Waller & Exoten Berlin/Brandenburg: Grundel auf dem Vormarsch


Die Grundel geistert durch Gazetten und durchs Internet. Die prominenteste unter den invasiven Fischarten nimmt immer mehr Gewässer ein. Jetzt ist sie auch in Brandenburg angekommen und wird sich auch den Weg in die Hauptstadt bahnen. Vom Oder-Havel-Kanal bis zur Havel ist es nicht mehr weit. Und aufhalten lässt sie sich nicht. Wir werden uns mit ihr arrangieren müssen. Wikipedia meint: Von besonderem Interesse ist die Einschleppung von Arten durch den Menschen. Die invasiven Spezies (oder Bioinvasoren) können unter Umständen die Ökosysteme verändern, heimische Arten verdrängen und die Artenvielfalt reduzieren.

Da die Grundel mehrmals im Jahr für Nachwuchs sorgt (die Männchen betreiben Brutpflege) und sich am Laich anderer Fischarten schadlos hält, steht zu befürchten, dass es unsere heimischen Fischarten mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun bekommen. Auf der anderen Seite stellt die Grundel für Raubfische eine leichte Beute dar, weil sie sie nicht vom Boden lösen kann (die meisten Grundelarten haben keine Schwimmblase). Wo Grundeln sind, gibt’s oft viele Zander und dicke Barsche.

Die Grundel – für die eine eine Plage, für Zander und Barsch eine einfache Beute.

Das erste Mal, dass ich von einem nennenswerten Grundelaufkommen gehört habe, ist schon einige Jahre her. Da hat man vom Nord-Ostseekanal gelesen, wo es zu einer Zander-Explosion gekommen sein muss. Und dann sind hier die Meldungen eingegangen: Donau, Main, Mosel, Rhein, Maas, Elbe, Oder, Strelasund…

Woher sie kommt? Aus dem Schwarzmeer-Raum, weshalb viele Menschen irrtümlich von der Schwarzmeer-Grundel sprechen. Korrekt ist: Schwarzmund-Grundel. Die ist recht weit verbreitet, aber eben nur eine von vielen Unterarten. Nochmal Wikipedia: Die einzigen Süßwasserarten in Deutschland sind die Nackthals-Grundel (Babka gymnotrachelus), die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), die Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus) und die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri)… Bei einem Angelausflug ins Fränkische habe ich erfahren, dass es z.B. im Main bei Würzburg mal mehrere Arten gab (ich habe die Zahl 5 im Kopf, kann aber laut Wiki ja nicht sein), von denen einige aber schon eliminiert wurden. Die Grundeln haben sich mit ihrem Saugnapf an Schiffsrümpfe geheftet und sich mitnehmen lassen. Dabei gab‘s zwei Routen: Die eine verläuft über die Donau (Donau, Rhein-Main-Donau-Kanal, Rhein), die andere von Polen über die Ostsee (Oder, Elbe, Havel).

Gefühlt sind wir hier in Berlin noch weit weg davon, von einer Invasion reden zu können. Hätte sich bereits eine nennenswerte Grundel-Populationen im Wannsee etabliert –  ich würde es wissen. Mein Kumpel Jochen ist passionierter Super-Mini-Finesse-Angler und hat dort noch nicht eine Grundel erwischt. Bei einem gemeinsamen Ausflug an den Oder-Havel-Kanal hat er aber zugeschlagen.

Jochen mit Splitshot-Rig und Oder-Havel-Kanal-Grundel.

Allerdings beförderten wir bei einem gezielten Grundel-Einsatz nur vier dieser dann doch recht hübschen Aliens ans Tageslicht.

Ganz schön groß. Seit wann die wohl da sind?

