Tackle-Tipps Das Suspender-Programm von Lucky Craft
Das Suspendern steht bei den amerikanischen Schwarzbarschanglern seit ein paar Jahren hoch im Kurs. Eine der populärsten Köder-Marken da drüben ist „Lucky Craft“, die eine komplette Suspender-Linie für alle Wassertiefen anbietet. Dabei handelt es sich um absolute Spitzenwobbler in genialen Farben, mit Schupperelief, ultrascharfen und stabilen Drillingen, perfekt eingeklebten Tauchschaufen und genialen Laufeigenschaften.
Natürlich haben solche Wobbler ihren Preis. Für alle, die sich noch nicht so sehr mit der Firma Lucky Craft auseinandergesetzt haben und/oder eine Entscheidungshilfe beim Einkauf benötigen, habe ich einmal das Lucky Craft-Suspenderprogramm einmal auseinander genommen und stelle Euch die einzelnen Wobbler hier etwas näher vor. Anhand der Beschreibungen kann man ersehen, dass jeder einzelne Wobbler besondere Vorzüge hat, die ihn für bestimmte Einsatzwecke prädestinieren und die doch recht hohen Preise legitimieren.
Hier einmal eine Übersicht (von links nach rechts): Staysee, Slender Pointer, Flash Minnow, Live Pointer, Bevyshad, Pointer und Hump Back Minnow (unten rechts).
Flash Minnow (0,2 bis 0,5 m): Flach laufender Suspender. Sehr schlank gehalten und 9 bzw. 13,5 cm lang. Wirft sich extrem gut, weil die den beim Fischen ausbalancierenden Kugeln im Inneren des Köders während des Wurfes nach hinten rutschen und den Wobbler so temporär zum Wurfgeschoss umfunktionieren. (Das von Lucky Craft patentierte „weight transfer system“.) Im Ruhezustand vibriert er durch das Auspendeln der Kugeln noch eine Weile vor sich hin. Beim Einleiern eine relativ ruihge Aktion, die den Wobbler zu einem der besten Rapfenköder macht, wenn man ihn schnell einzieht. Weil er nur 20 cm tief läuft, sieht man häufig die Attacken und nimmt so noch ein paar mehr tolle Eindrücke mit nach hause…
Live Pointer (0,4 bis 1 m): Im mehrfach geteilten Schwanzstück des 8 bzw. 9,5 cm langen Live Pointer sitzt eine Luftkammer, die dafür sorgt, dass der Köder trotz des federbewehrten Enddrillings absolut horizontal im Wasser steht. Der Live Pointer verändert seine Schwimmeigenschaften mit der Wassertemperatur und verhält sich dabei so, wie ein echtes angeschlagenes bzw. gerade gestorbenes Fischchen es tun würde: Bei einer Wassertemperatur von 12 bis 16 Grad schwebt er. Bei Temperaturen darunter sinkt er langsam ab. Bei Temperaturen darüber steigt er langsam auf. Beim Twitchen schlängelt er sich in engen Schwüngen von einer Seite auf die andere. Die Rippen im Schwanzbereich erzeugen Mikrovibrationen, die die Raubfische an echte Beute erinnern. In den Pausen sackt der Enddrilling mit der Feder ab – ganz so als würde ein Fischchen seine letzte Lebensenergie aushauchen. Fazit: Viel näher kann ein Köder nicht am Original dran sein.
Slender Pointer MR (0,8 bis 1,2 m): Ein schlanker Suspender mit 3 Drillingen für eine größere Bissausbeute. Erhältlich in 9,7 cm, 11,2 cm und 12,7 cm – also eher etwas für Hecht, Zander und Rapfen, denn für Barsche. Beim Twitchen wobbelt der Köder hektisch von einer Seite auf die andere. Er hat das Potential träge Räuber wachzukitzeln.
Pointer (1 m bis 1,5 m): Der Pointer ist DER Klassiker unter den Lucky Craft Suspendern, ja unter den Suspendern überhaupt. Erhältlich in 4,8, 6,5, 7,8 und 10 cm wird er mit speziellen Kupferkugeln ausbalanciert, die ihn beim regelmäßigen Twitchen mit kurzen Bewegungen aus der Rutenspitze die klassische „Walking the Dog-Action“ ausführen lassen. Twitcht man ihn unregelmäßiger und mit vielen Pausen, schießt er aus dem Ruhestand zur Seite und vollführt so die perfekte Inszenierung eines Todeskampfes. Schlägt man in die schlaffe Schnur, kann man ihn so fast auf der Stelle tanzen lassen. In den Ruhepausen kommen die Kugeln kaum zum Stillstand, so dass der Köder konstant zittert, wenn er auf der Stelle steht. Durch das beim Werfen nach hinten rutschende Gewicht der Kugeln fliegt er außerdem wie ein Pfeil auf den Punkt. Daher auch sein Name.
Pointer DD (1,5 bis 2 m): DD steht für „Deep Diver“. Konsequenterweise lässt die längere Tauchschaufel den Pointer DD etwas tiefer tauchen als den „normalen“ Pointer. Auch die Wobbelbewegungen fallen etwas weiter aus. Ihr bekommt ihn in den selben Größen wie den Pointer.
Bevyshad (1,5 bis 2 m): Etwas gedrungenere Form als der Pointer. Er ist ein 7,5 cm langer Hybrinde zwischen Twitchbait und Crankbait, lässt sich also schön durchkurbeln, zuckt aber auch schön, wenn man ihn twitcht. In den Twitchpausen kippt die Nase ganz leicht nach unten, was so aussieht, als würde das Fischchen gerade Nahrung zu sich nehmen. Die nach dem Stoppen auspendelnden Kugeln im Inneren sorgen dafür, dass er in den Twitchpausen immer noch zittert.
StaySee 90 (2 m bis 3,5 m): Der 9 cm lange StaySee ist DER Tieftaucher unter den Suspendern. Er läuft beim Twitchen wie ein Glider-Jerkbait von einer Seite auf die andere. Mit dem feinen Unterschied, dass man ihn nicht durchs Wasser peitschen muss, sondern ganz soft anzupfen kann, um eine sehr überzeugende Performance zu erreichen. Die „Schnauze“ zeigt während des Twitchens ein wenig nach unten. Der Staysee ist einer der Wobbler, den man am besten umdrehen kann, um ihn sich nach seinem Verfolger umsehen zu lassen (Kickback-Action). Dazu zieht man ihn leicht an, um einen kurzen Twitch nach oben auszuführen.
Meine Lieblingsfarben
Jedes Modell ist in verschiedenen Farben erhältlich. Davon sind irgendwie alle gut. Am allerallerbesten aber gefallen mir die Farben „MS MJ Hering“ und „American Shad“. Hier haben die Designer ein unglaublich echte wirkendes Schuppenkleid entworfen (abgesprengte Schuppen inklusive), das Köder in diesen Farben zum perfekten Weißfisch- bzw. Heringsimitat macht.
In die selbe Richtung gehen „Aurora Black“ und "Tennesee Shad". Genial ist auch „Aurora Green Pearch“, dessen Überzeugungskraft aus dem Goldglitzern in Kombination mit den kontrastierenden Streifen resultiert. „Walleye“ imitiert einen kleinen Zander oder Kaulbarsch – oft extrem beliebte Beutefische (vor allem bei Zandern und Barschen). Für Rapfen nehme ich gern „NC Shell White“.
Das komplette Programm findet ihr auf luckycraft.com – in Deutschland gibt’s aber nicht alle Farben und auch nicht jeden Köder. Eine große Auswahl findet ihr aber auf raubfisch.com