Fischküche Dreiländer-Barsch
Mit der italienischen, der französischen und der schwäbischen Küche vereinen sich in diesem Rezept die feinsten Küchen Europas. Aber keine Angst: Die Barsch-Alarm-Cuisine bleibt auch hier ihrem userfreundlichen Ansatz treu. Zum Einsatz kommen also wieder ausschließlich Komponenten, die binnen weniger Minuten vor- und zubereitet sind. Als da wären:
Frische Barschfilets (oder auch welche vom Zander bzw. Dorsch); Zitrone; Weißwein; Spinatravioli (hier greifen wir auf Convenient Food aus dem Supermarkt zurück); geschälte und frische Tomaten; eine Zwiebel und frische Kräuter (Estragon, Salbei, Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Basilikum sowie Rosmarin). Daraus zaubern wir ein köstliches Dreikomponentenmahl bestehend aus klassisch gebratenen Fisch, einer italo-schwäbischen Beilage und einer leicht modifizierten Sauce Provencale.
Die "falsche" Sauce Provencale
Diese Soße auf Tomatenbasis wird normalerweise mit Tomatenmark, frischen Tomaten, Kräutern der Provence, gehackten Oliven, Rotwein, Olivenöl und etwas Rotwein zubereitet. Wir Fischkenner wissen natürlich: Rotwein und Fisch beißen sich ein bisschen. Deswegen nehmen wir einige Veränderungen am Originalrezept vor:
Die Basis bildet eine Dose geschälte Tomaten (ganze oder bereits gestückelte) und 4 bis 8 Cherrytomaten. Bevor wir diese in den kleinen Kochtopf geben, dünsten wir eine in kleine Würfel geschnittene Zwiebel mit reichlich Olivenöl. Sobald diese bräunlich schimmern, kippen wir den Inhalt der Dose zusammen mit den geschnittenen frischen Tomaten in den Topf. Dazu noch einen Schuss trockenen Weißwein. Diese Melange lassen wir ca. 10 Minuten einkochen. Erst jetzt wird kommt das Flavour aus der Provence in Form der klein gehackten Kräuter hinzu. Würde man diese früher beimengen, verlören sie einen Gutteil ihres den Gaumen höher schlagen lassenden Geschmacks.
Jetzt wird die Soße vom Herd genommen. Während wir uns um den Fisch und die Beilagen kümmern, lassen wir sie abkühlen, so dass das Aroma der Kräuter auch das letzte Molekül der mediterranen Soße ummanteln kann.
Spinatravioli nach Art schwäbischer Hausfrauen
Das Ravioli-Prinzip haben sich die Italiener bekanntlich von den Schwaben abgeschaut. Seit Jahrhunderten wickeln schwäbische Hausfrauen eine Mischung aus Hackfleisch, Kräutern und anderen Zutaten in Nudelteig, um ihre Männer mit Maultaschen zu verwöhnen. Genauso machen das italienische Mamas seit kurzem auch. Nur eins haben sie noch nicht gelernt: Nämlich dass die Teile noch besser schmecken, wenn man sie anbrutzelt. Aber Ihr wisst das jetzt.
Deswegen macht Ihr in der Pfanne erst mal etwas Olivenöl und Butter warm. Wenn das Fett heiß genug ist, bratet Ihr darin die Spinat-Ravioli (ich kann die von der Firma „a la carte“ wärmstens empfehlen) von beiden Seiten knusprig an.
Vor dem Servieren kann der auf Kaloriendezimierung bedachte Koch ein Küchentuch in einer Schüssel auslegen, das das überflüssige Fett ansaugt.
Filet braten
Bevor ein Fischfilet bei mir in die Pfanne kommt, liegt es mindestens ein halbe Stunde in einer gesalzenen 50:50-Mischung aus Zitronensaft und Weißwein.
Dann kommt etwas Pflanzenöl in die Pfanne. Sobald ebenjenes auf Betriebstemperatur ist, wandern die Filets in die Pfanne. Pro Seite sollte der Fisch ca. 2 bis 4 Minuten (je nach Filetstärke) brutzeln.
Wer auf braune Filets steht und ein feines Butteraroma zu schätzen weiß, kann kurz vor dem Entnehmen etwas Butter zugeben. Dann ab auf den Teller mit der delikaten Speise!
Und jetzt bon appétit, buon appetito oder wie die Schwaben sagen: „Lassets Euch schmegga!“