Nun sind wir ja ein Forum mit unheimlich vielen Mitgliedern. Vielleicht können sich die Rhein-, Donau- oder Elbangler ja mal unter diesem Text zu Wort melden und uns Berliner auf das vorbereiten, was bald auf uns zukommen wird…

Ich Angel schon seit mehreren Jahren am ohk und muss feststellen das dort schon seit letztes Jahr viele Grundeln gefangen werden ob auf mini gumies oder beim Aal Ansitz. Ich weis nicht ob es an den Grundeln liegt aber in hab das Gefühl das die barsch und Zander Populationen doch stark zurück gegangen sind. Gerade der Zander der doch recht selten vertreten ist wird immer weniger.
Elbe-Lübeck-Kanal und Trave: Fischen mit Wurm oder Made n Grundnähe nicht möglich, wenn man an den Grundeln vorbei angeln möchte.
Gezielt kann man die Biester gut auf kleine Twister oder auch den kleinsten G-Tail Saturn fangen, wenn man das denn möchte.
Den Barschen und Zandern scheint es aber gut zu tun.
...."Da die Grundel mehrmals im Jahr für Nachwuchs sorgt (die Männchen betreiben Brutpflege) und sich am Laich anderer Fischarten schadlos hält, steht zu befürchten, dass es unsere heimischen Fischarten mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun bekommen."....

wo kommen denn nur immer diese binsenweisheiten her? die grundel frisst den laich anderer fische und gefährdet dadurch deren bestände...?? also wirklich, ein bischen mehr fachwissen hätte ich mir da schon gewünscht als diese stammtischparolen. welcher fisch ist denn kein laichfresser? wenn es zur grundelüberpoulation kommt, denn daher, weil die bestände an heimischen raubfischen total überfischt sind, der fraßdruck fehlt und sich die grundel dadurch ungehindert vermehrt. sehr viele gewässer expoldieren derzeit vor minibarschen aus genau den selben gründen! da spricht merkwürdigerweise niemand von einer minibarschinvasion denn diese minibarsche verputzen auch so ziemlich alles an frisch geschlüpfter fischbrut, was die bodennah lebende grundel niemals schaffen würde, weil sie das freiwasser aufgrund der fehlenden schwimmblase gar nicht bewohnt.
wären tonnenweise aale in den steinpackungen, gesunde zander und quappenbestände, dann hätte es die grundel schwer sich invasiv auszubreiten, so einfach ist das. warum beklagt eigentlich niemand den überall aufkommenden fischschwund durch überhöhte kormoranbestände, massive nährstoffreduktionen der gewässer und generelle überfischung der ohnehin schon schrumpfenden bestände?
ach ja richtig, die grundel ist ja nun da und das volk hat wieder ne sau die man durchs dorf treiben kann, aber die wirklichen ursachen bleiben auf der strecke.
Sehe ich wie nobo,

die Grundel nimmt den freigewordenen Raum und das Nahrungsangebot an, das nicht mehr genutzt wird, da die heimischen Arten aus verschiedenen Gründen massiv weniger geworden sind.
Bei uns am Oberrhein ist sie schon Jahre unterwegs, die Steinpackungen sind voller Grundeln. Die Zander haben wieder was zu futtern und sind deutlich dicker als früher.
Eine Katastrophe ist es jedenfalls nicht geworden mit der Grundel.
Irgendwann haben wir sowieso nur noch ungeniessbare oder "uninterssante" Fischarten in den Gewässern, da alles andere gnadenlos abgeerntet wird.
Nobo hat es ganz gut getroffen.... wenn mir die Sache auch etwas zu stark zu Gunsten der Grundel geht. Die Grundel ist nicht der Hauptgrund, dass die meisten Gewässer so aussehen wie Sie sind nunmal sind - aber es ist ein weiterer - und in meinen Augen - größerer Einfluss. Dadurch dass die Grundel einen Lebensraum besetzt, wo Sie bis auf wenige Ausnahmen sicher ist, kann die sich sehr gut und schnell ausbreiten. Schaut euch dochmal die ganzen Steinpackungen in den Flüssen an. Ideal! Und da haben wir das andere Problem. Unsere Gewässer werden immer klarer, da der Nährstoffeintrag fehlt. Entsprechend weniger Nahrung gibt es für den Fischbestand. Die Grundel ist nicht wählerisch und haut nat. ebenfalls die Nahrungsgrundlage für andere Arten weg. Bachflohkrebse, Mückenlarven usw.... Die schiere Anzahl macht dass die Desaster aus. Wenn auf einem m² bis zu 20 Grundel zu finden sind, dann kann man vorstellen, was unter Wasser abgeht. Als erstes werden die Friedfischangler die Grundeln bemerken... wenn nämlich zur Spitzenzeit ein Angeln mit konventionellen Ködern nicht mehr möglich ist. Nach gescätzt 1-2 Jahren steigen mal kurz die Raubfischbestände etwas an und nach wieder 1-2 Jahren merkt man davon nix mehr....
Das mit der Havel ist schon aktuell.
Ich weiß es von einem Fischer und hatte selbst eine am Gummi am Wochenende.
Jetzt ist mir auch die hohe Bissfrequenz am Grund erklärt.
Ich habe das Gefühl, dass die Grundeln dieses Jahr etwas weniger geworden sind.
Mehrere wissenschaftliche Quellen sagen, dass sich nach einer explosionsartigen Vermehrung der Bestand auf ein normales Maß einpendelt... Ich hoffe, dass das jetzt in den nächsten Jahren passieren wird. Es war teilweise so schlimm, dass beim Friedfischangeln die Made noch nicht mal auf Grund lag und die Grundeln schon hingen.
Selbst beim Angeln mit Köfi fressen sie einem den Köderfisch weg. Dropshotten mit Tauwurm ist in Grundelverseuchten Gewässern dann auch nicht mehr möglich.

