Tackle-Tipps Das Shimano „Yasei“- Konzept
Wie viele sicherlich mitbekommen haben, hat Shimano seit Anfang des Jahres eine neue Produktserie am Start – Shimano „Yasei“. Zeit dafür, diese Serie mal etwas genauer vorzustellen.
Zum Yasei-Programm gehören neben hochwertigen Ruten im „Japan-Look“ diverse Taschen, der Lockstoff „Trigger X“ sowie einige Wobbler aus dem Rapala-Sortiment.
Ruten:
Shimano hat das Yasei-Ruten-Sortiment so konzipiert, dass möglichst der gesamte Bereich des Raubfischangelns abgedeckt wird. Folgenden Rutenserien sind derzeit verfügbar:
– Yasei Vertical Jigging
– Yasei Speed Jigging
– Yasei Shad Jigging
– Yasei Jerkbait
– Yasei Zanderpleasure
– Yasei Aspius
– Yasei Dropshot
– Yasei Aori
Hier wird für Jeden mit Sicherheit etwas dabei sein. Eine komplette Übersicht aller Ruten findet ihr natürlich im aktuellen Shimanokatalog als auch hier.
An dieser Stelle möchte ich auf 2 Ruten etwas genauer eingehen, da ich diese seit Anfang des Jahres selber fische:
1. „Yasei Vertical Jigging“
Die Vertical Jigging ist für mich mit ihren 1,85m eine klassische Barschrute. Die Rute ist in einer „MH-Version“ mit 7-28 Gramm Wurfgewicht, als auch in einer „H-Version“ mit 14-35 Gramm Wurfgewicht verfügbar. Die Ruten gibt es sowohl als „Spinning“-Ausführung für die Stationärrolle oder als „Casting“-Ausführung für die Baitcaster. Im Produktkürzel ist dies zu unterscheiden durch ein „S“ oder „C“ am Anfang. Ich selber fische hier die Spinning-Version mit 14-28 Gramm Wurfgewicht.
Blank
Der Blank fällt optisch schon mal wie alle Yasei-Ruten durch das meines Erachtens gelungene Design auf: mattschwarzer Blank, welcher vor dem Griffstück weiß abgeteilt ist. Hier ist das Yasei-Logo mit japanischen Schriftzeichen platziert.
Der Blank ist einteilig, kann aber aus dem Griffstück gezogen werden, so dass man bei Bedarf die Transportlänge auf 1,56m reduzieren kann. Das Blankmaterial besteht aus HPC100+Biofibre (wie bei allen Yasei-Ruten). Durch diese organische Faser, welche mit der Kohlefaser mittels Harz verbunden wird, entstehen leichte Blanks mit kraftvollem Rückgrat. So bringt die Rute ohne Rolle gerade mal 120 Gramm auf die Waage. Das spürt man dann auch am Wasser. Bestückt mit einer 1000er „Rarenium CI4“ hat man ein sehr gut ausbalanciertes und federleichtes „Stöckchen“ in der Hand.
Der Blank ist ausgesprochen straff und schnell. Hier wabbelt nichts! Für gaaanz kleine Köder eventuell zu straff. Aber das sieht man ja schon anhand der Wurfgewichtsangabe.
Beringung
Die Rute ist mit 8 Fuji-Alconite-Ringen ausgestattet. Die Anordnung als auch die Verarbeitung der Ringbefestigung ist mir hier besonders positiv aufgefallen. Alles wirkt sehr solide, so dass man keine Angst haben muss, bei der ersten Bootsberührung einen verbogenen oder gar abgebrochenen Ring vorzufinden.
Griff
Beim Griff könnten einige enttäuscht sein. Shimano verbaut hier Kork statt Duplon (bis auf das Aori-Modell). Mich persönlich stört das nicht. Viel wichtiger als das Material scheint mir hier die Art des Aufbaus zu sein. Das Griffstück ist nicht klassisch rund, sondern an den Enden abgeflacht. Dadurch hat man den Vorteil, dass sich das Griffstück beim Angeln an den Unterarm anpasst. Ein kleines Detail, was beim Angeln aber äußerst positiv auffällt.
