Prostaff-Shimano Der Gegenentwurf – UL statt ÜS!
Wind, Strömung, tief stehende Fische – für die meisten Angler ein Grund, überschwer (ÜS) zu fischen, also die extraschweren Jigs auszupacken und diese an härteren Ruten anzubieten. Mein Tipp: Probiert’s mal anders rum. Also ultraleicht (UL) mit feineren Ruten, dünneren Schnüren und normal gewichteten Jigs bzw. Bullets.
Tipp 1: Dünn fischen!
Das Kernelement des UL-Gegenentwurfs ist die dünne Schnur. Sie ist weniger strömungs- und windanfällig und lässt die Köder schneller sinken. Hier empfehle ich die Sufix Nanobraid, die schon als 0,08er sagenhafte 3,7 kg Tragkraft hat und wirklich sensationell dünn ist. Außerdem halten die Knoten 1A deluxe!
Tipp 2: Soft-Tip-Rute fischen!
Um feine Schnur fischen zu können, braucht man eine Rute, die harte Einstiege, den Druckpunkt beim Anschlag und heftige Kopfschüttler größerer Fische abpuffert. Ich fische die Diaflash AX 225 L (Länge: 2,25m / WG: 2 bis 10 Gramm).
Die hat eine Taftec-Spitze, die man fast verknoten kann. Diese geht in einen ultradünnen Blank mit einer zunächst schnellen aber soften Aktion über. Dann kommt aber viel Rückgrad. Genug, um Hechte und Zander zu parieren, sollte sich mal einer am Köder vergreifen.
Wer nicht so viel Geld ausgeben mag, findet bei Shimano noch zwei andere supersensitive Ruten-Serien mit einer eingespleissten Soft-Spitze. Zum einen die Catana CX, zum anderen die Alivio CX. Die sind richtig günstig. Die kleinste Alivio CX 21 LS (Länge 2,10 m / WG: 1 bis 10 Gramm) steht z.B. mit einem Preis von 39,95 im Katalog.
Catana CX
SCATCX24MLS: 2,4 m lang und WG 3 bis 15 Gramm
SCATCX24ML: 2,4 m lang und WG 5 bis 20 Gramm
SCATCX27MLS: 2,7 m lang und WG 3 bis 15 Gramm
Alivio CX
SALCX21LS: 2,1 m lang und WG 1 bis 10 Gramm
SALCX24MLS: 2,4 m lang und WG 3 bis 15 Gramm
SALCX27MLS: 2,1 m lang und WG 3 bis 15 Gramm
Tipp 3: Versucht‘s mal mit dem T-Rig!
Das Texas-Rig ermöglicht eine langsame und gleichsam effektive Köderführung, bei der man den Köder nicht großartig vom Grund abheben muss. So kann man die Rutenspitze knapp über dem Wasser und damit auch aus dem Wind heraus halten. Man kann den Köder von der Strömung versetzen lassen (einfach mit halben Kurbelumdrehungen bewegen).
Tipp 4: Ruhig drillen!
Wenn dann ein Fisch hängt, gebt ihr am besten nicht gleich Vollgas. Die supersensitive Rute arbeitet für euch. Kurz bevor der Fisch bei euch ist, öffnet man die Bremse und bremst die letzten Fluchten mit dem Zeigefinger oder Daumen der Kurbelhand, indem man diesen mit sanftem Druck auf die Spule legt, wenn man den Fisch herholt und wegnimmt, wenn der Fisch nochmal Druck aufbaut und abzieht.
Das macht es großen Spaß – oft mehr als den ganzen Tag mit schwerem Gerät zu fischen. Vor allem auf Barsch und kleinere Zander.
Viel Erfolg!
Johannes