Hecht Big Bait-Angeln: Gerät, Köder & Führung
Beitrag enthält WerbungNachdem immer wieder das Thema Big Bait-Fischen aufgrund von Fragen teilweise behandelt wurde, dachte ich, dass es mal Zeit wäre, dem Thema einen längeren Beitrag zu widmen.
Die hier geschilderten Erfahrungen basieren auf jetzt 4 Jahren intensivem Fischen mit großen Ködern – zu allen Jahreszeiten, hauptsächlich am Bodden und einigen holländischen Großgewässern.
Die wichtigste Frage zuerst: Fängt man beim Big Bait Fischen nur große Hechte? Natürlich nicht. Selbst auf die Frage, ob man mehr kapitale Fische fängt, habe ich noch keine eindeutige Meinung. Das Fangbuch sagt, dass ich, obwohl ich mehr als die Hälfte meiner Zeit beim Raubfischangeln mit großen Ködern fische, ich 50% meiner Hechte über einen Meter auf kleine Köder gefangen habe (inkl. meinem derzeitigen PB direkt beim ersten Besuch am Bodden auf einen 4cm Jig-Spinner). Einzig die Durchschnittslänge der Fische ist deutlich höher als beim normalen Spinnfischen. Bei der Anzahl der gefangenen Hechte ist eher ein ausgeglichenes Bild. Ich habe auch schon Tage mit mehr als 10 Fischen auf Big Baits gehabt, ohne einen großen Fisch dabei zu haben.
Also warum Big Bait-Fischen? Für mich ist es das ultimative Erlebnis bei Scheißwetter mit guten Freunden und einem guten Guide am Bodden über Stunden mit schmerzendem Rücken ein großen Swimbait zu werfen und dann, wenn man schon nicht mehr daran glaubt, den Einschlag in die gespannte Schnur zu spüren. Was für viele der berühmte „Tock“ beim Jiggen ist, ist bei mir der einzigartige Einschlag auf einen großen Swimbait an einer brachialen Muskyrute.
Kurz zur Definition was für mich ein Big Bait ist: Entweder ein Gummiköder mit entsprechender Masse ab 20 cm (z.B. Svartzonker McRubber), Tailbaits ab ca. 30 cm (aber kein Realeel 30cm) und Wobbler ab 20 cm (wird hier nicht weiter betrachtet).
Ich gehe teilweise auch auf Produkte und Hersteller ein, die ich einsetze bzw. sich bei mir bewährt haben. Sie sollen als Referenz oder Hilfestellung dienen. Natürlich haben auch andere Hersteller gute Produkte im Angebot und dies soll keine Wertung darstellen.
Auch wenn grundsächlich jederzeit die Möglichkeit besteht, auf große Köder seine Hechte zu fangen sollte man gerade im Sommer und Herbst, auch auf große Hechte, kleinere Köder nicht unterschätzen. Ich erinnere mich mit Grauen z.B. an einen Besuch am Bodden im Dezember bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als nur 4inch Köder im flachen Wasser funktioniert haben. Ich hatte solche Köder weder an Bord oder an den Bodden mitgenommen, was mir einen abendlichen Trip nach Stralsund ins Fachgeschäft eingebracht hat. Natürlich war am nächsten Tag der Spuk wieder vorbei. Aber das ist halt Angeln.
Big Bait-Gerät
Hier war für mich von Anfang an klar, als ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, dass ich ausschließlich Ruten aus dem Musky-Bereich einsetzen werde. Nach einigen frühen Versuchen mit „klassischem“ schweren Hechtgerät und Gummiködern, die im normalen Fachhandel erhältlich waren (Realeel, Savagegear Trout und große Gummishads), kam für mich nur Ruten mit entsprechendem Rückgrat in Frage. Hauptgrund ist hier, dass man ein große Menge Gummimischung im Hechtmaul bewegen muss, um die stabilen Haken vernünftig beim Anhieb setzen zu können.
Leider war in der Vergangenheit die Auswahl hier in Deutschland sehr eingeschränkt und auch der Import aus den USA schwierig bis unmöglich (alle klassischen Ruten sind einteilig und daher schwer zu versenden). Durch Zufall stieß ich bei einem Händler auf einige Modelle von St. Croix, eine Firma die ich noch aus meiner Fliegenfischerzeit gut kannte, und einen guten Ruf für hochwertiges Tackle genießt. In der Zwischenzeit bringen gerade einige Firmen aus dem Norden gute Produkte auf den Markt, womit der Einstieg deutlich einfacher gemacht wird. Nach einigen Versuchen und Fehlkäufen bin ich jetzt bei einem Lineup von drei Ruten angekommen, der für mich den gesamten Bereich abdeckt.
