Echolot Störfaktor beim Gewässer-Scan: Cross-Talking
Der eine oder andere von euch beschäftigt sich ja auch mit dem Thema Vertikalangeln. Wer sich dazu ein eigenes Boot aufbaut und das perfekt machen will, installiert zwei Echolote. Eines für den Vordermann und eines für den Mann an der Pinne hinten im Boot. Warum? Weil man oft Kanten oder andere strukturreiche Zonen abfischt, in denen sich auf Bootslänge Tiefenunterschiede ergeben und so beide Angler die Möglichkeit haben, auf diese Strukturunterschiede zu reagieren.
Problem: Arbeiten zwei Lote auf engem Raum mit der gleichen Frequenz, kommt es zu Störfeuern. Im Fachjargon nennt man das „Cross-Talking“. Dieses Phänomen kann auch dann vorkommen, wenn mehrere Boote auf engem Raum unterwegs sind und alle die gleiche Geberfrequenz eingestellt haben. Erläuterung: Lowrance (HDS, Mark, Elite) hat mit dem Standardgeber (dem 200 kHz Geber) die Frequenzen 83kHz oder 200kHz zur Auswahl. (Der Geber 200/50 ist für Tief/Salzwasser – nicht mit dem Standardgeber verwechseln!) Mit so einem Geber kann man Cross-Talking also verhindern.
Wenn man neben einem anderen Boot, das mit der 200 kHz-Frequenz arbeitet, angelt, kann man auf die 83kHz-Frequenz wechseln und so wieder ein klares Bild auf dem Echolot-Display ohne das Interferenzen (Überlagerungen) erhalten. Zumindest solange die anderen Boote ihre Frequenz-Wahl beibelassen und nicht auch auf den 83er wechseln, denn dann haben wir wieder Interferenzen. Wenn man ein Lot mit StructureScan oder DownScan haben, kann man damit auch auf 455kHz oder auch 800 kHz-Frequenz ausweichen. Damit ist man dann weit ab von dem Bereich der 83 oder 200kHz-Frequenz. Interferenzen gehören damit der Vergangenheit an. Wir haben also mehrere Möglichkeiten (Frequenzen), um Interferenzen zu umgehen bzw. das Ergebnis auf dem Bildschirm soweit zu verbessern, dass es brauchbar ist.
Ich mache seit einiger Zeit Vergleiche mit 83 und 200kHz. 83kHz arbeitet im flachen Wasser -20 Meter sehr gut. Man hat mit 83kHz einen größeren Kegel. In den
Ortungen habe ich kaum Unterschiede bemerkt. Mal ist die eine Frequenz überlegen. Mal die andere. Manchmal sehe ich den Fisch auf 83kHz und nicht auf 200kHz und umgekehrt. Eigentlich macht das keinen Sinn, aber ich Bilder beweisen es.
Kurzum: Mit der Möglichkeit auf 83kHz umzuschalten, hat uns der Hersteller einen fast vollwertigen Ersatz für die Standardfrequenz von 200kHz gegeben.
Man kann zur Hilfe einen Split Screen verwenden die nach Geberfrequenz getrennt sind. Hier 200 und 80kHz.
Entscheidet selbst, welchen Modus ihr einsetzt, aber wirklich besser oder schlechter ist bis zu einer Tiefe von 20m keiner von beiden.
Das erste Beispiel zeigt einen Fisch auf beiden Darstellungen, sowohl 83kHz wie auch 200kHz.
Dieses Beispiel zeigt einen Fisch im 83kHz-Modus, aber nicht bzw. kaum im 200kHz-Modus.
In dem Beispiel hier wird der Fisch auf beiden Frequenzen dargestellt – aber unterschiedlich gut.
Hier zeigt das 200kHz-Bild das bessere Separations-Ergebnis.
Beachtet: Viele kleinere Objekte sind im 83kHz nicht zu sehen!
Fazit: Ein wirklicher Vor- oder Nachteil ist in keinem der Modi zu erkennen. Im flacheren Wasser bis ca. 20m erfüllen die Frequenzen gleichermaßen ihren Dienst. Man kann dem Cross-Talking also besten Gewissens entgegenwirken.
Autor: Andreas Mader
Quelle: www.kampfbremse.de