Ruten Dialuna S806ML – die vielleicht leichteste Zander-Peitsche der Welt…
Die Dialuna-Ruten sind eigentlich zum Wolfsbarschangeln entwickelt worden. In Japan zählt der schlanke und kampfstarke Seabass zu den beliebtesten Zielfischen überhaupt. Um ihn zu befischen, setzen die Angler auf lange Ruten mit einer Spitzenaktion und viel Rückgrad. Da sich solche Ruten auch zum Rapfen- und Mefoangeln eignen, hat Shimano beschlossen, einige Modelle der Dialuna-Serie zu uns rüberzuholen. Als ich diese Ruten bei der Produktvorstellung zum ersten Mal in der Hand hielt, dachte ich aber auch gleich ans leichte Uferangeln auf Zander und vor allem auch an die Boddenangelei auf Barsch, wo ich oft große Flächen mit Jigs zwischen 10 und 25 Gramm absuchen muss. Dazu sollten diese Ruten doch ein geniales Werkzeug sein. In meinem Spanienurlaub konnte ich das jetzt testen.
Während der Sturmtage am Embalse de Mequinenza habe ich mich sehr darüber gefreut, dass ich die Dialuna S 806 ML dabei hatte. Nicht nur weil ich mit ihr vom Boot trotz Gegen- oder Seitenwind weit werfen konnte.
Sondern auch weil ich mit ihr eine perfekte Rute zum Uferangeln am Start hatte, mit der ich auch leichte Köder weit in die oft recht seichten Buchten schleudern konnte. Ich fischte sie mit Jigs von 5 bis 30 Gramm und fing schöne Barsche und die für diesen Stausee typischen Zander…
… aber auch einen Karpfen, bei dem die Rute ein bisschen zeigen konnte, was sie abkann bzw. auch wie sie sich unter Belastung verhält. Man sieht hier schön die Spitzenaktion und das Rückgrad, das auch so einen kleinen Wildkarpfenbullen schnell platt macht.
Der Dialuna-Blank
Die Dialunas haben eine ausgeprägte Spitzenaktion und dann kommt enorm viel Rückgrad. So nehmen sie beim Biss erst einmal Druck von der Sehne und erleichtern den Fischen auch das Einsaugen. Das bedeutet aber nicht, dass man es mit einer weichen Spitze zu tun hat. Die Dialuna S806ML steht wie eine Eins. Der auf Weitwürfe ausgelegte Blank ist Schnellkraft pur. Und jetzt der Knaller: Obwohl hier alles auf Power für die Fights mit extrem kampfstarken Fischen ausgelegt ist, wiegt die Dialuna S806ML bei einer Länge von 2,60 m nur 133 Gramm!
Katalogtext (das andere Modell aus dem Text heißt S900ML, hat das gleich Wurfgewicht, ist aber ein bisschen länger):
Die ultimativen Allrounder. In Längen von 2,59 m und 2,74 m sind diese beiden Ruten die perfekten Begleiter für Spinnangeltrips an die Küste, an Flussmündungen, an breite Ströme oder Seen. Mit einem Wurfgewicht von 6 – 28 Gramm meistern diese beiden Dialunas eine breite Köderrange und bieten eine Sensibilität und Schnellkraft, die man sonst nur bei deutlich kostenintensiveren Ruten findet. Wenn wir also über die reine Performance sprechen, spielen die Dialunas ganz weit vorne in der ersten Liga mit.
Ergänzung: Das Wurfgewicht kann man voll ausfischen. Die S806ML hat auf jeden Fall die Power, um 20 Gramm-Jigs plus Zandergummi zu beschleunigen. Wie gesagt – ich habe sie mit Jigs bis 30 Gramm gefischt.
Die passende Rolle
Wenn ich eine 2,60 m lange Zanderrute mit einer Rolle ausstatte, denke ich nicht lange nach und nehme eine 4000er. In diesem Fall habe ich eine 4000 Stradic Ci4+ gewählt, die die Rute ausbalancieren sollte. Nach dem ersten Ausflug stand für mich fest: Da muss ich noch einmal ran. Dieses Leichtgewicht unter den Weitwurfruten schreit nach einer leichten 2500er. Ich habe das Wehklagen der Rute erhört und umgeschraubt. Und tatsächlich: Mit einer 2500er Stadic Ci4+ fischt sie sich noch viel angenehmer.
Für alle Freunde des Vorgreifens, ist der schlanke Rutengriff lang genug, um von der kompletten Rutenhand umfasst zu werden. Er ist ergonomisch gestaltet und liegt extrem gut in der Hand. Das ist nicht nur zum Durchleiern von Mefo-, Rapfen- oder Wolfsbarschködern komfortabel, sondern auch beim Zanderangeln von Vorteil, weil man so mehr Kraft in den Anhieb bekommt.