- Croix Legend Tournament Musky Top-N-Tail 8ft und ¾ – 3 oz Wurfgewicht. Meine „Brot und Butter“-Rute, die mich auf jedem Trip, bei dem es auf Hecht gehen soll, begleitet. Damit werfe ich Pig Shads, McRubber oder Hardbaits (aber auch den Big McRubber, wenn ich nur diese Rute an Bord habe).
- Croix Legend Tournament Musky Lip Stick 7,9 ft und 2 – 6 oz Wurfgewicht. Hiermit werfe ich die Big McRubber, Realeel 40 cm und andere Swimbaits über 100 Gramm.
- Croix Legend Tournamant Musky Big Dawg 8,6 ft und 4 – 12 oz Wurfgewicht. Das Ding ist wirklich böse und kommt auch bei mir nur selten zum Einsatz. Hier kommen die Bull Dawgs, Giant McRubber und Swimbaits ab 200 Gramm zum Einsatz.
Auf einen wichtigen Punkt / Problem möchte ich noch zu sprechen kommen (und werde es noch einige Male) und das ist der Salzgehalt beim Fischen am Bodden. Leider haben das einige Hersteller (so wie z.B. St. Croix) nicht berücksichtigt und ein häufiger Einsatz kann zu Problemen mit den Ringen, Verzierungen und Rollenhaltern führen. Ich habe mich in dem Fall der Ruten dafür entschieden, dies zu ignorieren und sie bei Bedarf auszutauschen. Wer keine Verfärbungen oder andere Auswirkungen mag, sollte dies bei seiner Kaufentscheidung berücksichtigen.
Natürlich kommen in diesem Bereich ausschließlich Multirollen zum Einsatz. Auch wenn Stationär-Rollen aus dem Salzwasserbereich eingesetzt werden können, ergeben sich dadurch meiner Meinung nur Nachteile.
Auch hier ist die Auswahl von geeigneten Rollen, die in Deutschland verfügbar sind, sehr eingeschränkt. Leider halten es einige Hersteller nicht für nötig Big Bait-taugliche Rollen, die in anderen Ländern verfügbar sind, hier lokal anzubieten. Da für mich aufgrund der starken Belastung nur Rollen mit lokalem Support in Frage kamen, fiel die Entscheidung relativ schnell auf die Abu Revo NaCli (die es leider nicht mehr gibt) und deren Nachfolger die Revo Toro Beast. Beide Rollen kommen in den Größen 51 und 61 zum Einsatz und haben mich in den Jahren nicht einmal im Stich gelassen (zum Thema Revo Beast habe ich bereits meine Erfahrungen in einem anderen Thread geschildert). Shimano hat ja immerhin mit der Tranx jetzt auch eine mittlere Rolle im Angebot (leider nicht die 400er, die in den USA sehr gutes Feedback bekommt), die sicher eine Alternative darstellt. Im Allgemeinen bevorzuge ich die kleinste Übersetzung, da eine schnelle Führung der Köder bei mir selten (auch nicht im Sommer) vorkommt. Wiederholt ist schon im Forum auch das Thema „Rollengröße für Big Baits“ diskutiert worden. Auch wenn vielleicht kleinere Rollen der Belastung standhalten, ist ein wichtiger Punkt die Spulenbreite. Ob man im Sommer mit nassen Händen oder im Winter mit Handschuhen fischen muss. Auch in diesem Fall „size matters“.
Im Bereich Schnur setze ich eine 8fach geflochtene nicht zu weiche Schnur, meistens in gedeckten Farben, ein. Derzeit nutze ich eine Daiwa Tournament Evo in 0,35 – 0,45 mm. Nicht die zu erwartende Fischgröße spielt hier die Rolle, sondern die permanente Belastung beim Wurf und mögliche Backlashes. Ein wichtiger Tipp ist das regelmäßige Abschneiden von den ersten Metern der Schnur, die beim Wurf zwischen Köder und den ersten Metern auf der Rolle liegen. Hier ist die Beanspruchung besonders groß. Deshalb sollte die Schnur hier regelmäßig kontrolliert und durch frische (nachrückende) ersetzt werden.
