Finesse-Methoden Dropshotten vom Ufer


Eine kleine Anmerkung, sozusagen als Ergänzung zu den Beiträgen über Spinnangelei, die ich von Dir, Johannes, und von anderen Deiner Kollegen immer wieder lese, liegt mir schon seit einiger Zeit auf dem Herzen. Häufig werden Beiträge über Fangmethoden und Techniken gebracht und dabei eine Angler-Fraktion etwas vernachlässigt: Die Uferangler. Leider ist es nicht an jedem Gewässer erlaubt vom Boot aus zu angeln und nicht jeder der dürfte kann sich ein Boot leisten oder es unterbringen. Ich schätze, dass es sogar die überwiegende Mehrzahl der Petrijünger ist, die zu Fuß dem Hobby nach“gehen“. Meist liegt es auch an der fehlenden Zeit sich mit dem kompletten Gefährt ans Wasser zu machen. Wie schnell ist man dagegen mal eben mit einer Rute bewaffnet am See vorbei gefahren und hat an zwei drei Stellen den Köder gebadet.

So bin auch ich, als eingefleischter Ufer-Ansitzangler, ohne schwimmenden Untersatz unterwegs, wenn´s um das so oft zitierte „verhaften“ von Räubern geht. So zuletzt in diesem Sommer, Herbst und Winter mittels Drop-Shot-Methode vom Ufer aus, jedoch mit mäßigem Erfolg. Nun, woran liegt´s?

Alte Ufer neu?

Die Drop-Shot-Methode ist ja nicht wie erwähnt „neu“, sondern nur eine etwas abgewandelte Form der Paternoster- oder Hegeneangelei, die jedoch beide auch am effektivsten vom Boot aus gefischt werden. Was ist also der größte Unterschied zwischen Boot und Ufer?

Ich denke, es ist bei der Drop-Shot-Methode der Winkel, in dem das System angeboten wird. Gerade hier und vor allem im Winter kommt es darauf an, dass der Köder langsame zuckende Bewegungen macht, die durch vertikales auf und ab der Rute erzeugt werden. Selbst das Anheben und Senken des Bleies, ohne das es den Boden verlässt, reicht vollkommen aus um dem Köder die gewünschte Aktion zu vermitteln (übrigens toll in Deinem Bericht beschrieben). Vom Ufer aus entsteht jedoch ein sehr flacher Winkel, der mehrere Nachteile hat. Selbst bei Wurfweiten um die 50m und Wassertiefen bis zu 15m entstehen Winkel, die Unterhalb der 30° Marke liegen. Da spielt es kaum eine Rolle, ob die Rute 3,00m oder 4,60m lang ist. An der Grafik oben kann man erkennen, dass bei schnell tief abfallenden Gewässern erst in Ufernähe und bei Tiefen von 10-15m Winkel über 35° entstehen, die eine entsprechende Präsentation des Köders erlauben. Doch gerade im Winter stehen die Barsche oft weit draußen, insbesondere dann, wenn der See am Ufer flach ist und sich die Beutefische ebenfalls in die tieferen Regionen zurückziehen.

Um bei einem Winkel von ca. 35° den Köder ca. 30-40 cm über dem Grund anbieten zu können, müsste die Schnur zwischen Haken (2a) und Blei (4a) 80-100cm lang sein (3a).

Das Blei beschreibt einen zu kurzen Weg beim Aufstellen und Senken. Ein Wirbel oder Karabiner (1a) würde zusätzlich für ungewollten Abtrieb der Schnur sorgen.


Angehoben

Warum nicht eine Durchlaufpose (1b) zwischen Haken und Karabiner schalten? Mit einer Tragkraft von ca. 4gr. weniger als das Gewicht des Bleies sorgt sie dafür, dass die Montage unter Wasser bestrebt ist in einem möglichst großen Winkel zum Grund zu stehen, ohne diesen zu verlassen. Die Schnur zwischen Blei und Köder kann so auf ein Minimum reduziert werden, was beim Auswerfen Vorteile hat.

