News dtl 2.0: Das „D“ steht für „Barsch“
Ein bisschen gelegt haben sie sich, die Wogen, die der vom Wechsel meiner Kooperationspartner bzw. auch die Art und Weise der Verkündung provozierte Sturm im Barsch-Glas erzeugt hat. Da wechselt der Dietel nach gut 8 Jahren also von Shimano zu Zeck. Von einer eigenen Marke war auch zu lesen. Und über drei Ecken kam sogar schon der Markenname im Forum auf. „dtl„. Nachdem die Marke als Wort- und Bildmarke nun angemeldet ist (was ja auch die Existenz eines Logos voraussetzt), die ersten Klamotten mit dem Logo verziert sind, die ersten Fische auf Prototypen der Ruten-Range gefangen wurden, ein Insta-Account für dtl_fishing eingerichtet ist und ein ausführliches Statement über Hintergründe, Aussichten und Produktionsabläufe auf Youtube hochgeladen wurde, wird es Zeit, euch meine Barsch-Marke vorzustellen. Und ich kann da wirklich von meiner Marke schreiben, weil sie mir gehört.
dtl ist der vielleicht letzte große Step in meinem Berufsleben. Und der kam einfach so zu mir. Will heißen: Ich habe nicht aktiv nach einem Partner gesucht, der es mir ermöglicht, meine Erfahrungen und Wünsche in Hard- und Software zum Barschangeln einfließen zu lassen. Im Gegenteil. Der richtige Partner kam aus dem Nichts auf mich zu. Und ich wusste schnell, dass ich es machen will.
In über 20 Jahren der Teamangelei habe ich ein sehr schönes Leben geführt. Ständig kamen Pakete bei mir reingeflattert, von denen die meisten Angler träumen. Weihnachten war bei mir nicht nur am 24.12., sondern öfters im Jahr. Nämlich immer dann, wenn neue Produkte herauskamen, die ich dann intensiv angeln konnte. Ich hätte das einfach weitermachen können. Stattdessen habe ich mich aber entschlossen, Carsten Zecks Angebot anzunehmen und eine Sub-Brand unter der Zeck-Flagge herauszubringen. Ohne finanzielles Risiko. Den mühsam aufgebauten Ruf als einigermaßen authentischen Angeljournalist, Angelgeräte-Promoter und Livebiss-Generator allerdings könnte ich mir schon ruinieren, wenn Carsten und ich Mist auf den Markt brächten. Wenn wir einfach nur billig kopieren täten. Wenn sich meine vollmundige Ankündigung, dass wir Dinge an den Start bringen, die es in der Form noch nicht gegeben hat, als Schuss in den Ofen entpuppt.
Schon allein deshalb könnt ihr euch sicher sein, dass ich sowohl das Potential von Zeck und der Lieferanten gecheckt habe, als auch mein eigenes Repertoire an Ideen für Ruten, Haken, Köder und Kleinteile überprüft habe, bevor sich Carsten und ich die Hand gaben auf unser gemeinsames Projekt.
Ein bisschen gezogen hat sich der Namensfindungsprozess schon. Retrospektiv war aber eigentlich klar, dass die Marke dtl heißen muss. Das neue dtl führt eine alte Geschichte fort. Eine Geschichte, die im Jahr 2010 begonnen hat. Damals war ich noch Teamangler bei Pure Fishing und habe die Erlaubnis bekommen, mit dem Fachversand Stollenwerk bzw. der Stollenwerk-Eigenmarke Cebbra eine eigene Köderschiene für Barschangler zu entwickeln. Prinzipiell eine geile Idee. Schwere Mini-Jigs ohne Knubbel gab es bis dato nicht. Der Heli-Snap musste in Umlauf gebracht werden. Der Aggronizer sollte helfen, Barsche aus allen Wasserschichten zu zaubern. Zwei Wobbler gab’s auch noch. Aber irgendwie ist es einfach Mist, wenn man Dinge nur so halb angeht. Mal fand Pure Fishing, dass ich zu viel über dtl berichte. Mal befand der Fachversand Stollenwerk, dass ich mehr tun müsste, um die Marke zu pushen. Und am Ende? Ja. Da habe ich Joachim Stollenwerk gebeten, das Projekt einzustellen.
In der Folgezeit ploppten immer wieder Möglichkeiten auf, sich in die Produktentwicklung einzubringen. Namhafte Hersteller klopften ab, wie es denn aussähe bei mir. Aber ich war ja happy in meinem System und auch ein bisschen vorsichtig geworden nach dem ersten Versuch. Außerdem war’s schön gemütlich in meinem Universum. Ich habe genug verdient.
Angehört habe ich mir die Angebote aber immer. U.a. kam so auch mein Wechsel von Pure Fishing zu Shimano zustande. Bedeutet: Wenn etwas wirklich superhot für mich klingt, mache ich das auch. Und jetzt ist es also da. Das superhotte dtl. Die eigene Barschmarke für Barschangler. Nach dem Forum für Barchangler, nach zahlreichen Sonderheften für Blinker, Esox, Fisch&Fang. Nach der eigenen Barsch-Rubrik in der Angelwoche. Nach dem Youtube-Kanal. Nach dem ultimativen Barsch-Buch. Nach dem Barsch-Treffen am Bodden. Nach Barsch-Guidings in Spanien. Und was ich sonst noch so alles fabriziert habe im Wendekreis des Barsches. Ich finde das irgendwie logisch und konsequent.
Und seit ich das beschlossen habe, schlafe ich noch weniger als eh schon. Es gibt so viel zu tun. An so vielen Fronten. Mein Hirn kann kaum mehr abschalten. Es fühlt sich ein bisschen so an wie damals, als man noch nie am Bodden war und es hieß, dass es morgen an den Peenestrom geht, weil da der Hauptbarsch steil geht. Oder wie vorm ersten Spanientrip, wo die Zander durchdrehen vor Gummigeilheit. Absolute Hiceness. Schlafraubend, aber extrem inspirierend.
Der Haken an der Sache: Das wird sich alles noch ein bisschen hinziehen, bis ihr checken könnt, was Carsten, das Zeck-Team und ich auf die Beine gestellt haben. Aber immerhin hat das Kind jetzt einen Namen. dtl – für mich geht damit ein Traum in Erfüllung. Genau zur rechten Zeit. Genau mit dem richtigen Partner.
Heute Abend kommt dann ein Video auf YouTube, in dem ich noch ein paar mehr Einblicke gebe und zwar parallel zum Einangeln mit dem neuen Gerät auf dem Embalse de Mequinenza.
Einen Insta-Acount gibt’s auch schon: dtl_fishing
Ich hoffe, dass ich mit der Marke einen weiteren Beitrag zur Barschangelei leisten kann und würde mich freuen, wenn auch euch die dtl-Produkte in Zukunft viel Freude bereiten.
Wir sehen uns – erstmal auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=xN21Uog9CPg
Johannes