Barsch Barschköder: Die Größe des Köders entscheidet…
Beim Barschangeln kommt es in manchen Fällen auf die Größe der Barschköder an. Dazu ein Beispiel aus meinem Hausgewässer, einem 650 ha großen See in Brandenburg. Der See verfügt über einen guten Bestand an Barschen und Hechten und über riesige Ukeleischwärme. Beste Bedingungen also um beim Spinnfischen auf Räuberjagd zu gehen. Ein Erlebnis aus der letzten Zeit zeigte mir auf, wie sehr man eigentlich am Fisch vorbei angeln kann.
Ich stand dort also mit meinem Boot an einer Schilfkante wo das Wasser innerhalb kürzester Zeit auf bis zu zehn Meter abfällt. Das Echolot zeigte riesige Kleinfischschwärme und so begann ich hochmotiviert diese Stelle zu beangeln. Kleinere Suspender, Spinner, Drop-Shot und kleinste Gummifische am Fluorocarbonvorfach flogen von nun in Richtung Fischbrut, eigentlich ideale Barschköder. Nur leider musste ich nach kurzer Zeit feststellen, dass es heute doch nicht so leicht werden würde, einen Barsch zu fangen. Denn normalerweise dauert es an diesen Spots meistens keine fünf Minuten und man hat den ersten Fisch am Band. Hier und da mal ein Stubbser oder Anfasser und ein paar Nachläufer, die sich aber als kleinere Gesellen entpuppten.
So kam ich ins Grübeln, bis mir der Zufall auf die Sprünge half. In weiterer Entfernung vom Ufer sah ich einen größeren Fisch rauben. Ich montierte also einen Illex Arnaud 110 F in Firetiger an meiner Hechtrute, denn ich rechnete mit einem Hecht, und feuerte den Jerkbait in Richtung Räuber. Der Köder läuft langsam getwitcht etwa einen Meter tief. Das sollte sich als genau richtig erweisen…
Ich begann also nachdem ich die Stelle überworfen hatte mit dem Einholen des Köders. Langsames Twitchen war angesagt, welches ich durch einige aggressive Twitches noch attraktiver machte. So führte ich den Köder eine kurze Weile, als es auf einmal „einschlug“. Die Hechtrute war krumm, aber schon nach kurzer Zeit spürte ich das typische Barschschütteln. Nach einem kurzen aber schönen Drill sah ich meinen Gegner vorm Boot. Ein schöner Barsch von knapp 40 cm durfte zum Fotoshooting ins Boot schauen.
Spätestens jetzt versuchte ich es gezielt auf die großen Barsche. Immer noch mit Hechtrute, Stahlvorfach und Wobblern. Die Rute war nun nötig, um die Köder auf die gewünschte Entfernung zu katapultieren. Als nächstes hängte ich einen Arnaud 100 f in einem natürlichen Design und mit einer Tauchtiefe von etwas über zwei Meter ans Vorfach. Der nächste Biss ließ eine Weile auf sich warten, aber er kam, und wie. Die Barsche attackierten diese relativ großen Barschköder fast so rabiat wie ich es nur von Rapfen kannte. So konnte ich im Laufe des Abends, bis hin zur Dunkelheit noch weitere Barsche auf unterschiedlichste Köder fangen.
Ein Mascle Deep 4+ fing ebenso wie die flach laufende Arnaudfamilie. Das alles spielte sich über 10 – 12 m tiefem Wasser ab. Kleinere Köder brachten nur keine oder kleinere Fische, trotz langem Probieren. Ich jedenfalls ziehe mein Fazit aus dieser Tour und werde es, wenn mal wieder nix auf Barschköder beißen will, eine Nummer größer versuchen.
Vergesst aber bitte nicht ein hechtsicheres Vorfach zu verwenden. Bei dieser Angelei ist jederzeit mit Hechten als Beifang zu rechnen.
Alex
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