All die vorgestellten Präsentations-“taktiken“ wie Schleifen, Zupfen und Stehenlassen funktionieren wie in Deinem Artikel beschrieben. Beim Zucken kommt uns jedoch die  Unterwasserpose zur Hilfe.  Leichtes Zucken führt zu Heben und  Senken des Bleies ohne dass sich der Winkel der Schnur stark verändert, da die Pose fast die Tragkraft des Bleies aufweist.  So kann der Köder wie beim Vertikalangeln geführt werden. Stärkeres Zupfen bis hin zum Schleifen und darauf folgendes Loslassen führt zu einer steten Veränderung des Schnurwinkels. Der Köder beschreibt nun eine Kurve um den Standpunkt des Bleies herum. Er ändert auch seine Richtung und täuscht so ein verletztes kleines Fischchen vor, dass sich im Kreis dreht.

Fingertipp

Einen kleinen Nachteil möchte ich jedoch nicht verschweigen. Durch den Knick im Bereich zwischen Hauptschnur (1b) und Pose (5b) verliert man gegenüber der Methode ohne Pose etwas mehr den Kontakt zum Köder. Bisse werden nicht ganz so vehement festgestellt. Diesem Nachteil begegne ich damit, dass ich an die geflochtene Schnur immer meinen Finger halte. Wer´s ausprobiert der merkt, dass selbst die Bodenbeschaffenheit (hart, rau, glatt, weich) damit erkannt werden kann. Warum nicht auch ein zarter Zupfer? Wer dann noch auf eine etwas härtere Rute, so 15-30gr. Wurfgewicht und 2,70-3,00m Länge setzt, ist vom Ufer aus dem Bootsangler nun nicht mehr unterlegen.

Haken aufgezogen

Natürlich binde ich auch gerne den Palomarknoten, da er zum einen schnell gebunden ist und zum anderen fest sitzt, was bei einem etwas stärkeren Gegner von Vorteil sein kann, denn niemand möchte, dass der Haken beim Drill verrutscht und vor dem Blei hängt und diesen herunter schiebt.

Leider musste ich feststellen, dass auch die größte Mühe den Haken im 90° Winkel von der Schnur anzuordnen nach mehrfachem Auswerfen keinen Erfolg gebracht hat. Entweder der Köder hängt herunter, was die Folge von oft erforderlichen Weitwürfen sein kann, oder er steht nach oben, zu nah an der Schnur, was beim Einschlagen auf die Wasseroberfläche passiert. Beides hat zur Folge, dass der Köder zu nah an der Schnur hängt und unser vermeintlicher Patient zu früh ungewollten Kontakt mit derselben hat. Ich ziehe daher lieber den Haken auf die Schnur. Dabei ist zu beachten, dass das Hakenöhr im rechten Winkel zum Haken steht. Das Öhr kann man jedoch auch leicht mit der Zange biegen. Gehalten wird das ganze von je einer Perle und einem Schnurstopper ober- und unterhalb des Hakenöhrs.

Der Haken steht nun rechtwinklig ab und kann sich leicht um seine Achse drehen. Der Vorteil, dass ich nun die gewünschte Präsentations-Tiefe jederzeit schnell variieren kann birgt natürlich den Nachteil, dass sich bei einem kräftigen Anschlag der Haken mit Fisch Richtung Systemende bewegt. Hierzu kann man die Schnur durch die untere Perle  zweimal durchfädeln, dann kann man auch auf den unteren Stopperknoten verzichten. Beim Anschlag verschiebt sich das System dann nicht mehr und auch bei härteren Gaumenplatten – wie beim Zander oder Hecht – sitzt der Haken. Weiterhin montiere ich das Blei immer fest und nie nur eingeklemmt, da es sozusagen der letzte Halt ist, falls die Hakenbefestigung im Drill doch mal nachgibt und langsam nach unten rutscht.


