Tackle-Tipps Berkley Series One Skeletor II vs. Skeletor I
Skeletor von Berkley, die von ziemlich vielen Usern hier gefischt wird. Das Thema beschäftigt uns nun schon seit mehreren Jahren. Und zwar ziemlich intensiv: Fast wöchentlich taucht ein Thread auf, in dem
irgendein Modell aus der Serie besprochen werden soll. Darüber hinaus landen fast täglich private Nachrichten mit Fragen zu den
verschiedenen Typen in meinem
Barsch-Alarm-Postfach. Und auch in meinem Mail-Eingang finde ich immer
wieder E-Mails, deren Absender schnellstmöglich Infos über eine der
erfolgreichsten Berkley-Spinnruten-Serie der letzten Jahre benötigen,
um eine Kaufentscheidung treffen zu können. Seitdem nun die Series One
Skeletor II auf dem Markt ist, hat sich das Aufkommen an elektronischer
Post mindestens verdreifacht.
Höchste Zeit also, mal einen möglichst umfassenden Bericht über die
beiden Versionen und die verschiedenen Modelle zu veröffentlichen, der ein bisschen Licht in den
Skeletor-Dschungel bringt.
Griff
Die Rute trägt ihren Namen nicht von ungefähr. Skeletor ist eine Anlehnung an „Skeleton“, das englische Wort für „Skelett“. Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, wurde überflüssiges „Fleisch“ (Kork) einfach weggespart.
Stattdessen liegen Daumen, Zeigefinger und Unterarm direkt auf dem Knochen (Blank). Das erleichtert die Bisserkennung ungemein. Harte Bisse fahren über den Blank derart intensiv in den Arm, dass man schon aus Reflex anhaut. Der wirkliche Produktvorteil aber liegt darin, dass man selbst allerfeinste Anfasser deutlich spürt.
Beringung
Eine gute Kontrolle erreicht man auch mit den vielen, relativ eng anliegenden Ringen, die die Schnur oft mit dem Blank verbinden. Ist ja logisch, denn je mehr Verbindungen zwischen Schnur und Blank aufgebaut werden, desto intensiver kann man das Geschehen am anderen Ende der Sehne verfolgen.
Auf dem straffen Blank der 2,4 m langen Skeletor (Wurfgewicht bis 24 Gramm) sind 10 Ringe angebracht, deren Stege zugunsten der direkten Übertragung aller Aktivitäten am Köder recht kurz ausfallen.
Blank
Der Blank steht wie eine Eins, ist schnell und steif. Aber auch dünn und leicht. Auf gut Deutsch: Ideal zum feinen Barschtwistern (2,1 bis 2,7 m), zum Twitchen (2,1 m), zum Rapfen-, Meerforellen- oder Dorschblinkern (2,7 bis 3 m) etc.
Mit der 2,40er-Variante der Skeletor I habe ich 2005 in Spanien mal einen über 1,8 m langen Wels gefangen. Insofern habe ich auch vollstes Vertrauen in die Robustheit dieses Blanks.
Wesentliche Unterschiede zwischen Skeletor I und II
Im Großen und Ganzen sind die beiden Rutenserien identisch: Der Blank ist der gleiche. Die Ringe sind gleich angeordnet. Auch in Sachen Grifflänge und Aufteilung der Ringe hat man auf die altbewährten Maße vertraut. Ein paar Unterschiede gibt es aber dennoch:
Beringung
Während die „alte“ Skeletor mit den absolut unempfindlichen und superleichten SSGS-Titanium-Ringen ausgestattet ist, kommt die Skeletor II mit einer SIC-Beringung daher. Der Vorteil der neuen Ringe ist, dass man das Reiben der Schnur an den Ringen nicht mehr hört. Die Rute ist also „leiser“.