Ich glaube auch, dass die Grundeln für die heimische Friedfischpopulation eine viel größere Gefahr darstellen als für die Räuber.
Hallo,

Fische an der Donau, bis vor 2 Jahren in der Donau und nun an der Donau in Kelheim. Selbst bin ich nur ein "Schönwetterangler". Habe aber einen fischverrückten Bekannten der wirklich viel fischt. Seit die Grundeln da sind sind eigentlich alle am schimpfen. Er ist einer der wenigen die sich komplett angepasst haben. Die Zander haben früher nachts an der Oberfläche gejagt. Nach der Invasion war nachts mit Oberflächenwobblern nix mehr zu fangen. Die Zander haben sich umgestellt auf dieleichtere Beute. Waren jetzt auch im Dunkeln unten am Grund... Fischerei umgestellt. Zander wieder gefangen. Nur als Beispiel. Und die Barsche sind richtige Murmeln geworden. Sogar Schier(Rapfen) haben wir mit dem Gummi nachts am Grund gefangen. Mittlerweile hat sich der Bestand schon ein wenig eingependelt. Zander kommen seit ca. 2 Jahren auch wieder an für Oberfläche und jagen da. Also eigentlich dich alles halb so wild.

Grüße

PS.: an alle friedfischangler: wenn Brachsen, Nasen, Rotaugen usw. am Platz sind dann hat man auch Ruhe vor den Grundeln.
Nachtrag: Donau bei Regensburg. Autokorrektur nervt:) sorry für die schlampige Schreibweise.
@nobo: Ich habe nicht behauptet, dass Komrorane toll sind. Ich habe nicht gesagt, dass ich es wunderschön finde, dass die Gewässer klarer werden. Ich habe nicht mal gesagt, dass ich die Grundel nicht hier haben will. Wissenschaftler bin ich tatsächlich keiner. Tut mir wirklich sehr leid. Nicht.

Ist doch aber recht interessant, was hier geschrieben wird. So bekommen wir doch ein ganz gutes Bild von dem, was wirklich passiert, wenn die Grundel da ist. Aus ganz vielen Richtungen. Super, Leute!
Anmerken möchte ich noch was. Da die Grundel in der schieren Anzahl Nahrungskonkurrenten von anderen Arten sind, sieht man das schon jetzt oft in den größen Flüssen wie Main/ Rhein usw.

Beim Feedern kommt es vor, dass man quasi nur "Altfische" fängt. Sprich Barben ab 60cm .... Brassen am Klodeckelgröße, Rotaugen um die 350-400gr. Auch große Alande und Nasen sind eher die Regel....