Ansitz mit und ohne Zuckungen

Einen Tipp noch zum Schluss. Wie bereits Anfangs erwähnt, sitze ich gerne an und nutze somit die Möglichkeit mehrere Ruten auszulegen. Eine Rute sollte jedoch immer als Drop-Shot-System montiert sein, denn mit der Unterwasserpose kann ich so auch bequem (und faul) vom Stuhl aus „Zucken“. Dabei bleibt das System auch gerne einmal 5-10 min. unberührt an einer Stelle (z.B. wenn mal an kalten Tagen ein Kaffee fällig ist oder an der anderen Rute ein Cyprinide meinem zuvor selbst gekneteten Teigbällchen nicht widerstehen konnte).

Dann schlägt die Stunde der Naturköder am Drop-Shot. Kleine Fischfetzen für Zander &Co., Madenbündel oder Wurm für jeden Unterwassergesellen, der gerade Hunger hat. Dank der Unterwasserpose immer an der richtigen Stelle angeboten und auch ohne „Zucken“ verführerisch duftend.

Petri Heil sagt

Reinhard

D
schon toll, was man manchmal in seinem postfach findet! ich habs dem reinhard schon per mail gesagt. aber ich mach es noch mal offiziell: ich finde die ausführungen sehr gelungen und find es auch klasse, wie du das illustriert hast. so wird das mit den winkeln auf distanz mal transparent. ich hab zwar noch keine praxiserfahrungen mit der u-pose am ds-system gesammelt. aber hört sich alles schlüssig an. danke!
T
Echt sehr nette, und gut dargestellte Zeichnungen/Situationen.

lg
julian
A
Schön illustriert :) !
Aber wäre das Haken-Problem nicht durch einen Stand Out Haken auch schon gelöst?!
Gruß Daniel
T
Danke für diese erhellenden und absolut stringenten Überlegungen, die ich als ebenfalls eingefleischter Uferangler demnächst am Altarm des Rheins ausprobieren werde.

Gibt es denn zu den abstrakten Überlegungen auch bereits praxiserprobte, Barsch-produktive Erfahrungen mit Fotos? - Das wär die perfekte Ergänzung hierzu als zweiter Teil...

Danke nochmals und bis bald, Euer TT
T
Hallo Reinhard,

danke für den tollen und ausführlichen Bericht. Finde es super wenn sich jemand so "wissenschaftlich" mit einem Thema beschäftigt und an Methoden tüfftelt!
G
triumphaler artikel reinhard! 8O :D

vielen dank, dass du deine überlegungen und erkenntnisse so klasse aufgearbeitet hast und mit uns teilst! :D
M
jawoll kann den andern hier nur zustimmen....

sehr netter und erhellender bericht...hab mir auch schon meine gedanken übers ds vom ufer aus gemacht weil in der mosel bei uns angeln vom boot leider verboten ist. :? aber auf die idee mit der pose kam ich leider nicht

:wink:
wird auf jeden fall mal ausprobiert!
K
Da hat sich mal jemand richtig Gedanken gemacht. Toller Beitrag! Werde ich demnächst mal ausprobieren :wink:
J
Wirklich prima erklärt, sowas muss einfach ausprobiert werden - hab aber auch gleich an den Standout-Haken gedacht :p
P
Ein Titan des Tüftlertums! Ganz dickes Lob!

Ganz nebenbei löst sich auch auch das Problem der Wurfweite bedingt durch kleine Bleie... die Unterwasserpose gleicht es aus! :wink:
B
Echt geiler Beitrag!!!
Hab aber mit der ganz normalen DS Montage auch ganz gut gefangen!!!
Aber ich werde es mal so ausprobieren!!!Hört sich auf jeden fall alles gut an!!!
B
Hallo Reinhard

toller bericht von dir


ich denke ich werd das auch mal ausprobieren!

hast mir sehr weitergeholfen! :D
L
Hallo Reinhard,
Dein Bericht ist absolut Klasse. Einer der Besten, seit langer Zeit...
Nicht nur Deine Illustrationen, auch die (nun ja) wissenschaftliche Herangehensweise ... eine echte Hilfe!
S
sehr sehr schlau...
an sowas muss man erstma denken.
:idea:
S
hey reinhard

super überlegung ich wollte es auch bald mal mit der DS methode ausprobieren aber eben dieses thema uferangeln hat mir ein wenig zu denken gegeben, da wir uns eben kein boot leisten können. aber so könnte man es mal probieren.