Griff
Ich habe von Anglern gehört, die sich an der Optik der Skeletor I gestört haben, gerade was die Verbindung Skeletor-Rollenhalter und dem Griff aus Naturkork betrifft. Mit dem neuen gelochten Moosgummigriff für perfekten Grip wurde sowohl an der Funktionalität als auch am Design getüftelt.
Neue Modelle
Neben diesen beiden Neuerungen und dem leicht aufgepeppten Blank-Design sind es vor allem die neuen Versionen, die die Rutenserie um einige Modelle erweitern. Von der Skeletor II gibt es folgende Varianten:
1,8 m – WG bis 16 Gramm (einteilig): Sie hat eine etwas feinere Spitze. Ist also eine perfekte Dropshot-Rute zum Angeln vom Boot oder zum Ufer-Dropshotten im Nahbereich. Diese Rute läuft auch unter dem Namen „Series One Skeletor Dropshot“.
1,8 m – WG bis 36 Gramm (einteilig): harter, kurzer und einteiliger Blank. Genau die richtige Vertikalrute zum Zanderangeln. Sie heißt konsequenterweise „Series One Skeletor II Vertic“.
2,1 m – WG bis 12 Gramm: Schneller aber unter Belastung verhältnismäßig weicher Blank. Ideal zum Spinnern, Klein-Wobbler-Twitchen, Ultralight-Twistern, Barsch- und Forellen-Blinkern etc.
2,4 m – WG bis 24 Gramm: Schneller und straffer Blank. Ideal zum Twistern auf Barsch, Forelle und mittlere Zander in Gewässern, in denen man selten über 15 Gramm-Bleiköpfe hinausgehen muss. Aber auch schön zum Rapfenangeln außerhalb der Strömung. Und selbst zum leichten Dorschangeln schon gut zu gebrauchen.
2,4 m – WG bis 40 Gramm: Um einiges straffer als die 24-Gramm-Variante. Wäre die Rute nicht so leicht, könnte man von einem „Besen“ sprechen. Die Rute ist ideal zum schweren Barschtwistern. Und auch richtig gut fürs Zander- und Hechttwistern.
2,7 m – WG bis 28 Gramm: Wieder etwas weicher. Also kein Besen, sondern ein echtes Weitwurf-Katapult. Ideal zum Fischen auf große Distanzen, also gut für Rapfen, Dorsch, Meerforelle, weit vom Ufer abstehende Forellen, Zander oder Barsche.
2,7 m – WG bis 40 Gramm: Die harte Version des 2,7 m-Modells. Von der Aktion her fast identisch mit dem 2,40er-Besen. Die 30 Zentimeter bringen ein paar Meter mehr Wurfweite, helfen beim Herausheben der Köder an Steinpackungen und beim Durchbringen harter Anhiebe auf lange Distanzen.
3,0 m – WG bis 12 Gramm: Weiche Aktion. Eine Weitwurfrute für Forellenangler und alle, die mit leichten Ködern sehr weit werfen müssen.
3,0 m – WG bis 32 Gramm: Härterer Blank als das 3 m lange 12-Gramm-Modell. Eine Waffe für lange Distanzen. Katapultiert die Köder extrem weit hinaus. Insofern noch toller als die leichte 2,7 m-Version zum Meerforellen- und Dorsch-Blinkern. Aber natürlich auch genial für alle Buhnenangler und Steinpackungsspezialisten.
Für alle Baitcasterfreunde gibt’s zwei Modelle:
2,4 m – WG bis 20 Gramm: Schneller Blank. Ideal zum leichten Spinnfischen.
2,7 m – WG bis 40 Gramm: Harter Blank. Ideal fürs mittlere Spinnfischen.
Ich hoffe, einige Fragen beantwortet zu haben. Den Rest könnt ihr ja dann im Anschluss an diesen Artikel erfragen. Solange er auf der Startseite steht, werden sich auf jeden Fall immer ein paar Fachkundige finden, die die Rute bereits fischen und euch beraten können…