährstoffarmen Seen alles geben, um ein paar Fische zu fangen. Die tricksen und machen und tun. Und geben ohne Ende Geld für Patente aus. Und trotzdem gewinnen sie ihrer Angelei da unten sehr viel ab. Und wenn man sie dann mal auf den spanischen Barsch loslässt, fahren sie die Ernte ein für die Saat, die sie in der Schweiz ausgebracht haben.

Ich habe manchmal wirklich zur Zuschauen und Staunen können, ob des Schweizers Fängigkeit.

Vom Veit höre ich seit ein paar Monaten nur TK, Havel, Spree, Hmmhmmmhmm-See und so weiter. Der will anscheinend gar nicht mehr raus aus Berlin. Karpfen, Schleie, Barsche, Zettis – alles drin in den Berliner Gewässern. Nicht unbedingt komfortabel zu befischen. Er sitzt auch gern mal am Hundebadestrand. Aber fängt und ist happy. Selbiges gilt für Jochen, der einerseits sein Boot am Wannsee liegen hat und andererseits immer eine Angel beim Gassigehen in Treptow mit sich führt. Klar geht der nicht in die Geschichte als Großbarsch-Spezialist ein. Er fängt aber seine Fische und hat Spaß ohne Ende.

Wenn man das Gerät anpasst, macht der Durschschnittshavelbarsch auch Spaß!

Und dann geschehen da ja immer wieder die kleinen Wunder. So wie der 70er Zetti, den ich bei einem Fototermin auf einen 2 cm-Köder gefangen habe.

Zwischen die Säulen hatte ich mich eigentlich nur gestellt, damit Felix einen schönen Hintergrund fürs Foto hat.

Also: Klar fahre ich zwischendrin immer mal an den Bodden. Logisch muss ich nach Holland (schon allein, weil ich als Sieger wieder bei der WPC antreten muss). Natürlich will ich wieder nach Sardinien. Und Spanien ist im Frühjahr auch wieder gebucht. Aber ich will mir das wieder öfter geben.

So wie an den Tagen vor Weihnachten, an denen ich hier immer mal einen Feierabend-Trip angesetzt habe. Leichtes Marschgepäck: UL-Rute, ein paar Köder, ein paar Jigs und Haken, Dropshot-Bleie, eine Zange, FC und einen Optimisten-Kescher. Und dann ran an den Ghetto-Barsch.

Hafenbecken haben wir hier viele…
… und überall tummelt sich der gestreifte Brückling rum. Selbst wenn weit und breit keine Brücke zu sehen ist.
Oft muss man zufrieden sein, wenn man 20er bis 25er am Platz hat.
Aber manchmal…
… muss man keschern! Äh. Muss man? Wirklich? Also bitte, Johannes…
… übertreib mal nicht.
Gut. Ok. Die Barsche wurden nicht größer zur Dämmerung. Aber Spaß hat’s dennoch gemacht. HAUPTSACHE DRAUSSEN!

 

Ich wünsche euch, dass ihr mit eurem Hausgewässer genauso zufrieden sein könnt wie wir Berliner mit unserem System hier.

Johannes

E
  • E
    emceeee
  • 26.12.2017
Vortrefflich geschrieben! Und Spaß macht mit der UL auch wirklich jeder Fisch! Wenns dann noch einen Glücksfang gibt pumpt das Adrenalin mehr als beim normalen Spinnfischen!!!
P
  • P
    PM500X
  • 26.12.2017
Es geht so. Mein direktes Hausgewässer ist eher schlecht. Da geh ich kaum mehr hin. Zu den besseren Seen/Flüssen/Bächen fahre ich schon 45min. Ist noch halbwegs vertretbar, lohnt sich aber dann nur ab einem halben Tag. Ist also nicht möglich, mal kurz vor oder nach der Arbeit angeln zu gehen.
Ich habe das Glück, dass mein Hausgewässer nur ca. 200 Meter Luft Linie von mir entfernt ist. Es ist ein alter Steinbruch. Zwar sind keine Riesen Barsche zu erwarten, aber der größte den ich in dem Teich fangen konnte war immerhin auch 36 cm groß. Beachtlich für diesen See. Dafür beinhaltet er aber auch schöne Hecht, einige Zander, Welse, teilweise richtig fette Spiegelkarpfen und echt schöne Schleien. Es hätte mich also schlechter treffen können. Man muss halt immer das beste raus machen und nie mit zu hohen Erwartungen losgehen... Dann macht jeder Fisch Spaß.
Bin kein Fan meines Hausgewässers, irgendwie eine nicht so tolle Angellei. Zu viele Menschen, damit meine ich nicht einmal andere Angler, Einschränkungen (kein Boot/Belly) und sonderlich die großen Fische gibt es auch nicht.
Mein Hausgewässer hat gestern 2 Weihnachtshechte beim "erweiterten" Hundegang hergegeben!
Noch vor'm Weihnachtsfrühstück.
Und dazu noch 'n bestimmtes "Ja, natürlich!" auf die Frage: "Warst Du mit'm Hund?"
Paßt doch... Ein Hoch auf den Haussee!
Das Hausgewässer hat den Vorteil, dass es eben vor der Haustür liegt. Man ist schnell da und kann auch mal nur eine Stunde nach Feierabend fischen, ohne zeitraubende Anreise.
Außerdem kennt man es irgendwann wie seine Westentasche. Und das bringt dann auch Fisch. Wenn auch nicht immer im Kapitalenformat. Spaß ist allemal garantiert.
Ich hab nach mehreren Jahren fast kompletter Angelabstinenz aufgrund einer Sportverletzung wieder zum angeln gefunden.....zum Leidwesen meiner Frau.Hab das große Glück das ich einen tollen Verein mit tollen Gewässern direkt 5 Minuten von mir entfernt gefunden habe.