schöne grüße von der aller der seci
N
Ich kann mich meinen Vorgängern im großen und ganzen nur anschließen. gerade beim zupfen und beim ruihig stehen lassen kann ich mir die montage gut vortsllenaber funktioniert das schleifen wirklich? durch das schleifen wird die wirkung der pose ja aufgehoben. unterbreche ich das schleifen gibt es zwei möglichkeiten: ich gebe keine schnur und der winkel bleibt gleich oder ich gebe schnur wodurch alledings eine recht starke bewegung nach hinten/oben entsteht, der direkte schnurkontakt verloren geht und die bewegung des schleifens unterbrochen wird? wie ist deine erfahrung? welche meinung habt ihr?
A
Also zu deiner Unterwasserpose:
Is ne Hammer Idee.Werd das direkt mal ausprobieren,weil ich auch ein "Füßler" bin :lol:

Zu deiner Hakenmethode:
Es gibt auch Stand Out Haken die das Problem lösen würden;)
Aber da ich persöhnlich am liebsten mit Illex Haken Fische und soweit ich weiß es keine Stand Out´s von Illex gibt,werd ich deine Methode mal ausprobieren;)

Zu deinem Beitrag im Allgemeinen:
Echt Hammer!
Hast dir auch sehr viel Mühe mit den Darstellungen gegeben.Die waren gut fürs Verständnis.
Dank dir!
B
echt schön gemacht :D :D kann man auch mit einem halben Tauwurm am DS System auf Forelle mach
T
daumen hoch.
tolle zeichnungen, gut erklärt - was will man mehr.
eigentlich ein artikel für die fachpresse.
aber dort werden leider viel zu oft dinger der vor- und vorjahre neu durch den kakao gezogen.

würde mich nicht wundern diesen artikel demnächst von dir oder einem anderen in eienr der vielen bunten blätter zu lesen ...
B
cooler artikel
muss ich am wochenende mal außprobieren
D
Schließe mich dem allgemeinen Lob an! Da könn wir ja bald nen neuen Tread mit den Erfahrungen aufmachen.
Ein bißchen Bauchschmerzen macht mir das noch mit der Bißerkennung, aber der Versuch macht ja kluch.

Viele Grüße vom Drobschotter
E
Sehr interessante Betrachtung! Mich verwirren allerdings die optimalen (?) 30-40 cm Grundabstand.Sind das allgemeine Erfahrungswerte für den Barschstandplatz?Ich fands bisher recht produktiv, wenn der Winkel und - mithin - der Grundabstand, sich verändert.Zum Hakenanbinden verwende ich übrigens den normalen Plättchenhakenknoten.Der zu verwendende Haken - biegsam, nicht spröde! - wird vorher, unterhalb des geraden Öhrs, rechtwinklig aufgebogen.
E
Re: Dropshotten vom Ufer (Punkte: 1 )
von effzett am Mittwoch, 09 Januar 2008 (23:34:31) CET
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Sehr interessante Betrachtung! Mich verwirren allerdings die optimalen (?) 30-40 cm Grundabstand.Sind das allgemeine Erfahrungswerte für den Barschstandplatz?Ich fands bisher recht produktiv, wenn der Winkel und - mithin - der Grundabstand, sich verändert.Zum Hakenanbinden verwende ich übrigens den normalen Plättchenhakenknoten.Der zu verwendende Haken - biegsam, nicht spröde! - wird vorher, unterhalb des geraden Öhrs, rechtwinklig aufgebogen
B
supertoller bericht.... auch sehr schön illustriert, man sollte immer noch ein ass im ärmel haben :D ne echt wirklich klasse sache für die uferangelei.... genial einfach und einfach genial.....!
S
Super Bericht. Gute Idee, verständlich geschrieben, einleuchtend und gut illustriert! :wink:
S
Ganz toller Beitrag. kann man sehr gut nachvollziehen. Werde ich demnächst auch probieren. Petri heil :lol:
R
Zuerst einmal Respekt für den schönen Bericht !

