Tackle-Tipps Bassmaster-Gonz: Meine Lieblingsköder II
Beim Wobblerfischen liegen Freud und Leid dicht bei einander. Probleme, die sich aus den meist recht einseitigen Lauf- und Wurfeigenschaften und dem hohen Einzelpreis ergeben. Wer versucht, meinen „Grundhobel“ für kiesigen Rheingrund bei sich im Baggersee genauso einzusetzen, erlebt schnell ein jähes Angelende oder ein finanzielles Desaster. Wo Schleppen aus irgendwelchen fadenscheinigen Gründen verboten ist, sind viele gute Wobbler an der Wurfangel nahezu unbrauchbar. Lange, schlanke & leichte Zanderwobbler fliegen beim geringsten Gegenwind ca. 20 – 25m. Bis der auf Lauftiefe ist, ist er schon wieder da!
In letzter Zeit explodiert der Markt geradezu an Vielfalt und Anbietern. Kein Geld gespart hat meiner Meinung nach der Wühler in Grabbelkörben. Plagiate taugen meist gar nix! Also Finger weg von no-name-Produkten aus Amerika und Fernost. Wenige gute Wobbler in ausgesuchten Farben sind letztendlich billiger! Für alle Wobbler gilt: Ein Hecht mit abgerissenem W. im Maul is echt ne arme Sau. Also bitte immer Stahl und gutes Material (Schnur) verwenden. Obwohl Wobbler auf Barsche bei mir eigentlich erst ab September in Kraft treten, schnell eine kleine Auswahl meiner Lieblingswobbler (alle anderen hängen mittlerweile ohne Haken als Mobile im Kinderzimmer, diese Versager!)
No. 1 is mein absoluter Liebling auf B.,Z.&H. Der Fingerling, Luhr-Jensen/Profiblinker in 7.5cm. Fast ein Suspender, geht schnell auf Tiefe und arbeitet dort angekommen emsigst. Der Firetiger im aufgewühlten Rheinwasser oder der Naturbarsch in klarem Wasser haben mir schon viele klasse Fische gebracht. Die Wurfweite ist akzeptabel, keine Angst, die in die Tauchschaufel eingegossene Öse hält auch großen Hechten stand. Unbedingt Vertrieb und Preise beachten. Mancherorts für unverschämte 12 E angeboten, kaufe ich für 4 E. Auch als leichter Grundhobel für sandige oder feinkiesige Böden. Im Freiwasser an der Wurfrute einfach mal 5 sec stehen lassen oder kurz jerken wirkt im Frühjahr oft Wunder. Ist aber auch toll zum (langsamen) Schleppen.
No. 2: Rasselwobbler aus der Frenzy-Reihe von Berkley, erhältlich in 6 und 7.5 cm, Firetiger oder Naturbarsch (natur ist m.E. besser als chrome-perch). Fliegt sehr weit, geht schnell tief und geht auch sehr gut unterm Boot. Rasselt laut, viele Bisse kommen weniger aus Hunger, als viel mehr Aggression und Revierverteidigung. Unterm Boot oder Steg vertikaljerken (kurze, harte Schläge von 30-35 cm – kontrolliert sinken lassen). Habe schon Hechte auf Sicht bis zur Weißglut und schließlich Wutbiss genervt. Kommt dann ultrahart. Im Winter soll das Ding auch an der Spundwand auf Barsch und Zander punkten, nur genau so eine habe ich nicht, schade eigentlich.
No. 3: Shad Rap Susp. Deep Runner (P) 5cm / 7cm. Kommt bei mir ans Ende meiner Müritzbarschschlepprute (huch! Is das nich eigentlich verboten?) Manche verwenden dort den Firetiger, mir ist das dort bei teilweise 5m Sichtiefe zu heftig. Der (P) dürfte aber in allen klaren und tiefen Seen seine Fische fangen.
No. 4.: Salmo Hornet 4 cm. Super Qualitätswobbler mit Riesenspektrum an Farben und Lauftiefen. Arbeitet sofort wie ein Irrer und ist eigentlich recht preiswert (4 E). Als Floater mit Riesentauchschaufel ein exzellenter Grundhobel auf Sand und Kies. Am Rhein jagen frühstmorgenst B&Z ganze Kleinfischschwärme aufs Trockene. Ein Mordsspektakel und genau dafür ist das Ding wie geschaffen. Stabil genug ist er jedenfalls und „normal angeln“ kann man damit auch.
No. 5: Turus Ukko 3 (!) cm – 10 E (!!!!) firetiger. Liebhaberstück – eigentlich für inne Vitrine, kostbarer Kleinstwobbler, kann man aber auch toll Barsche mit ärgern. Normale Barsche halt, Großbarsche können darüber natürlich nur lachen.
No.6: Was hier fehlt, hängt irgendwo am Grund meines Vereinsgewässers. Der einzigartige Nils -Master Invincible 8 cm. Redhead, hochroter Kopf – perlmuttweißer Body. Superköder für trübes Wasser. Müritzzanderwobbler (gr.Wünnow / kl.Müritz / Sietower Bucht), bleibt aber auch viel Barsch dran hängen. Eher in der kalten Jahreszeit / frühes Frühjahr.
Gerade bei sehr kleinen Wobblern kommt dem Einhänger einige Bedeutung zu. Ich benutze ausschließlich Duolock oder Crosslock-Einhänger. Gibts mittlerweile auch sehr klein.
Petri!