Johannes ich würde dich gerne mal einladen mit mir angeln zu gehen. Wir könnten auf Hecht oder Barsch angeln und es gibt ne Menge gute Fische,aber natürlich keine Fanggarantie,wobei ich davon ausgehe das du bestimmt mit deinem können ne Menge Fisch fangen würdest
Habe das Glück ein sehr gutes Gewässer mit Barschen bis an die 50cm 2 km vor meiner Haustüre zu haben . Zwar sind diese oft zickig und teilweise richtig schwer zu fangen , ABBA es ist machbar. Wenn der Erfolg sich dann iwann einstellt , ist man dementsprechend umso zufriedener
Mein Hausgewässer liegt auch nur ne gute halbe Autostunde von der Hauptstadt entfernt. Zum Glück ist der Bestand an Barschen und Zandern richtig gut. Ich musste dieses Jahr nicht mal zum Peenestrom fahren, so gut ist es gelaufen. Deshalb richtig - Ein Hoch auf das Hausgewässer! :)
Just vor 2 Stunden: 40cm-trotz-Schietwetter-ans-Hausgewässer-Belohnungs-Silvesterbarsch!
Noch'n Hoch auf's Hausgewässer!
Versuch' glatt 'mal 'n Foto hochzuladen...
Frohen Jahreswechsel und ein glückliches 2018 allen BA'lern!
Haussee-Silvesterbarsch 2017.jpg
Danke Johannes, genauso ist es. "Die gehen nach 5 Schneidertagen wieder ran." treffend beschrieben.
Habe vor ziemlich genau einem Jahr endlich die Prüfung gemacht (war vorher immer in Holland) und musste dann enttäuscht festellen das mein Hausgewässer (die Mosel) nicht wirklich das hergibt was ich noch aus Kindheitstagen in Erinnerung hatte. Naja was soll man machen tüfteln, Tackle optimieren, reinlesen und Tricks bei den großen (wie Dir) abschauen.
Die Bilanz der ersten 9 Monate war peinlich (15 Barsche und ein 12cm.Zetti auf bestimmt 100 Angeltage) aber was will man machen. weiter ranklotzen.
Aber irgenwann kam der Tag ein 37cm Barsch und ein 42cm Barsch innerhalb von 5 Minuten.
2 mal PB geknackt und mich gefreut wie ein kleines Kind.
Danach war die Motivation wieder da und es folgten Tage mit 30 bis 50 Barschen.

Ich kann nur jedem jungem Petri Jünger sagen ... nicht verzweifeln -weitermachen .... irgendwann kommt auch Dein Tag :)
Da Lob ich mir in Brandenburg zu wohnen ^^
Bei uns hier in Tirol ist das mit den Hausgewässern etwas schwierig, die meisten sind in Privatbesitz und/oder einem Verein, bei den man laaaange warten muss bis mal ein Platz frei wird. Oder wie bei den mir am nächst gelegenen See (Reinthaler See) kannst ewig warten bis eine Jahreskarte frei wird (und die kostet !!!!) da kostet schon eine Tageskarte 29€ plus 25€ für ein Boot . Wobei der See auch noch ein sehr bekanntes Naherholungsgebiet ist, sprich dementsprechen viele Leute beim Wandern, schwimmen oder ...... (hatte da schon einige nette Erlebnisse beim Nachtfischen :) ). Also Alles in Allem nicht so ganz einfach und vor allem nicht günstig bei uns hier :-(
T