Was für (Unterwasser-)posen habt iht dazu genutzt(evetl. Hersteller)?
Habt ihr diese Methode auch mal bei Strömung getestet?
Könnte mir vorstellen, dass es dabei problematisch werden könnte.Vielleicht verleiht es jedoch gerade dann dem Köder ein ungeahnt gutes Spiel :)
Ich werde es in jedem Fall mal bei Gelegenheit testen.
P
Da hat sich der Reinhard sicher viel Mühe gegeben, aber in der Praxis sieht die Welt doch etwas anders aus. Man muß sich nur mal den tatsächlichen Schnurverlauf im Wasser anschauen, um zu erahnen, dass die Analyse der ganzen Winkel müssig ist.
Übrigens stehen gerade größere Barsche und Zander tatsächlich auf extrem bodennah geführte Drop-Shot-Köder (ich erinnere noch an die Bleibeisser), so dass selbst über den Boden 'gejerkte' Drop Shot Köder erstaunlich viele Bisse bringen. Zumindest fische ich das Drop-Shot Rig auch auf Distanz und kann mich nicht über mangelnde Bisse beschweren, da ja der Köder nicht hoch genug im 90°-Winkel über dem Boden spielt.
Ich will hier nichts mies machen, nur manchmal sollte man einfach nur drop shotten - wenn ich den Köder statisch in einer definierten Tiefe anbieten möchte, greife ich zur Laufpose. Geht auchwunderbar schon seit Jahren... :wink:
T
:wink:
U
Auch wenn es eigentlich schon gesagt wurde und ich die Aussagen der Vorredner eigentlich nur wiederhole, sollte man mit Lob doch nicht sparen: Der Faden in deinem Artikel ist absolut logisch und schlüssig aufgebaut, die Bilder/Grafiken sind erste Klasse!!!
Der Dietel sollte dich zur überaus aussagekräftigen Bebilderung aller Beiträge engagieren.
lg.Andi
G
Moin Moin Reinhard,
Ein super Bericht das beweist schon die zahl an Rückmeldungen und immer einen versuch wert.
Und ich muß unserem Tinsen leider zustimmen oder Du telefoniers mal mit Hannes wär ein guter Artiekel für die Fachpresse und bleib am Ball und weiter so 8)
Gruß Andreas
D
super infos!!! kann man was mit anfangen!!!
E
klasse bericht :!:
den bericht wird sich jeder uferangler gerne durchlesen wollen :wink:
weiter so :!:
T
Also das werde gelich am nächsten wochenende testen, das ist ja eine super ideejavascript:emoticon('postcomment',%20'comment',%20':idea:')
H
das nenne ich professionell - sowohl von der Art und Weise, wie das Thema angegangen wird, als auch von der Aufbereitung. Übrigens das mit dem Palomar-Knoten kann ich nur bestätigen. Meinen allergrößten Respekt. :idea:
K
Man sieh, der Mann hat sich echt Gedanken gemacht. Warum aber, so meinbe bange Frage, klauben die Barsche denn auch einen bleibeschwerten Twisterkopf nach dem Absinken vom Boden auf....? Weil, gelinde gesagt, Hannes seine 30 - 40 cm lediglich ein Richtwert sind und keine Richtschnur. Warum haben wir denn früher einfach einen Ködefisch ins Wasser geworfen und auf den Raubfisch gewartet ? Wasser ist inkompressibel; das heißt, die Druckwellen werden sehr weit übertragen. Der Fisch weiß inzwischen sehr wohl, welchen Druckwellen er folgen muß, um zu überleben. An diesen orientiert er sich auch aus der Entfernung und wird auf den Verursacher zuschwimmen. Und wahrlich, ich sage Euch: Dabei spielt es nicht die geringste Rolle, ob der Verursacher der Druckwellen am Grund ist, 20, 30 oder 40 cm darüber. Hinzu kommt, daß bei steigendem Wasser oder nach Regen oftmals eine derartige Trübung herrscht, daß 20 cm über dem Grund derselbe bereits gar nicht mehr zu erkennen sein dürfte.(der Köder natürlich auch nicht)