Es fällt auf, dass Jungfische fehlen. Kleine Barben, Rotaugen in Handlänge, Kleine Brassen usw. Hier ist so gut wie nichts mehr da. Das ist nicht nur mir aufgefallen. Die Grundel ist ein Opportunist und räuberisch. Erwischt die Brut, Jungfische usw. - kann weniger "Konkurrenz" nachkommen. Bitte die Grundel nicht isoliert betrachten, sondern als weiteren Einfluss auf unsere oftmals schon komplett aus dem gleichgewicht geratenen Gewässer....
Der Grundel jetzt die Schuld,für den bescheidenen Bestand an Friedfischen zu geben,finde ich übertrieben.
Bei uns am Rhein ,ist die Grunde ja extrem gut vertreten,
Vereinzelt kann man beobachten,wie sie sich mal nen Brutfisch schnappen.
Der Rapfen dezimiert den Bestand an Friedfischen viel mehr,da macht sich aber keiner nen Kopf,weil er ja Laune an der Rute macht.
Der Bestand an Rapfen ist enorm am Rhein!
Die Grunde ist aber ne gute Nachungsquelle für alle Räuber, sogar die Rapfen jagen an der Steinpackung!
Also hier in Hannover haben wir vom FVH eine Elektrobefischung des Mittellandkanals bei Wunsdorf durchgeführt. Es wurde ca. der 1 m breite Uferbereich abgefischt. Neben anderen Fischarten wurden auf 255 m über 350 Grundeln gefangen. Bisher treten diese beim Angeln allerdings kaum in Erscheinung. Wie groß muss die Dichte erst sein, wenn diese regelmäßig gefangen werden ...
Ich muss mich korrigieren. Hatte die Zahlen nicht mehr ganz korrekt im Kopf. Es waren "nur" 313 Exemplare. Siehe: http://www.fvhannover.de/FVH_Aktuell_vereinszeitung.html?file=files/downloads-PUBLIC/downloads-PUBLIC-pdf/Der_Sportfischer/Der_Sportfischer-166.pdf die Seiten 17 bis 20
@ Bass

Die Grundel ist nicht alleine Schuld... aber Sie ist einer der Gründe, warum die Weissfischbestände ebenfalls schrumpfen. Es kommt immer weniger Nahrung ins Wasser und diese wird nun von ebenfalls von den aggressiven Grundeln mit gefuttert....
@Fr33 ..das in einigen gewässern die jungfische nicht hochkommen kann ich hier in meiner gegend auch feststellen, allerdings sind davon auch gewässer betroffen in dem es noch gar keine grundeln gibt, also ist hierfür wohl eher das klare wasser der grund, weil genau zur schlupfzeit der fischbrut das phytoplankton fehlt, da dies beinahe zur gänze vom zeitgleich massenhaft schlüpfenden zooplankton vertilgt wird und somit vielen fischlarven als futterquelle nicht zur verfügung steht.

grundeln hingegen kommen voll entwickelt auf die welt und benötigen diese trübstoffe nicht, können also von beginn an sich am massenhaft vorkommenden zooplanton vollfressen und haben dadurch einen vorteil der ihnen das überleben ermöglicht ebenso das mehrmalige ablaichen.
so ist sichergestellt, dass, egal welchen blühzyklus die gewässer gerade durchlaufen, immer genügend futter für die brut vorhanden ist.
die beschriebene futterkonkurrenz trifft daher, aufs frühjahr zeitlich begrenzt, eher auf das larvenstadium zu, nicht jedoch bei größeren fischen die bereits das zooplankton fressen können, denn dieses ist in so einer großen menge vorhanden, dass es nichtmal die grundeln schaffen diese futterquelle für sich allein so zu vereinnahmen, dass andere fische dadurch verhungern könnten.
Sie sind hier allgegenwärtig (MLK, EHK, Abstiegskanal, Häfen, Elbe) und wenn sie in Beißlaune sind, attackieren sie nicht nur Minigummis. Hammerbisse, die über 2" meist fehlschlagen, sind dann die Folge. Dem Zanderbestand scheint's gut zu tun, beim Barscheln gibt es in den letzten 2-3 Jahren viele kleine Zander. Nun und ich nehme ja hin und wieder mal was mit, hatten die Barsche vor 5 Jahren noch hauptsächlich Krebse im Leib, sind es jetzt fast ausschließlich kleine Grundeln...Sicherlich ein Grund, warum die Kackwurst hier so gut funktioniert.