Auch die Grifflänge ist perfekt abgestimmt. Mich stören zu lange Griffstücke, welche z.B. beim Twitchen von Wobblern ständig ab Körper hängen bleiben. Das ist hier nicht der Fall. Abgerundet wird das Griffstück durch die Möglichkeit optional erhältliche Kontergewichte in das Ende einzuschrauben.
Köder / Einsatzbereich
Die Wurfgewichtsangabe von 7-28 Gramm passt ziemlich perfekt. Sicherlich kann man auch mal einen etwas leichteren 2“ Gummi am 3 Gramm Kopf fischen oder auch mal die 28 Gramm überschreiten. Optimal sind jedoch 3“-5“ Köder im Wurfgewichtsspektrum der Rute.
Das Jiggen von Gummis klappt natürlich wunderbar. Aber auch das Twitchen von Wobblern, das Führen von Swimbaits oder das Angeln mit dem Texas-Rig funktionieren prima. Gerade vom Boot aus klappt das Twitchen aufgrund der 1,85m ohne das man ständig ins Wasser schlägt sehr gut. Einzig das „Dropshotten“ ist mit der Vertical Jigging nicht wirklich optimal, da der Blank hier zu kurz und zu straff ist.
Gesamteindruck / Fazit
Die Yasei Vertical Jigging ist schnell, straff und wunderbar leicht. Optik und Verarbeitung der Rute wirken hochwertig. Aufgrund des leichten Blanks verfügt die Rute über eine sehr gute Bißerkennung, wobei man bei der Wahl seiner Köder oder der verwendeten Angeltechnik so gut wie keine Einschränkungen hat. Eine perfekte Barschrute!
2. „Yasei Speed Jigging“
Die Yasei Speed Jigging unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht viel von der „Vertical Jigging“. Optisch wirkt sie mit ihrer 2,15m Länge wie die große Schwester . Auch die „Speed Jigging“ gibt es wieder in 7-28 und 14-35 Gramm Wurfgewicht als Spinning- und Castingversion.
Doch gerade diese große Schwester hat aus meiner Sicht das Potential, die Herzen vieler Angler zu erobern…
Blank
Der Blank ist mit 2,15m etwas länger und mit 138 Gramm etwas schwerer. Wobei schwer hier das falsche Wort ist. Bestückt mit einer 2500er „Rarenium CI4“ ist auch diese Kombo unfassbar leicht.
Auch diese Rute ist wieder einteilig, kann jedoch vom Griffstück getrennt werden, so dass man eine Transportlänge von 1,80m erhält. Länge und die Aktion des Blanks sind so aufeinander abgestimmt, dass man selbst mit leichten Ködern fantastische Wurfweiten erzielt. Gerade beim Werfen spürt man deutlich einen Unterschied zur 1,85m langen Vertical Jigging.
Auch die Speed Jigging ist schnell und straff. Auch hier wabbelt nichts.
Beringung
Bis auf einen Ring mehr gibt es hier keine Unterschiede zur Vertical Jigging.
Griff
Auch beim Griff gibt es keine Unterschiede, außer dass der Griff natürlich etwas länger ist, was sich positiv auf das Wurfverhalten auswirkt.
Köder / Einsatzbereich / Fazit
Warum sollte die Speed Jigging die Herzen der Angler erobern? Nun, weil sie perfekt die Lücke zwischen leichter Barsch- und schwerer Hechtrute abdeckt! Die Speed Jigging entfaltet ihr volles Potential bei Ködern um die 10-15cm. Also etwas größer und schwerer als der klassische Barschköder, jedoch nicht so groß und schwer wie ein klassischer Hechtköder (z.B. 15cm Kopyto). Somit die perfekte Rute wenn es mit leichteren Ködern auf Zander oder Rapfen gehen soll.
Das Ganze mit einem tollen, leichten Blank, welcher sauber die Bisse überträgt und sich wunderbar werfen lässt – Anglerherz was willst du mehr?