Bass Blackbass-Expedition zum Lago di Bolsena

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Tap. Tap. Tap. Nachgeben. Tap. Anhieb. Widerstand. Und schon wird der Winkel der Schnur zur Wasseroberfläche flacher. Der Bass setzt zum Sprung an. Also Rutenspitze runter. Rankurbeln. Einmal springt er doch. Dann ist er am Boot. Landung. Yippiiie!

Hinter mir liegen 7 Tage am Lago di Bolsena, in denen ich das bestimmt 200 mal „trainieren“ durfte. Für mich die erste richtige Blackbass-Bonanza meines Lebens, von einem 5-tägigen Ausflug nach Frankreich abgesehen, in dem ich aber nicht wirklich viele Fische gefangen habe. Jetzt kann ich sagen: Ich bin blackbass-fit. Zumindest was Bissverwertung, Köderführung, Montagen, Köder usw. angeht.

Una foto con Giovanni e Steffano e due Blackbass.
Una foto con Giovanni Dietello e Stefano Uzzoli con due Blackbass.

Für den Einsteiger ist der Lago di Bolsena auch genau das richtige Gewässer.

Che bello! Il Lago di Bolsena.
Che bello! Il Lago di Bolsena.

Hier muss man nicht in Bäume skippen und auch nicht unter Stege werfen. Stattdessen fischt man Krautfelder, Felsen und Kanten ab und kann eigentlich immer mit einem Biss rechnen. In ein paar Wochen findet hier die Blackbass-WM statt. Da sind auch deutsche Teams dabei. Danach ist der 14 km lange See, der sein bis zu 180 m tiefes Becken dem Einsturz einer Magmakammer verdankt, sicher ordentlich durchgerockt. Noch mehr als im Moment. Doch schon jetzt ist der Angeldruck einigermaßen groß. Täglich sieht man z.B. das Team Russia über den Lago pacen, um für die WM zu üben und die besten Plätze und Methoden für die dicken Bass auszukundschaften.

Mein Urlaub bestand aus zwei Sessions. Einer Privatveranstaltung mit Mathias, Sven und Stefan…

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Due pescadore grande e molto sympatico: Stefano e Svenni.
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Matteo Conductore con un bass. Tecnica: wacky.

 

…und einem offiziellen Part mit Jürgen und Birger, wo wir ein Video für die Fisch und Fang gedreht haben.

juergen-birger-marco
Molto rapido: un mottore di 125 HP.

 

Leider haben wir wettertechnisch ins Klo gegriffen. 7 Tage lang hat der Nordwind derart stark gepustet, dass man nur die Nordseite befischen konnte. Eine 4 war das Minimum. Im Schnitt dürfte man bei einer 5 gelegen haben. Mit deftigen Spitzen. Und so hat sich der gesamte Angelbetreib auf einen relativ begrenzten Raum konzentriert. Die Nordbuchten wurden jeden Tag von mehreren Booten ausgiebig abgeworfen. Nordwind ist auch kein Fangwind. (Südwestwind schon.) Ein Wunder also, dass da Tage dabei waren, an denen wir pro Nase mehr als 30 Blackbass gefangen haben.

Matteo Fuhrmann e Capitano Marco con due Blackbass.
Matteo Conductore e Capitano Marco Perosillo con due Blackbass.

Allerdings keinen über 50. Meine besten waren 48 und 48 Zentimeter lang. Einen richtig fetten habe ich ersten Tag aufgrund mangelnder Erfahrung im Gras verloren. (Die guten Fische versuchen es oft erst mit Springen und gehen dann runter, um sich im dichten Kraut zu verschanzen.)

Um die Zahlen direkt wieder zu relativieren: Wir haben uns einen Guide gebucht. Bzw. zwei. Marco und Steffano haben schöne Boote und kennen sich aus im See. Das hat sicherlich geholfen. Wobei Matthias und ich ein paar deutsche Gepflogenheiten eingeführt haben und zumindest Capitano Steffano vom Ankern überzeugen konnten.

Steffano hat noch niemand gesehen, der mit Tubes im Blosena angelt und ist jetzt Fan der Technik.
Una sensazione por Stefano: la tecnica Tube con Jig di Giovanni.
tube-schwarzbarsch
Blackbass con Tube e Fluorocarbone – funzzo grandioso!

 

Das Schöne war, dass man die Fische mit fast allen Systemen befischen konnte. So hat Mathias aka Matteo sehr gut mit Gummis am Jig gefangen. An 2 von 7 Tagen war die gejiggte Tube (3‘‘ Gitzit/Pumkin) unschlagbar. Mein bester Bass kam auf einen Crazy Flapper am Shakyhead. Super liefen auch Texas/Carolina mit Powerworm Motoroil oder Salty Core Sticks und Senkos. Wacky war in windstillen Phasen eine Macht. Dropshot hat super gefunzt. Im starken Wind hat man auch viel gecrankt und damit auch gefangen. Da hat der kleine Clackin Crank im Krebsdesign gezogen ohne Ende. Mit dem Arashi waren die Fische dann etwas besser. Twitchbaits brachten viele Fische. Lipless hat gefunzt. Wobei man insgesamt sagen muss, dass Gummis an den Rigs bessere Fische gebracht haben als Hardbaits.