Beim Vorfach kommt bei mir nur Fluorocarbon in den Stärken 0,70 – 1,00 mm zum Einsatz, das mit einem Simple FG-Knot direkt an die Hauptschnur gebunden wird. Auch hier knote ich das Vorfach nach jedem Einsatz (langen WE oder 2 – 3 Tagestrips) wieder neu an. Die Länge wähle ich normalerweise am Anfang so, dass beim Wurf der Knoten sich noch außerhalb des Spritzenringes befindet. So habe ich die Möglichkeit, bei Beschädigung die ersten Zentimeter wegzuschneiden und den Karabiner wieder neu anzuknoten (wobei in der gesamten Zeit mein Vorfach nie so beschädigt war, dass ich dies direkt auf dem Wasser erledigt hätte. Unnötig zu erwähnen, dass ich auch nie einen Fischverlust durch Vorfachbruch hatte). Der Karabiner wird mit Clinchkonten mit 2 – 3 Wicklungen angebunden und mit Spucke und Zange zusammengezogen. Das Ende kurz abgeschnitten und am Ende mit einem Feuerzeug gesichert.
Auch wenn es Sinn macht sichere Wirbel wie den Stay Lock zu nutzen, setze ich der Einfachheit normale Karabiner von Profiblinker (Fastlock) oder neuerdings den Savage Gear Needle Eggsnap in Größe L ein. Auch hier hatte ich bisher keine negativen Erfahrungen und ein Köderwechsel im Winter gestaltet sich so deutlich einfacher.
Big Bait-Swimbaits
Auch wenn nicht jeder Händler ein breites Sortiment an Big Baits vorrätig hat, ist es in der Zwischenzeit kein Problem mehr, in Deutschland eine Vielzahl von geeigneten Ködern zu kaufen bzw. zu bestellen. Klassiker wie den Abu Mc Pike, Savage Gear Realeel / Hering und große Gummishads von Shadexpert bekommt man bereits in vielen Läden und der schnelle Versand von anderen Ködern / Marken stellt auch kaum noch ein Hindernis dar.
Auch wenn sich mit der Zeit der eine oder andere weitere neue Köder in dem eigenen Sortiment verirrt, ist eine klare Strategie bei der Auswahl der Köder und eine Begrenzung auf einige Hersteller / Modelle meiner Meinung von Vorteil. Abhängig vom Gewässer, den Futterfischen und den lokalen Gegebenheiten muss das Sortiment entsprechend angepasst werden. Bei einem Besuch z.B. am Bodden wird man wohl selten keinen Blau-Pearl und BVB Köder im Angebot haben.
Ich gehe kurz auf die von mir eingesetzten Modelle ein und werde später noch auf das Thema Farbe und deren Einsatz eingehen.
Meine Favoriten sind ganz klar der Mc Rubber / Big Mc Rubber von Svartzonker und der Pig Shad von „The Pig“. Außerdem sind immer der Mc Pike (21cm und 25 cm von Abu), einige große Shads (z.B. Fox Pro Shad in 28 cm) und meistens noch ein paar Tailbaits (Crasy Flapper 20 cm von Spro, Realeel 40cm, Big Mc Rubber Tail oder Boddenwurm) mit dabei.
Abgesehen von klaren Big Bait-Trips (ab Dezember bis zur Schonzeit am Bodden, gleiches gilt für Holland) starte ich im Allgemeinen mit einem Mc Rubber (21 cm und 85 Gramm) in verschiedenen Farben und wechsele nur bei ausbleibendem Erfolg auf einen Big Mc Rubber oder den Pig Shad.
Der Mc (Big) Rubber läuft bei allen Geschwindigkeiten (aber nicht allen Farben, dazu später mehr) mit maximaler Aktion und ist mein Standard in allen Jahreszeiten geworden. Durch den Einsatz der Shallow Screw und den unterschiedlichen Gewichten lässt sich der Köder mit minimalem Aufwand in Gewässertiefen zwischen 0,5 – ca. 8 Metern fischen. Außer bei extrem langsamer Führung ist der Pig Shad eine Top-Alternative und kommt mit einigen einzigartigen Farben und Details daher, weshalb er für mich direkt an zweiter Stelle in meiner Hitliste folgt.
Durch die gute Verfügbarkeit des Mc Pike und den interessanten Farben steht er an Platz drei in meinem Sortiment. Ein Guide am Bodden sagte mir einmal, dass der Mc Pike (aufgrund seiner Bewegung und des großen Schwanztellers) an manchen Tagen alles in den Schatten stellt und wieder an anderen überhaupt nicht funktioniert. Ein Weißfisch-Dekor und ein Bluepearl sollte aber niemals bei einem Trip fehlen. Für mich ein Köder, den ich zukünftig häufiger fischen werde.