Gezielt drauf angeln kann Laune machen, wie gesagt beißen die knallhart...und gehen tut es so:

https://www.barsch-alarm.de/news/grundel-blues/

https://www.barsch-alarm.de/news/grundel-blues-ultraleicht-auf-einwanderer/
@Fr33
Du magst damit ja recht haben,was die die Brut betrifft
Aber so ein Rapfen,frisst nicht nur 1-2 Fische am Tag, der gibt richtig Gas
Der frisst jeden Fisch von 2-20cm!!!
Habe Rapfen schon auf Jerks von 20cm gefangen
Ich kann hier zum Glück nicht mitreden, da die Grundeln noch nicht bei mir angekommen sind, aber was mich interessieren würde, was macht ihr mit den gefangenen Grundeln?
Ich finde die Frage interessant, da ja hier die meisten C&R betreiben, bleibt ihr dem C&R auch treu wenn ihr einen Grundel am Haken habt?
Also bei uns an der Donau sind vor ein paar Jahren die Grundeln auch explodiert. Fischen mit Naturköder war tagsüber nahezu unmöglich. Ab Einbruch der Dunkelheit waren bzw. sind die Grundeln dann nahezu "weg".
Was die Zander und Barsche angeht, kann ich seitdem eig. nur Positives sagen.
Viele schimpfen zwar, dass angeblich die Zander weg sind. Die sind aber nur zu blöd noch welche zu fangen, weil diese eben nicht mehr in so einer Regelmäßigkeit auf einen durchgekurbelten Wobbler beißen. Was anderes können aber genau diese Leute nicht.
Die Zander sind seit der Grundel extrem gut abgewachsen, die Durchschnittsgröße ist gut nach oben gegangen und die Fische sind durch die Bank besser im Futter.
Noch besser als der Zander sind die Barschbestände und
-größen angewachsen. Größere Stückzahlen an Ü40 Barschen sind keine Seltenheit mehr und auch einige Ü50er wurden seitdem regelmäßig gefangen.

Also für mich (als Raubfischangler) sind die Grundeln in unserem Donauabschnitt mehr Segen als Fluch.

Gruß Dan
Na dann ein dickes Petri @dietel.
Freut mich für dich das es bei dir jetzt auch mal geklappt hat! Das war beim Treffen ja schon ziemlich amüsant wie du gefiederten hast :)
Hatte heute auch den ersten Kontakt im Mittellandkanal bei Magdeburg..
L
  • L
    Locke'
  • 18.06.2017
Die Weser ist auch voll von Grundeln, Grundangeln auf Wurm kannst vergessen.
Gefühlt jeder Wurm eine Grundel!
Also bei uns am Niederreihn war es auch eine Zeit lang fast unmöglich mit Naturködern oder Minigummi an den Grundeln vorbei zu angeln....
Seit letztem Jahr ist es doch weniger geworden ,
so das die Köfiangler Probleme haben welche zu bekommen. Viele fangen ihre Köfis frisch vor Ort.
Von den Feeder-/Stippanglern die auch Wettkämpfe in den Niederlanden fischen hatte ich mehrfach gesagt bekommen das die gerne auf Sandigem Grund fischen weil dort keine Grundeln sind (können sich eventuell nicht festsaugen?).