Ich angle sowohl vom Boot, als auch vom Ufer aus und das seit 49 Jahren. Seit weit über 20 Jahren fische ich auch so etwas, was heute als Dropshot-Montage bekannt ist (früher sagte man dazu Seitenarm-Montage mit Endbebleiung) Ich kann mich nicht erinnern, daß der Abstand Köder-Boden im Bereich 0 bis 40 cm einen großen Unterschied brachte - außer wenn das Wasser hoch steht und sich die Tierchen wegen des hohen Strömungsdrucks dicht an den Boden schmiegen. Und selbst dann haben sie beim Einholen der Montage im Peenestrom noch eine Verfolgung gestartet und 2 m über dem Grund gebissen. - Insofern tut es mir leid,aber ich kann dem nicht ganz folgen.
W
Will es nicht versäumen mich für die vielen tollen Kommentare zu bedanken. Bin hierdurch ein wenig bestätigt, dass es doch noch jede Menge "Nur-Uferangler" gibt. Muß jedoch auch ebenfalls denen Zustimmen die Kritik geäußert haben. Wie bereits im Artikel erwähnt, ist der große Nachteil die Bißerkennung. Durch die U-Pose wird der direkte Kontakt unterbrochen, da er über einen Winkel umgelenkt ist. Es ist also absolut wichtig immer den Kontakt mittels aufgelegtem Finger auf der Schnur zum Köder zu halten. Sicher bleibt der ein- oder andere Biß unerkannt, doch in Abwägung der Vor- und Nachteile bleibt die Methode sicher spannend, da für mich als Ansitzangler der große Vorteil dazukommt, mal ´nen montierten Wurm 5 min. ungezupft liegen lassen zu können.
Antworten im einzelnen:
Angelkiste, Attraktor_90, effzett: Das Hakenproblem ist natürlich mit Standout gelöst, zumal man aufpassen muß, dass bei spröden Haken (Danke effzett) das Öhr schnell abbricht. Man kann aber auch Butthaken nehmen oder den Sumo DS Haken von D.A.M.
TT_Barsch und mickaele: Altarm vom Rhein und vor allem die Mosel sind hierfür sehr geeignet. Wird die Strömung allerdings zu stark, wird die Montage (da Wasserdruck auf U-Pose wirkt) angehoben und somit unfängig.
NedFlanders: Schleifen funktioniert sogar besser als zupfen, da der Nachteil des Winkel wieder aufgehoben wird.
Effzett, Klausi: Ja, ja und nein. Die 30-40 cm sind natürlich nicht das Maß der Dinge. Auf 5-10cm oder am Grund wird ja nun auch regelmäßig (oder gar im Winter noch häufiger ) gefangen. Es geht viel mehr um die Präsentation, die bei dem flachen Winkel den Köder meiner Meinung nach nur sehr unmotiviert herumbaumeln läßt. Da wir leider die Fische nicht fragen können und alles nur Theorie ist werde auch ich hierzu diese Jahr mal mehr Praxis sammeln.
Raubfsichpolizei: Baue meine U-Posen selbst, da im Handel erst ab 20gr. Tr aufwerts zu kriegen.
Man kann auch eine Forellenkugel mit Durchlaufstiel nehmen (Transparent). Strömung ist problematisch. (Mosel geht größtenteils s.o.)
Noch mal Klausi: stimme Dir in allen Punkten zu. Eigentlich ist im Winter sogar „näher am Boden=näher am Fisch“. Doch der im Winter reduzierte Stoffwechsel und der niedrige Kreislauf der Fische (auch Barsche!) macht diese etwas träge. Sie lassen sich nicht immer aus allzu großer Entfernung anlocken wie es im Sommer der Fall ist. Hier sind mir schon Barsche (z.T. 4-5) dem Spinner bis zu meinen Füßen gefolgt....Kommt auch alles auf das Gewässer, den Fischbestand und das Vertrauen des Anglers zu seiner Montage an. Mal sehen ob man da noch was verfeinern kann.
Reinhard
F
Hi Reinhard,
netter Artikel mit guten Ideen. Was die Unterwasser-Pose angeht, bin ich skeptisch. Aber Deine Idee zur Hakenbefestigung ist wirklich gut. Sobald ich durchsichtige Perlen gefunden habe (oder schwarze kleine), werde ich das mal probieren.

