Rollen Barsch-Rollen-Frage: 1000er, 2500er oder 3000er?
Seit es die superleichten Ci4+ Rollen gibt, ist es keine Gewichtsfrage mehr, ob man eine 1000er oder eine 2500er bzw. 3000er Rolle an die Barschrute montiert. Es ist eher eine Frage des Geschmacks. Und dann gibt’s noch ein paar angelpraktische Aspekte, die in die Rollenwahl hineinspielen sollten.
Einschub 1: Bei UL-Ruten in Längen bis 2 m stellt sich für mich die Größenfrage nicht. Da nehme ich 1000er Rollen. Sieht besser aus. Und macht auch Sinn. Mit diesen Ruten will ich die Köder weder superschnell führen, noch sind das Distanzruten. Man verwendet sie, um punktuell zu angeln. Insofern passt hier sowohl der kleine Schnureinzug und die durch die kleine Spule limitierte Wurfweite perfekt.
Was aber bei 10-Gramm-Ruten aus der L-Klasse? Oder bei den 2,10 bis 2,44 langen Diaflashs mit Vollcarbon-Spitze?
Von der Sache her würden da natürlich auch 1000er Rollen gut gehen. Man bewegt ja nicht viel Gewicht. Und L und UL legt ja auch die 1000er Größe nahe. Ich habe die die Diaflashs aber schon immer mit der 2500er Größe gefischt.
Passt besser, weil die Ruten dadurch ausgewogener sind. Irgendwie ist es für mich auch befremdlich, eine 1000er Rolle an eine doch recht lange Rute zu schrauben. UND: Mit den Diaflashs will ich ja auch mal auf Distanz Dropshotten oder mit kleinen Spoons, T-Rig, Jigs oder Rubber-Jigs so weit wie möglich draußen fischen. Ergo: größere Rolle. Die größere Spule wirkt sich positiv auf die Wurfweite aus. Schnurstärke: 0,07 mm. Fabrikat? Kairiki. Macht sich super.
Einschub 2: 2500er und 3000er Rollen sind gleich groß. Der Untershcied ist die Spulentiefe. Auf 3000er passt mehr Schnur. Wenn ich die Wahl zwischen 2500ern und 3000ern habe, nehme ich immer die 3000er, weil ich da mehr bzw. dickere Schnur drauf bekomme im Bedarfsfall. Kann ja sein, dass die Rolle mal von einer L-Rute auf eine M wandert oder eine MH und ich damit größere Fische fangen will mit größeren Ködern an stärkerer Schnur.
Und die L-Ruten? Also kurze Spinnings mit Wurfgewichten bis 10 Gramm. Wobbel-Gerten. Jig-Flitschen. T-Rig-Besteck… Wenn ich mir eine Rolle aussuchen müsste und mit die Kombo nicht individuell auf den Einsatzzweck zurecht konfiguriere, würde ich auch da zur 2500er greifen. Der Wurfweite halber. Und weil 2500er Rollen ein bisschen stärker ausgelegt sind und ich nicht so der Mensch bin, der sein Angelgerät besonders pfleglich behandelt. Ich schaue schon, dass das Material nicht zu doll leidet und versuche, die Rollen bis zu dem Moment, in dem ich sie versenke, so wenig wie möglich zu strapazieren. Aber ich bin kein Wartungsfreak. Und es kann schon mal passieren, dass ich den Hänger über die Rolle freischnipse – wider besseren Wissens. Das können größere Modelle besser ab als die allerfeinsten der feinen Rollen.
Sollte ich aber wirklich mal nur mit Rubber-Jigs oder Mikro-Jigs oder Twitchbaits fischen – also mit Ködern, die ich möglichst langsam anbieten will – nehme ich schon mal eine 1000er aus der Rollenbox und schraube sie an die L-Rute. Wegen des geringeren Schnureinzug. Um die Entschleunigung zu fördern.
Alle UL- und L-Rollenfragen geklärt? Ich hoffe doch!
Johannes