Hecht Das kleine Chatterbait 1×1
Beitrag enthält WerbungDieser kleine Bericht ergänzt die Ausführungen eines kompakt gehaltenen Chatterbait-Tutorials auf dem Barsch-Alarm-Kanal. Ich könnte jetzt behaupten, es sei bewusst aufs Wesentliche reduziert worden. In echt verhielt es sich so, dass wir an dem Morgen nochmal schnell alle Hechtstellen abgechattert haben, an denen wir am Vortag Fehlbisse bekommen haben. Dann haben wir drei Tutorials gedreht: Titan, Softjerk und Chatterbait. Um dann noch 750 km Autofahrt vor der Brust zu haben. Im Zeitdruck habe ich ein paar elementare Informationen verschluckt.
Hier also die Ergänzungen. Ebenfalls kurz und knapp.
Chatterbait-Größen und Gewichte
Es ist nicht ganz einfach, aus dem Internet heraus, die richtige Chatterbait-Größe für den Zielfisch zu finden.
Erstmal zum Gewicht: Generell läuft ein Chatterbait (natürlich) umso tiefer, je schwerer er ist. Bzw. kann man ihn schneller führen, wenn er mehr wiegt. Zum Flachwasserangeln verwende ich meistens Gewichte von 14 Gramm (1/2 Oz.) für Hecht und Dickbarsch und 7 Gramm (1/4 Oz.) für Durchschnitts-Barsch. Will ich tiefer bzw. schneller angeln, gehe ich bei den großen Chatterbaits auf 21 Gramm hoch, bei den kleinen auf 10 Gramm.
Hinsichtlich der Chatterbait-Größe gilt: Je größer das Blatt, desto größer der Widerstand, desto mehr Vibration, desto höher steigt der Chatterbait. Beim Einkauf gilt es neben dem Gewicht und der Blattgröße auch die Hakengröße zu beachten. Die Chatterbaits aus Japan und den USA sind fürs Bassangeln konzipiert. Die BlackBass haben riesige Mäuler. Da ist ein 5/0er Haken kein Problem. Solche Chatterbaits fische ich nur auf Barsch, wenn ich es gezielt auf sehr große Barsche abgesehen habe.
Das wichtigste Chatterbait-Qualitätsmerkmal
Ganz elementar ist, dass die Blade sofort nach dem Eintauchen anspringt. Wenn ein Chatterbait erstmal einen Meter laufen muss, bis er vibriert, eignet er sich erstens nicht zum Abangeln von Steinpackungen und anderen Strukturen, wo der erste Meter am Hindernis entscheidet. Zweitens kann man solch träge Chatterbaits nicht jiggen. Hier macht nur Versuch klug. Bzw. macht es einfach Sinn, auf Markenprodukte zu setzen: Z-Man, Picasso, Nories, Fish Arrow,… (Wenn ihr im Forum schaut, werdet ihr sicher über weitere Marken stolpern. Ich unterstütze eben unsere Werbepartner und fange gut dabei.)
Eine gute Chatterbait Übersicht mit den Modellen, die ich fische, findet ihr bei Camo-Tackle und bei Nippon-Tackle.
Chatterbait-Trailer
Im Video empfehle ich, die Schaufelschwänze zu Hammerschwänzen umzufunktionieren. Ich erwähne nicht, dass man den Köder dadurch bei gleicher Lauftiefe etwas schneller führen kann (verglichen mit einem Schaufelschwanz-Trailer). Geschwindigkeit ist auf jeden Fall ein Thema. Man kann den Köder oft nicht schnell genug führen. Dennoch kann es auch Sinn machen, einen Action-Shad zu fischen. Das ist dann die Hochdruck-Variante. Allerdings gefällt es mir besser, wenn ein filigraner Köder hochfrequent vibriert und der Druck allein von der Blade ausgeht. Eine Alternative zum Pintail (Nadelschwanz-Shad) sind Gummiwürmer. G Tail Saturns für Barsch zum Beispiel. Oder Get Ringer für Hecht und Dickbarsch.