Matteo con Jighead-Blackbass - una tecnica tedesca.
Matteo con Jighead-Blackbass – una tecnica tedesca.
Wacky-Alarmo!
Wacky-Alarmo!
Blackbass con Lipless. Molto bene!
Blackbass con Lipless. Molto bene!
Ancora un bello con Tube!
Ancora un bello con Tube!
Keeperino con Crankbait.
Bambino di Keeperino con Crankbait.
Bass mangia male? Allora Carolina - molto bene!
Bass mangia male? Allora Carolina – molto bene!
Steffano con DROPSHOOOOOT-Bass. Tecnica numero uno per lui.
Steffano con DROPSHOOOOOT-Bass. Tecnica numero uno per lui.
Macina Finesse!
Macina Finesse!
Bass con Arashi Crankbait.
Bass con Arashi Crankbait.
Scampi di Luisanna. Molto rosso!
Scampi di Luisianna. Molto rosso!
Un Bass sensa Landing Net. Porca meseria!
Un Bass sensa Landing Net. Porca miseria!
Giacomo con un bass.
Giacomo con un bass. Tecnica: Carolina con Worm.
Un bello Bass di Stefan.
Un bello Bass di Stefan.
Svenni con un Bass e una bella cappo di Evergreen.
Svenni con un Bass e una bella cappo di Evergreen.
Tre amici: Stefan e Stefano e Segniore Blackbass.
Tre amici: Stefan e Stefano e Segniore Blackbass.
Svenni con Bass e una bella bobina di pesca.
Svenni con Bass e una bella mulinello.
Amici: Giovanni e Kevin in porto di Bolsena.
Amici: Giovanni e Kevin in porto di Bolsena.

Man konnte sich anglerisch also richtig austoben. Wobei jedes System seine heißen Phasen hatte und alles andere ausgestochen hat. Auch das hat das Bolsena-Abenteuer sehr interessant gestaltet. Ich habe meine Ruten jeden Morgen neu montiert und mich von Tag zu Tag besser auf die Fische eingestellt.

Am Anfang hatte ich echt Probleme mit der Mono- und FC-Fischerei. Jetzt freue ich mich drauf, mal intensiver mit Mono und FC auf Barsch und Zander zu fischen, wo es sich anbietet. Zum Schwarzbarschangeln ist der Stretch auf jeden Fall perfekt, wenn nicht sogar fangentscheidend.

Bass a la sera.
Bass a la sera.

Auch wenn wir jeden Tag 10 Stunden auf dem Wasser waren, war das mehr als ein reiner Angeltrip. Wir haben neue Freunde gewonnen, italienisch gelernt, jeden Abend super gegessen und richtig viel Spaß gehabt. Natürlich bin ich jetzt ein bisschen traurig, dass ich wohl eine Weile ohne Blackbass-Biss über die Runden kommen muss. Aber ich bin mir sicher, dass ich im nächsten Jahr wieder da runter fahre. Und auch dass ich ab jetzt öfter mal Blackbass angeln gehe. Es macht schon Spaß, die Barsch-Rigs zu dem Fisch zu tragen, für den sie entwickelt wurden. Da lernt man nochmal richtig viel dazu und anstatt jetzt Trübsal zu blasen, werde ich alles das, was ich in Bolsena verfeinert habe, auf unsere Räuber anwenden. Wahrscheinlich schon heute. Also Achtung: Spreebarsche ich komme!

Für alle, die sich überlegen, auch mal gezielt auf Schwarzbarsch zu angeln, ist der Lago di Bolsena ein guter Tipp. Gewohnt haben wir im Hotel Eden (Einzelzimmer mit Frühstück 70 Euro pro Nacht). Eine Bootsvermietung haben wir nicht entdeckt. Insofern ist man fast auf einen Guide mit Boot angewiesen, wenn man nicht gleich selber mit dem Bassboat anreist. Das Guiding von Marco Perosillo kann man nur empfehlen. Er spricht fließend italienisch, ganz ok englisch und recht gut französisch, was zu einem bunten Sprachmix führt, der einen Teil des besonderen Charakters dieser Reise ausgemacht hat. Numero de Telefono: 0039 328 455 2303.

La barca di Marco.
La barca di Marco.

Auch mit Stefano Uzzoli kann man sich irgendwie verständigen. Wobei da die Komponente „Französisch“ wegfällt. Er guidet auch am Trasimeno (da soll’s neben Blackbass auch 2 kg-Flussbarsche geben). Numero: 0039 348 180 2930.

La barca di Stefano con Capitano Stefano.
La barca di Stefano con Capitano Stefano.

