Fangberichte Der Review zum Barsch-Alarm-Treffen am Edersee – abEDERN deluxe!?
Ein Barsch-Alarm-Treffen an einem der besten Barsch-Gewässer Deutschlands. Das sollte ein Kracher werden. Barsche wollten wir präsentieren. Fette Dinger. Ohne Ende. Mit 25 Mann sind wir angereist. Alle heiß wie Frittenfett. Unser Slogan „abEDERN“ sollte künftig auf allen Gewässern, die wir so befischen, für Barsch-Orgien gigantischen Ausmaßes stehen. Für Biss-Stakkatos, Dickbarsch-Frequenzangeln und abendliche Zander-Infernos.
Da haben wir uns auch nicht von den bescheidenen Fangmeldungen der letzten Wochen beunruhigen lassen. Und auch nicht von diesem „Tauwurm-am-Dropshot“-Gequatsche, mit dem uns der gute alte Wurm als fängige Verlegenheitsoption angepriesen wurde. Erst hier im Forum von den Ederseekennern. Dann auch vor Ort von unserem Gastgeber Carsten. Wir sind BARSCH-ALARM! Wir fangen traditionell IMMER dicke Barsche! (Hüstel…) Wir zeigen dem Tümpel schon, wo der Bartel den Most holt!!!
Durchaus optimistisch trudelten wir nach und nach in der Pension Müller ein, wo wir mit bereits aktiviertem Grill, Würsten und Steaks empfangen wurden. Besser konnte es gar nicht anlaufen.
Nachdem ich die Formalitäten erledigt hatte,…
…gaben Jonas und Carsten mittels Powerpoint-Präse ihre Hotspots und Erfahrungen weiter.
Und wieder wurden wir gewarnt: Sehr schwer sollte es werden. Die Barsche sind dieses Jahr zickig. Zur Not sollten wir mit Tauwürmen dropshotten. Schon wieder! Halloooohooooo? Wir sind BARSCH-ALARM!!! Aber verzeihen wir dem Carsten mal. Und ordern uns klammheimlich mal ne Schachtel von den Dingern. Die richtig guten Köder lagen ja bereits einsatzbereit in ihren Boxen. Und die Teilnehmer konnten noch ein paar Köder einsortieren. U.a. einen Crankster und einen Koolie-Minnow von Sébile.
Dazu gab’s eine kleine Paddle-Fry-Spende vom koederwahnsinnigen Hoffi und auch der Tackle-Dealer ließ sich nicht lumpen. Er war ja vor Ort und hat es sich nicht nehmen lassen, neben einem kleinen Starterkit auch noch zwei „Berkley“-Ruten von G..well beizusteuern. Und dann war da natürlich noch der von Dirk1962 produzierte Aufkleber mit unserer Kampfansage an den Edersee…
Ein paar Getränke und viele Worte später ging‘s dann ins Bett. Um 6 Uhr war Frühstück geplant. Als ich da pünktlich aufschlug, waren die ersten schon durch. Und zwei waren gar nicht angetreten. Robin und Felix wollten lieber mit dem Morgengrauen am Wasser sein und schon mal abEDERN. Als wir an den Stegen von Moni’s Bootsverleih und Edership ankamen, begegneten wir zwei gebremt euphorischen Anglern. Unsere beiden Frühaufsteher hatten von 5 bis 7 keinen Fisch fangen können. Aber ok. Das kann passieren. Und jetzt rückt ja die komplette BARSCH-ALARM-Abgeordnetenschaft an!
Also alle Mann rauf auf die Boote und ab zum Fisch! Und das 4 Tage lang! Was ein Fest!
Ein klarer Fall von „Denkste!“. In echt war es ein Angel-Festival des Grauens. Obwohl wir wirklich alles gegeben haben, uns von morgens bis abends mit den hessischen Barsch-Zicken duelliert haben,…
…jeden vermeintlichen Hotspot von vorne bis hinten, von unten bis oben…
…teilweise mit auch mit richtig gemeinen Ködern…
…abgefächert haben – und jetzt kommt’s – kamen nicht viel mehr als 2,5 Barsche pro Boot und Tag heraus. Und es kommt noch härter: nen 40er hat „offiziell“ KEINER gefangen.
