Tackle-Tipps Berkley Vertic
Die Blanks klassischer Vertikalruten zeichnen sich vor allem durch zwei Eigenschaften aus: sie sind kurz und ziemlich hart. So kann man gut mit den Ruten hantieren, lange ermüdungsfrei fischen und sogar die Köderbewegungen fühlen, wenn man den Finger an den Blank legt. Die beiden Vertics (601 und 682) von Berkley legen vor allem in Sachen Härte noch eine Schippe drauf. Diese Ruten sind bretthart und eignen sich deshalb für weit mehr als nur fürs Verticalen.
Die „leichte“ Version, also die Vertic 601, hat ein offizielles Wurfgewicht bis 45 Gramm. Aber schon die zarte Variante eignet sich für grobe Aufgaben. Das Attribut „straff“ wird dem hochmodulierten IM7 Kohlefasrer-Blank schon kaum gerecht. In echt ist die 1,8 m lange und einteilige Rute ein feinnerviger Besen, mit dem man gezielt große Zander und Hechte zuppeln kann. Aber auch zum Vertikalangeln vom Kleinboot auf Dorsch dürfte sich diese Rute gut machen. Dass sich kurze und steife Rute auch gut zum Jerken eigenen, braucht man hier an Board ja eigentlich nicht erwähnen. Während die Kleene bei größeren Jerks allerdings dann doch an ihre Grenzen stößt, hat ihre große Schwester, die Vertic 682, noch einiges mehr drauf…
Ein erster Blick auf den zweiteiligen und 2,04 m langen Blank verrät: Wurfgewicht bis 80 Gramm. Ganz schön deftig für eine Vertikalrute. Und wenn man die Rute dann mal zum Schwingen bringen will, wird dieser kernige Eindruck mehr als bestätigt. Diese Rute ist ein Besenstiel. Bretthart ist kein Ausdruck für die Aktion. Da schwingt exakt gar nichts nach – egal wie doll man an der Rute rüttelt. Hier werden also keine Gefangenen gemacht. Und so eignet sich diese Rute denn auch fürs Fischen auf die ganz großen Burschen, denen man wirklich etwas entgegensetzen will. Wo immer also auch dicke Hechte oder XXL-Zander Abnehmer für den vertikal geführten Gummifisch sein könnten, ist man mit der Vertic 682 auf der sicheren Seite. Aber das ist noch lang nicht alles, was diese Rute kann. Gestern zum Beispiel bin ich mit dem Ding zum Großhechtschleppen ausgezogen und kann der Vertic ein erstklassiges Schleppzeugnis ausstellen: Der kurze Griff ist nicht im Weg. Durch den harten Blank haken sich die Fische quasi von selbst, was die Bissausbeute erhöht (konkret lag sie gestern bei 100 Prozent: zwei Bisse, zwei Fische).
Außerdem bewältigt sie auch richtig große Köder fast ohne Ausschlag.
Weitere Einsatzgebiete: das Jerken mit größeren Ködern, Pilken, Hechtblinkern und sogar Jiggen lässt es sich mit dieser Rute gut (wenn man den Köder aus dem Handgelenk beschleunigen will, ist sie sogar ideal zum Jiggen vom Boot).
Natürlich sind beide Versionen extrem leicht, haben kurze Griffteile und dafür, dass die Bisse wie Stromschläge durch den Arm fahren sorgt der Skeletor-Rollenhalter mit den Aussparungen an der Unter- und Oberseite des Blanks.
Fazit: Die beiden Ruten steuern dem Trend zu immer feinerem Geschirr beim Verticaalen entgegen. Sie sind etwas für Angler, die auf Nummer sicher gehen wollen. Und für solche, die von ihrer Vertikalrute auch was haben wollen, wenn andere Methoden gefragt sind.
Der Preis liegt je nach Anbieter zwischen 160 und 200 Euro.