Wie sind es mit praktischen Erfahrenungen aus?
In der Theorie hier liest sich das echt toll. Aber geht das wirklich signifikant besser als auf die herkömmliche Methode?
mfg Tommi
B
Die Idee mit der u_pose ist schon älter.War mal ein Bericht in der Fachpresse.Soll angeblich gut funkionieren auch im fließgewässer.

War trotzdem ein toller Bericht :D
B
Re: Dropshotten vom Ufer (Punkte: 1 )
von Bachflohkrebs am Montag, 21 Januar 2008 (21:10:34) CET
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Die Idee mit der u_pose ist schon älter.War mal ein Bericht in der Fachpresse.Soll angeblich gut funkionieren auch im fließgewässer.

War trotzdem ein toller Bericht
F
hallo, bin auch gerne immer auf Euren Takel-Seiten.
Wenn auch ich manchmal denke : - einfach bißchen ans Wasser gehen und angeln ist spannender und ergiebiger.

Aber nun hierzu:

habe vor Wochen die Takelei um das Dropshoten gelesen und mir meine Gedanken gemacht :
ICH LEBE hier südlich von Friesoythe und mein Angelfluß ist die Lahe. Da kommen außer Barschen auch jede Menge HECHTE
vor. Und da lasse ich mir als alter jÄGER nichts abhandeln. Falls Hechte beißen können - zumal ich ( sicherlich psychogen- da gerne einen Haken Größe 2/0 anbammel- da kann ich mir so schön den großen Fisch der daran hängen wird vorstellen - ) kommt für mich nur ein gutes altes deutschen 7x7 Stahlvorfach in Frage.

!! von daher habe ich ausprobiert - und ich glaube es hat gut hingehauen - statt der kleinen Perlen mit zweichfach durchgeschlaufter Schnur, - einfach unter und über dem Öhrhaken jeweils eine - die zweite dann auf tüchtig Zug in der Schnur - Stahldraht KLEMMHÜLSE zu setzen.
(man muß nur beim zuklemmen der zweiten Hülse, tüchtig darauf achten, daß sie stramm gegen das Öhr des Hakens drückt, der ja weil schon eine Klemmhülse darunter ist , nicht nachgeben kann.

hat nicht nur am Basteltisch sondern auch in der Lahe im Wasser gut funktioniert. Nur war das Wetter beim ersten Ausprobieren leider so schlecht , daß ich von keinem Fangerfolg berichten kann.
Auf Deutsch, es hat gestürmt und geregnet, so daß ich als Genußangler den Kram eingepackt und nach Hause gegangen bin )
Aber das ganze Getakel gefiel mir gut.
werde sicherlich mal damit fangen.

Gruß
Ihr "Technickfreaks"

falk

PS: unser Obergewässerwart, Knut Tholen, der jedes Jahr die Kurse zur Fischerprüfung bei uns in der Gegend macht - sagte mal auf die Frage von einem Jugendfischereiwanwärter - ob er denn usw. - angeln dürfe
-" Frag nicht so viel : geh einfach angeln "


dann, aber nur dann kommen wir von dem ganzen technischen Getakel weg und werden PRAKTIKER mit der Zeit sogar ERFAHRENE .
Z
Hallo Reinhard,