Ciao

Giovanni Dietello

Geil, Geil Geil!!!
Ich habe mehrere Urlaube frühester Kindheit am See verbracht. Der See ist ein super Karpfengewässer, bietet kapitale Schleien, hat kapitale Hechte und seit einigen Jahren eben auch Black-Bass.
Den ersten fingen wir ca 1994 beim Schleppen mit Wobbler, damals nur etwas handlang und wir erfuhren erst Jahre später um welchen Fisch es sich da gehandelt hat.
Hot-Spots: Klar...Schilffkante kennt jeder, aber die Isola Bisentina und Marta sind echte Fischquellen.

leider ist der See völlig überlaufen und Touri Magnet geworden. Anfang der 90er hatte man dort wirklich Ruhe und lediglich heimische Angler als Konkurrenz.
Oha , das sieht nach einer eindrucksvollen Erfahrung aus....Schöne Bilder...!
Super Bericht und tolle Italienisch-Stunde :-D !!!
Schwarz Barsch angeln würde mich auch mal reizen.
B
Das klingt nach Hardcore angeln aber auch nach viel Spaß!
Schöner Bericht.
Ich liebe diesen See, nächstes Jahr gehts wieder für 2 Wochen ins Paradies
Krass. 2 Wochen gleich. Nicht schlecht. Kann ich nachvollziehen. Mit eigenem Boot dann?
Sehr geil Johannes. Da kamen ja ein paar schöne Fische bei raus. Die Location muss ich mir an die Pinwand nageln.
Eventuell mit eigenen Boot, aber in der Regel miete ich mir für ein paar Tage ein Boot, ansonsten mit meinem Kajak. Da es für mich aber immer auch Familien Urlaub mit den Kindern ist, wird auch nicht jeden Tag rund um die Uhr gefischt. Ist nämlich auch eine Traumhafte Gegend um mit der Familie zu Entspannen.
Ja. Das stimmt. Das ist echt toll da. Super Essen auch. Sehr nette Menschen. Ich hab mich gleich nach Immobilien umgeschaut :-D
Ja, den Gedanken hatte ich auch schon mehr als einmal. Von St. Gallen sind es auch nur ca 8 Stunden mit dem Auto, mit Boot halt dementsprechend länger. Deswegen werde ich wohl wieder mein Kajak mitnehmen
Tipp für alle:

Der Campingplatz Mario
http://www.bolsenasee.org/camping-mario
Hallo Johannes,

Deine (Fisch)Bilder sind sehr schon. Beim genaueren durchschauen, ist mir eine Sache doch sehr aufgefallen.
http://www.barsch-alarm.de/news/wp-content/uploads/2015/10/wacky-texas-blackbass.jpg
Zwar benennst du das Bild als wacky-texas, sieht jedoch - zumindest auf dem Bild - nach einem Neko-Texas aus.
Auf dem Bild kann man nicht erkennen, ob es ein Wurmgummi oder Hacken ist zumal da rechts noch ein Stopper zu sehen ist.

Könntest du diese Montage ggf. mal erklären?
Danke.
Die Montage: Gummistopper, Bullet, Gumnmistopper, Wacky-Haken, Gummiwurm, der via Gummiring angeködert ist.

Wacky-Texas ist falsch. Das ist richtig. Mit der Montage kann man den Abstand von Blei zum Köder verstellen. Außerdem verhindert man, dass das Blei in der Absinkphase hochrutscht. Dadurch spielt der Köder besser.
Ich bin grade auf der Rückfahrt von Bolsena nach Essen und habe zwei hammer Wochen dort verbracht. Ich habe zwar hauptsächlich hardbaits gefischt und auch hauptsächlich damit gefangen, aber werde es im nächsten Jahr auch mal mit softbaits versuchen. In den 14 Tagen konnte ich völlig ohne guide gut über 100 Fische landen und das bei lediglich 3-5 Stunden Angelzeit pro Tag.
Gestern hat mich dann ein super netter Italiener (Domenico) auf sein Boot eingeladen. Wir konnten zusammen zwar in den zwei Stunden die wir los waren nur vier oder fünf Fische landen aber es war eine tolle Erfahrung mit einem ortsansässigen zu fischen und hat super viel Spaß gemacht. Mein bester Fisch hat knapp unter 45cm gemessen und hat auf einen roten Crankbait von Castaic gebissen. Auffällig viele Fische haben um die 35-40cm gemessen, ich denke dass ist so die Durxhschnittsgröße. Erfolgsköder nummero Uno war ein Stickbait von Vicious den mir der Verkäufer des Angelladens in Terni empfohlen hat (Bass Shop Italy, die versenden für 13€ auch per express nach Deutschland und haben eine top Auswahl)
Gewohnt haben wir in einem der vielen Agritourismoapartements am Nordostufer des Sees.
Eines kann ich nach DEM Urlaub sagen, ich bin süchtig nach Bass und zwar voll und ganz. Auf keine Fischart konnte ich bisher auf Anhieb so gute Erfolge verzeichnen. Wie es lief könnt ihr euch wenn ihr Bock habt in ein paar Monaten auf Youtube anschauen, leider musste ich zwar viel Material löschen weil ich die externe Festplatte zuhause vergessen habe, aber ich habe trotzdem viel viel tolles Material sammeln können
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