Meeresräuber Dorsch-Tricks für Einsteiger
Wir erinnern uns ans letzte Jahr um diese Zeit: Deutschland im
Ausnahmezustand. Kollektives WM-Fieber. Gefüllte Stadien. Großartige Spiele. Geradlinige Kombinationen. Grandiose Tore. Gut gelaunte Gäste. Geiles Wetter… An
Dorsche hat damals jedenfalls kaum einer von uns gedacht. Nicht so
schlimm. Können wir ja dieses Jahr machen. Denn auch wenn es gerade den
Anschein macht – der Sommer ist noch nicht vorbei. Somit befinden
wir uns mitten in einer Phase, in der das Dorschangeln mit am meisten
Spaß macht. Jetzt kann man in Shorts und T-Shirt mit dem Kleinboot und leichtem
Tackle auf die friedlich vor sich hindümpelnde
Ostsee. Und dabei auch noch richtig gute Fische fangen.
Ostsee unterwegs, um ein paar Dorsche zum Räuchern zu fangen und
möglichst große Fische vor die Linse zu pumpen. Aber irgendwie wollten
die Dinger nicht so richtig. Dass die Räuchertonne trotzdem voll
geworden ist, geht auf ein paar ganz einfache Tricks zurück, die dem
Dorsch-Rookie an kritischen Tagen evtl. den einen oder anderen Dorsch
bescheren, der die Kombination Tannenbaum und Pilker verweigert hätte…
Wenn man mit Fertigsystemen auf Dorsche geht, sollte man diese einkürzen, so dass maximal drei, besser nur zwei Beifänger über dem Pilker sitzen. Pilkerdrilling und Beifänger werden noch attraktiver, wenn man einen roten Twister auf den Hakenbogen sticht.
Oft fangen Gummifische besser als Pilker. Gute Farben sind rot, weiß, lila, neongelb, blau, hering, makrele…
Wenn man in der Andrift fischt, kann man etwas leichtere Bleiköpfe wählen als in der Abdrift. Man treibt ja mit dem Boot auf den Köder zu. Deshalb sind weite Würfe wichtig. In Abhängigkeit zur Driftgeschwindigkeit wird dann verhältnismäßig schnell gejiggt.
Fischt man gegen die Drift, braucht man schwerere Bleiköpfe, die man dann zunächst vertikal fischt, um sie (wiederum an die Driftgeschwindigkeit) dann vom Boot weghobbeln zu lassen. Dazu wird der Rollenbügel ab dem Moment geöffnet, wenn man merkt, dass man Schnur geben muss, um Grundkontakt zu halten. Der Zeigefinger liegt dabei auf der Spule, um die Schnur für den Anhieb zu fixieren. Die Rute wird nach dem Grundkontakt angehoben, dann lässt man kontrolliert Schnur ab, bis der Köder wieder auf dem Boden ankommt usw.
Wer im Bug oder Heck steht, kann An- und Abdrift mitnehmen. Dabei viele Bisse kommen in der „Grauzone“ – also dann, wenn sich der Köder im 80 bis 100-Grad-Winkel zur Driftrichtung bewegt.
Eine sehr bequeme und erfolgreiche Methode ist das Naturköderangeln. Eine ganz einfache Montage besteht aus einem 1, 5 m langen Mono-Vorfach (40er), in das man auf halber Höhe einen ca. 1 m langen Springer knüpft. Ans Ende kommt ein Birnenblei von 30 bis 150 Gramm – je nach Drift und Angeltiefe. Ans Ende des Springers kommt ein Dorschhaken. Diesen beködert man dann mit einem Heringsfetzen, einem Wattwurm, einer Garnele oder dem entsprechenden GULP!-Imitat.
Die Montage wird einfach abgelassen und dann in einiger Entfernung zum Boot hinter eben jenem her und über den Grund gezogen. Wenn ein Dorsch anklingelt, sollte man nicht zu schnell anschlagen. Der finale Zugriff ist deutlich als solcher zu erkennen.
Noch kurz zur Suche: Je wärmer es ist, desto tiefer stehen die Schwärme. Sie halten sich z.B. gern in der Nähe von Wracks oder Muschelbänken auf. Bei einer Oberflächentemperatur von 17,5 Grad haben wir sie in 42 m Tiefe gefunden.