Zwei Köder die in Holland häufiger bei mir zum Einsatz kommen sind der Giant Flapper und der 40 cm Realeel. Durch den langen Schwanz ohne Haken ist bei mir aber die Erfolgsquote beim Haken deutlich schlechte als bei den kompakten Swimbaits, weshalb sie normallerweise nur an Tagen zum Einsatz kommen, wo andere Köder versagen.
Was die Farben angeht, gibt es wenige Regeln die Bestand haben. Grundsätzlich versuche ich, von jedem Köder ein Sortiment an natürlichen und Stockfarben dabei zu haben. Auch probiere ich meistens erst unterschiedliche Farben, bevor ich das Modell wechsle.
Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Farben sind Custom Colors. Einige der bekannten Hersteller stellen im Auftrag von Händlern Spezialfarben her, die dann nur über den jeweiligen Händler zu beziehen sind. Diese erweitern die Einsatzmöglichkeiten deutlich und sind ein wichtiger Faktor für den Erfolg und oft für einen bestimmten Fall entwickelt. Einige Beispiele sind die Angeldomäne in Deutschland, Kanal Gratis und einige Shops in Schweden. Hier lohnt sich der gemeinsame Einkauf mit Freunden, um die Versandkosten so gering wie möglich zu halten.
Außer bei extrem schlechten Licht- und Wasserverhältnissen starte ich im Allgemeinen mit einem UV-aktiven Köder mit einem deutlichen Kontrast (für mich ist die Angeldomäne Spezialfarbe Hechangst V1 seit geraumer Zeit die Farbe Nummer 1, leider in der Zwischenzeit nicht mehr verfügbar). Erst wenn sich darauf kein Erfolg einstellt oder bei schlechten Sichtverhältnissen, probiere ich eine Schockfarbe (entweder Pink, Firetiger oder Papagei). Wichtig ist, dass man über den Tag immer wieder auf bekannte und bewerte Farben setzt, da sich durch kurze Beißfenster ein falsches Bild ergeben könnte.
Außer bei Tailbaits kommt bei mir kein Bleikopf mehr zum Einsatz. Alle sonstigen genannten Köder laufen stabil an einer Shallow Screw auch ohne zusätzliches Gewicht. Dieses wird bei mir grundsätzlich in Form eines Tropfenbleies mit Wirbel direkt in den Karabiner eingehängt. Vorteil dieser Methode ist ein Austausch des Gewichtes in wenigen Sekunden auch bei schlechtem Wetter. Da oft vom driftenden Boot gefischt wird, kann ein schneller Austausch und das Fischen in einer angepassten Tiefe entscheidend für den Erfolg sein. Einige Versuche mit den Spro Bottom Jig Köpfen haben keine Verbesserung gebracht (aber sind bei Kälte deutlich schwerer zu montieren bzw. tauschen). Grundsätzlich gilt aber lieber zu flach als zu tief fischen (wobei im Winter manchmal nur ein regelmäßiger Grundkontakt zum Erfolg führt).
Meine Montage sieht wie folgt aus:
Die Komponenten sind: Stahlvorfach ummantelt (25 oder 40 kg), Drillinge, Wirbel, Sprengringe, Klemmhülsen, Shallow Screw und Spikes. Bei den Kleinteilen ist unbedingt auf beste Qualität zu achten. Auch wenn es manchmal sinnvoll ist, durch Sprengringe und Wirbel zusätzliches Gewicht an die Montage zu bekommen, versuche ich die Teile so klein wie möglich zu wählen. Die Screw und die Spikes nehme ich immer von BFT (wobei die Screw von Savage Gear auch ok ist). Entscheidend bei den Spikes ist das geschlossene stabile Öhr und bei der Screw eine Mittelführung um das gerade Eindrehen in den Gummifisch zu erleichtern.
Die Montage mit Bleikopf sind so aus (setze ich nur bei Ködern kleiner als 20 cm ein):
Montage am Karabiner mit der Shallowscrew: Erst Gummiperle (verhindert ein Verhaken des Wirbels des Birnenbleies), Birnenblei, Hakenmontage und Gummifisch an Shallow Screw an der Hechtangst V1.
Big Bait-Führung
An den meisten Tagen bringt eine konstante langsame Geschwindigkeit (horizontale Führung) die meisten Bisse. Durch Wellen, Drift und Wind werden meistens genügend Bewegungen auf den Köder übertragen, so dass eine weitere Veränderung nicht notwendig ist. Manchmal bringen kurzfristige Beschleunigungen (aber vorher im flachen Wasser testen, ob der Köder auch stabil läuft und sich nicht auf einmal dreht) oder Abstoppen (hier spielt die Bebleiung und Positionierung am Körper eine wichtige Rolle) den entscheidenden Trigger.