ich kann mich vielen meiner Vorrednern nur anschliessen: Der Bericht und besonders die Illustrationen sind absolut super! Ich würde mir wünschen, wenn mehrere Berichte in diesem Stil zu finden wären...
Das Problem mit dem flachen Winkel holt mich auch immer wieder ein und wenn ich andere Angler oder meinen Gerätehändler danach frage, erhalte ich nur ein durchgehendes Schulterzucken. Die Standartantwort lautet dann immer: "Da hab ich zu wenig Erfahrung mit, es müsste aber auch so klappen...", tja, schade, dass die Händler in meinem Einzugsbereich hauptsächlich Profit mit DS machen wollen, keiner aber wirkliche Erfahrungswerte aufweisen kann. Ihr Wissen beschränkt sich auf Angelesenes oder Hörensagen. Meiner Meinung nach geht nichts über eigenes Ausprobieren...

Also, in diesem Sinne wünsche ich allen hier im Board noch viele "krumme Ruten"!

Stefan
L
schöner bericht! Ich weiss zwar nicht wie eine schwimmpose aussehen soll aber wie wäre es mit einer pilotkugel die man zusätzlich auf dem vorfach immer verstellen kann (pilotkugel aus der forellenangellei)?
B
echt super gemacht!!wenn ich mit größeren haken fische wie z.b. den withe shap haken von illex denn nehme ich unter und über den hacken einfach quetschhülsen!habe mir den trick von dietmar isaiasch abgeguckt und funktioniert bestens!!!habe es letztes we in hamburg ausprobiert!!wenn ich mit kleineren hacken fische,w.z. B. den shot down von illextütere ich zwei haken,mittels des palomarknotens,übereinander an!so kann ich die verschieden winkel prima angeln und man muss nicht die teuren dropshotblei kaufen!!es reichen dort auch einfach birnenblei aus!!den ersten haken knote ich ca. 30cm über dem blei und den zweiten ca. 30-40cm über den ersten hacken!!und nun ratet mal wo die meisten bisse kommen....auf dem oberen hacken!80% der fische hängen oben,selbst wenn der winkel recht steil ist und der obere haken weit über einen meter über dem grund ist knallen dort die zander drauf!!!
grüsse....
W
eine echt geniale idee, am forelllenteich angele ich oft mit u.pose an einer lift-montage. dieses prinziep auf das ds- anzuwenden ist genial (bei nicht zu starker strömung). hätte mir auch mal einfallen können.danke für den tip.super beitrag!!! :idea: 8) :D
H
boa ab in angelladen und dann ans wasser!

immerhin billiger als n boot xD aber hat nu schonmal wer damit erfolg gehabt?
B
Hallo ähm was haltet ihr Eigentlich von der
Shimano Beast Master BX Drop Shot MH 2,40m und ein Wurfgewicht von 3,5-28g

bitte um antworten
G
cool.... :D
M
Hallo Reinhard

zuerst einmal dickes Lob an dich.
Graphik und Text wirklich vom feinsten.
Es ist interessant wie sich die ein oder andere Angelmethode
ähnlich sind.
Wir fischen im Frühjahr bis wir Mitte April das Boot benutzen dürfen
vom Ufer aus auf Renken.
Bei dieser Methode fischt man üblicherweise mit einer Hegene ( 5 Köder Nympenimitationen ) großem Schwimmer und ca. 30 Gramm Grundblei.
Diese Montage hat den Nachteil das die Wurfweiten durch den Luftwiederstand des großen Schwimmers begrenzt sind.
Und jeder Meter macht was aus, da die Fische vom Tiefen mit zunehmender Wassertemperatur in den Flachwasserbereich kommen. Lange Vorrede ich weiß !!!!!
Nun nehmen wir keinen Schwimmer sondern eine Styroporkugel
die höchstens Tragkraft von 10 gramm aufweißt. Diese stellen wir mittels Stopper so ein das diese sich unter der Wasseroberfläche befindet. Von der Sache eben im groben wie deine Montage.
Vorteil : Wurfweiten bis zu 15 mtr. mehr

Herzliche Fischergrüße und nocheinmal Danke das du deine Gedanken an uns weitergibst.
M