Immerhin haben wir ein paar richtige Brocken zu Gesicht bekommen. Und zwar unter Moni’s Stegen. Da gammelten bestimmt 15 Klopper um die 40 herum. Die durften wir aber nicht befischen. Wenn wirs gedurft hätten, hätten wir euch jetzt einen Ü40er zeigen dürfen. Aber unser Kotlet, der noch vor der ersten Ausfahrt nur mal kurz schauen wollte, wie so eine Tube spielt, hat gleich so einen Einlauf von Moni bekommen, dass es gar nicht erst zum Fotoshooting kam. An den Tagen danach haben wir die Stegbarsche als Aggressions-Barometer genutzt und mit Tauwürmern gefüttert. Man mags kaum glauben. Die Dinger haben fortan nicht mal Tauwürmer gefressen. Weder die lachenden. Noch die singenden.
Natürlich sind wir nicht ganz leer ausgegangen.
Der neben Jochens Flattshad-Barsch…
…beste Barsch ging auf Tauwurm. Und zwar hat ihn Ernesto „gedroppt“.
Jochen und Bernd haben „sogar“ ein paar (3) Zander gefunden.
Ausnahmefänge gingen Daniel und Marco ans Band. Beim ersten in Form einer schicken Rute, die er für die abschließende Siegerehrung gesponsert hat…
Und Marco hat mit dem Vibrato eine kleine Seeforelle rausvibriert.
Am besten haben noch die Hechtangler abgeschnitten,…
…allen voran Ernesto und Markus, die sich in Ermangelung an bissigen Barschen wirklich auf auf die Hechtjagd eingelassen haben.
Viele von den bezahnten Edersee-Schnappern kamen auf den von Sébile gesponserten Crankster. U.a. auch der Größte. Den hat MaFu erwischt. 83 cm war – und ist – er lang.
Wir hatten aber auch echt ein Scheißpech mit dem Wetter. Am Donnerstag hat‘s immer mal geregnet. Gern auch etwas heftiger.
Parallel fiel der Luftdruck um 30 Punkte ab. Und an den nächsten beiden Tagen hat der Wind dann derart geblasen, dass die Anker partout nicht halten wollten und auch ein paar Segler umgekippt sind.
Einzig am Sonntag war schönes Wetter. Gebissen hat‘s da aber auch nicht wirklich toll. Insofern haben diejenigen, die angesichts der Beißflaute und des langen Heimwegs schon frühzeitig kapituliert haben, nichts verpasst. Außer dem eigentlich gemütlichsten Teil der Veranstaltung: einer kleinen Sébile-Wobbler-Demo,…
…der „Rutenverleihung“…
…und einer abschließenden Tasse Edership-Kaffee.
Hätten wir’s vorher gewusst, hätte man sich mehr Zeit für den anglerischen Austausch nehmen können.
Naja. Und so ist „abEDERN“ für die Teilnehmer dieser Veranstaltung die neue Definition für knallhartes Abblanken bzw. den Fang von Mikro-Barschen bei miesem Wetter wie auch bei Sonnenschein.
Und für unser Dream-Team Erkan und Stefan auch für unfreiwillige Badesessions. Spaß hat’s aber trotzdem gemacht. Und wahrscheinlich kommen wir wieder, Edersee! So einfach geben wir uns nicht geschlagen. Das nächste Treffen allerdings habe ich an einem anderen Ort geplant! Stichwort „EINSTROM!“. Dazu demnächst mehr…
Johannes
PS: Vielen Dank an dieser Stelle an die Fotografen, allen voran an Martin, der ständig mit der Knipse parat stand, an Moni und Edership, an Carsten und Jonas und all die anderen, die uns dabei geholfen haben, ein unvergessliches Event auf die Beine zu stellen…