Außer im Winter und bei flachen Wasser starte ich bei ca. 1/3 der Wassertiefe. Bisse direkt nach dem Einwurf oder nach einem Stopp können einem Hinweis auf die mögliche Wassertiefe geben. Auch können Signale auf dem Echolot einen Hinweis auf den Aufenthaltsort der Fische geben. Aber im Zweifel lieber zu flach als zu tief. Wichtig in dem Zusammenhang ist auch die richtige Beschwerung für den Köder. Ein McRubber läuft z.B. mit 15 Gramm in einer ganz anderen Tiefe als ein vergleichbarer Pig Shad oder Tailbait. Hier ist probieren angesagt. Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass selbst beim gleichen Modell unterschiedliche Lauftiefen und Bewegungen der Fall sein kann. Als Beispiel laufen die Modelle des Mc (Big) McRubber mit vielen Partikeln im Gummi deutlich tiefer bei gleicher Beschwerung aber haben auch deutlich weniger Aktion (nicht für langsame Führung im Winter geeignet).
Big Bait-Tipps und Tricks
Fischen im Team: Gerade bei einer Methode, bei der oft nur wenige Aktionen am Tag auftreten, ist das Fischen im Team bzw. der Austausch mit anderen Anglern ein zentraler Aspekt von dauerhaften Erfolg. Gerade im Boot und mehreren Tagen fischen an einem Gewässer ist eine Strategie von Vorteil. Es bringt kaum etwas, wenn jeder im Boot die Boddensau an 15 Gramm den ganzen Tag über den Grund kurbelt. Hier ist auch ein angelnder Guide oft eine große Hilfe, mal den entsprechenden Impuls zu liefern oder auch zu zeigen, dass Fisch da ist.
Bekleidung: Viele Trips mussten gerade schon im Winter vorzeitig beendet werden bzw. waren nicht erfolgreich, da die richtige Bekleidung fehlte. Wer einen Trip einen der großen Gewässer plant, sollte auch entsprechend angezogen sein. Gerade günstige Produkte zeigen schnell den Unterscheid zwischen wasserfest und -dicht. Im Winter sind gute dünne Handschuhe eine große Hilfe und helfen gegen Kälte und schützen die Finger vor Verletzung. Eine breite Spule bei den Rollen hilft, dass man ohne Probleme, auch mit Handschuhen, werfen kann.
UV-Köder: Ich werde nicht grundsätzlich auf den Nutzen von UV-aktiven Ködern eingehen, aber es hat sich schon oft gezeigt, dass entsprechende Farben unter bestimmten Bedingungen deutliche Vorteile gebracht haben. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade bei Sonne und leicht eingetrübtem Wasser stark UV-aktive Köder einen Vorteil gebracht haben. Eine leistungsstarke UV-Lampe hat mir erst einmal gezeigt, wie viele meiner Köder UV-aktiv waren, obwohl nichts in der Beschreibung stand. Auch kann ein UV-Marker und das Hervorheben von Kopf oder Schwanzteller einen Vorteil bringen. Manchmal ist es auch nur der Glaube, etwas geändert zu haben entscheidend, um konzentriert weiter zu fischen.
Salzwasser: Auch wenn es nach einem langen Tag auf dem Wasser manchmal nervt, aber das Abspülen von Gerät und Ködern nach einem Tag auf den Bodden hilft, das Gerät weiter in gutem Zustand zu halten. Auf keinen Fall würde ich feuchte „kontaminierte“ Köder wieder in die Köderbox legen. Rostige Haken sind im Allgemeinen die Folge. Ein Ködereimer oder spezielle Box hilft hier, Ordnung zu halten und minimiert das Reinigen von gebrauchten Ködern nach dem Angeltag.
Haltbarkeit der Köder: Auch wenn im Allgemeinen Big Baits durch eine haltbare Gummimischung recht langlebig sind, sollte man nach einem erfolgreichen Tag die Köder auf Schnitte kontrollieren. Es geht so weit, dass das Laufverhalten durch Schnitte in der Schwanzwurzel und -teller massiv beeinflusst werden kann bzw. ein Köder unbrauchbar geworden ist. Hier hilft eine Reparatur mit speziellem Gummifisch-Kleber z.B. Mend-It oder Savage Gear Fix-It. Auf keinen Fall sollte man hier normalen Superkleber benutzen, da dieser die Stellen versteift und den Lauf der Köder verändern kann.
Viel Spaß beim Big Baiten wünscht euch
Sandroca