Hecht Big Bait Angeln – medium Style
Beitrag enthält WerbungMan könnte vermutlich stundenlang darüber diskutieren, was ein so genannter Bigbait ist. Bei den einen gehören 16 cm schon zu den großen Ködern, bei anderen sind Pounder (rund 450g) die relevante Schallmauer. Was am Ende am Wasser Sinn macht bzw. Spaß bringt, dass hängt jedoch von den Gegebenheiten vor Ort, den persönlichen Vorlieben und auch der persönlichen Leidensfähigkeit ab. Man kann die Ausrüstung natürlich entsprechend anpassen, aber Köder mit einigen hundert Gramm durch die Gegend zu feuern, bleibt immer etwas anderes als sich im Spektrum zwischen 50-120g aufzuhalten.
Ich persönlich fische deshalb gern mit Ködern um die 20 cm und rund 50g (Köder unmontiert) gezielt auf die etwas besseren Hechte. Je nach Montage wirft man dann fertig montierte Köder um die 60-100g und das kann man ermüdungsfrei stundenlang machen.
Mit dem passenden Tackle hat man zudem noch ausreichend Spaß beim Drill, denn auch wenn man diesen zum Wohl der Fische nicht unnötig in die Länge ziehen sollte, bringt mir das bei vorgenannten Größenordnungen mehr Spaß als an dem wirklich schweren Gerät, zumal ich auch keine ausdrückliche Kapitalenjagd betreibe. Jeder Fang, ist ein guter Fang, wobei auch ich die Kinderstube und den unteren Mittelbau möglichst schonen will.
Da ich häufig eher flache Gewässer vom Typ Hecht/Schlei um die 3-5m Tiefe mit entsprechend viel Kraut und Seerosenbewuchs beangel, montiere ich meine Köder bevorzugt als Swimbait, d.h. ich nehme einen bleibeschwerten Offsethaken als eigentliche Montage (das Bleigewicht auf dem Hakenschenkel stabilisiert den Lauf und lässt den Köder zudem bei Pausen langsam zum Grund trudeln) und montiere zusätzlich EINEN! Zusatzdrilling auf der oberen Seite zum Haken der Fische. Wenn man den Offsethken nicht übermäßig groß wählt, werden bei dieser Montage nämlich ca. 85% aller Fische mit dem einen Drilling gehakt und dieser lässt sich einigermaßen gut lösen. Da der Drilling oben sitzt, kann man zudem recht problemlos zwischen Seerosen und Krautfahnen fischen, weil sich der Köder quasi durchschlängelt.
Die Führung ist denkbar einfach. Entweder einfach langsam einkurbeln und auf den Einschlag warten oder idealerweise kleine Beschleunigungen und vor allem auch leichte Absinkphasen einbauen. Dadurch, dass das Bleigewicht auf dem Hakenschenkel des Offsethakens sitzt und nicht einfach vorm Köder wie beim Jigkopf, trudelt der Köder fast waagerecht zum Grund bzw. taumelt in einer leichten Vorwärtsbewegung nach unten. Wenn man das in einer Kraut- oder Seerosenlücke macht, dann werden die dort lauernden Hechte regelmäßig schwach.
Diese sehr natürlich wirkende Köderpräsentation und die Tatsache, dass man mit 20 cm schon aus dem typischen 16cm-Hechtköder Spektrum raus ist, bringt auch in stärker beangelten Gewässern regelmäßig schöne Hechte ans Band. Zudem kann man an den kleinen Hechten einigermaßen zuverlässig vorbei angeln.
Als Gerät nutze ich etwas kräftigere Baitcaster-Ruten und eine mittlere Multi, man kann die Köder aber auch problemlos am Standardgeschirr mit Stationärrolle fischen.
Das passt in den Mai – viel Spaß!
Stephan