Hechtsicher Chattern
Chatterbaits sind Hechtmagneten. Deshalb müssen auch kleine Chatterbaits mit einem hechtsicheren Vorfach versichert werden. Dieses Vorfach (1×7 Knot2Kinky Titan) knote ich direkt an den Karabiner im Blade, weil ich nicht gerne Karabiner in Karabiner hänge. Optisch finde ich das nix. Und es ist auch eine weitere Schwachstelle (Karabiner können ja auch mal aufgehen oder brechen). Bedeutet: Jeder Chatterbait hat sein eigenes Titanvorfach und wenn ich Modelle wechsle, knote ich dieses Vorfach neu an, nachdem ich das vorherige abgeknipst habe.
Die richtige Schnur zum Chatterbaiten
Beim Barschnageln nehme ich gern mal Fluorocarbon. Die ist unsichtbar, hat keinen Auftrieb und ich mag die Elastedrills. Allerdings bin ich hier schon der Meinung, dass man den einen oder anderen Fehlbiss mehr verzeichnen muss, weil das alles so schnell geht, dass man aufgrund der Dehnung oft ein bisschen spät anschlägt. Fischt man mit Geflecht, ist man früher dran und selbst wenn man nicht anschlägt, ist die Chance groß, dass die Barsche hängen bleiben, weil sie sich selbst anschlagen. Das Gegenargument (also pro FC) ist: Durch die Dehnung können die Fische den Köder widerstandslos einsaugen. Was toll für Bassangler ist, weil die Bass Köder länger halten – dem Barschangler aber wenig bringt, wenn der Fisch den Köder wieder ausspuckt, bevor der Anschlag kommt. Dennoch würde ich meinen, dass es beim Barschangeln ein bisschen Geschmackssache ist. Nicht so beim Hechtangeln. Wer hier mit Mono oder FC zu Werke geht, wird deutlich mehr mit Fehlbissen und Aussteigern zu tun haben als ein PE-Mensch. Für den Einsatz von Geflecht sprechen die teilweise blitzartigen Bisse, die nur von wenigen auserwählten Reflex-Monstern mit einem Anschlag zu parieren sind. Außerdem ist das Hechtmaul hart. Man fischt mit einem Einzelhaken. Da muss schon ein bisschen was kommen vom Angler bzw. wenn der Fisch gegen die Rute rennt und sich dann selbst anschlagen muss. Der dehnungsfreien und sich stets auf Vollspannung stehenden geflochtenen Schnur halber bleiben so mehr Hechte kleben als beim Angeln mit Fluorocarbon.
Chatterbait-Tackle
Die Köder machen brutal Druck. Insofern sind Baitcaster eine gute Wahl – zumindest für größere Chatterbaits.
Gerät zum Barsch-Chattern:
Rute: Zodias 166 ML-2 (Wurfgewicht 5 – 15 Gramm)
Rolle: Curado 71
Schnur: 10er PowerPro / 0,25er Ultegra Fluorocarbon
Leader: 0,25er Aspire Fluorocarbon (ca. 1,5 m)
Vorfach: Knot2Kinky 1×7 Titan in 5 kg
Gerät zum Hecht-Chattern:
Rute: Zodias 1610 H-2 (Wurfgewicht 14 – 42 Gramm)
Rolle: SLX DC (oder etwas gleich großes – es muss keine DC sein, pfeift aber schön)
Schnur: 15er PowerPro
Leader: 0,40er Aspire Fluorocarbon (ca. 1,5 m)
Vorfach: Knot2Kinky 1×7 Titan in 11 kg
Chatterbait-Video „Barsch“:
Chatterbait-Video „Hecht“:
So. Aus meiner Sicht sind jetzt die wichtigsten Aspekte angesprochen. Viel Spaß beim Angeln mit dem Chatterbait! Macht Laune! Und fängt.