M.m.n. hat sich Mutter Natur drauf eingestellt und die Barschartigen haben entsprechend mehr gelaicht und sind auch gut angewachsen. Vor den Grundeln waren es auch hier die Rapfen die explodierten und die Maden keine Chance hatten zum Grund zu kommen. Es war nicht möglich z.B. Lauben oder Rotaugen zu fangen geschweige den Brassen weil die Rapfen wie Piranjas den Wurm zerpflückten .
Auf Grund der klarer werdenden Flüsse gehen die Zanderbestnde zurück dann noch die heftige Entnahme der Großen Exemplare und die Unfähigkeit vieler #Angler sich flexibel anzupassen da gehen die fangzahlen zurück.
Auch das Phenomen Barsch in der Nacht....viele Jahre beim Aalangeln nicht einen Barsch in der Dunkelheit gefangen heute wenn man große Barsche fangen will braucht man erst zur Dämmerung los.
Hechte werden dafür mehr gefangen seit das Wasser klarer wird .
Moin Moin,
mein Hausgewässer ist die Mosel bei Trier. Hinzu kommt die Obermosel und die Sauer. Ich kann berichten das aufgrund der Schwarzmundgrundel jegliches Ansitzangeln (zumindest am Tag und in Grundnähe) unmöglich geworden ist.
Die Luxemburger ein Volk die viel und gerne fischen (besonders auf Rotaugen und Brassen) gehen fast überhaupt nicht mehr ans Wasser. Tagsüber in der Mosel einen Weissfisch zu überlisten ist wirklich ein harter Kampf. Die Grundeln beißen auf alles und wenn ich schreibe auf alles dann meine ich das auch- Maden / Mais / Hanf / Weizen … und auch Kunstköder. Ich hatte letztes Jahr eine 10cm Grundel auf einem 7,5cm Wobbler. Naja und im Zweifel beißen sie auch auf den blanken Haken. Es ist echt eine Plage. Von einem Niederländischem Angler habe ich den Tipp bekommen die Montage auf einer Sandbank abzulegen da die Grundeln steinigen Untergrund bevorzugen. Das funktioniert auch ansatzweise (jetzt sind nur noch 8 von 10 Bissen Grundelbisse)
Nach meinen Erfahrungen beißen die Biester aber nur Tagsüber. Sobald die Sonne untergegangen ist fühlt es sich an als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
KEIN Grundelbiss mehr.
Also könnte man theoretisch normal Stippfischen. Nur mit Knicklicht und den üblichen Schwierigkeiten die das Nachtangeln so mit sich bringt.
Über den Bestand Aussagen zu treffen finde ich immer schwierig. Ich persönlich habe das Gefühl das Zander, Barsch und Wels durchaus profitieren. Der Hecht ist wohl eher ein Feinschmecker, ich habe noch von keinem Hecht gehört der die Grundel als Köderfisch annimmt.
Ich habe schon von vielen Wallern berichtet bekommen die den Bauch voller Grundeln hatten. Ein Kollege hat 80Stück in einem 80cm Waller gezählt.
Also diverse Arten profitieren Sicherlich andere bestimmt weniger. Der Berufsfischer vor Ort klagt auf jeden Fall. Der Ansitzangler kann schwer Aussagen über den Weissfischbestand treffen da er ja keine mehr fängt (nicht weil es keine gibt sondern weil die Grundeln einfach schneller am Köder sind)
Egal wie – es ist eine nicht heimische Art und bringt das biologische Gleichgewicht aus der Waage. Egal ob Raubfischbestände jetzt profitieren oder nicht.

Bitte jeden Fisch entnehmen (Ich glaube in RLP ist es sogar Pflicht)
Meine Katze frisst sie leider nicht :( aber als Tomatendünger sind sie allemal geeignet ;-)
Nachtrag - habe übrigens auch das Gefühl es ist schon etwas weniger geworden. Es ist abzuwarten wie die Natur das regelt. Wir Angler sind diesbezüglich Machtlos. Oder wir müssen wirklich ALLE täglich 2 Stunden Grundelhegefischen :(
Vor kurzem war ich mit einem 2 inch Easy Shiner am Neckar angeln. Das Ergebnis: 6 Barsche 15 Grundeln.
die schwarzmundgrundel hat den wannsee ( besonders den kleinen wannsee ) mittlerweile fest im griff. unfassbar wie sich diese fische verbreitet haben.
könnte das etwas mit dem "verschwinden" der barsche zutun haben? es ist das mit abstand schlechteste barschjahr der letzten 20 jahre...
E