News Barsch-Alarm von 10/2002 bis 2/2015 – ein Rückblick
Vor fast 13 Jahren hatte ich die Idee, ein Online-Portal für Barsch-Angler zu entwickeln. Damals war ich noch freier Mitarbeiter von „Hechtsprung“, dem Angel-TV-Magazin mit Biss. Anfangs war das ein Traumjob. Sprichwörtlich. Als ich nach dem Studium da anfing, träumte ich von Angelreisen in ferne Länder und einer Karriere als Online-Redakteur und Angel-TV-Moderator. Nach zwei Jahren musste ich aber feststellen, dass das Hechtsprung-Konzept nicht aufgehen wird. Man hatte sich verzettelt. Hier die Sendung, da das Online-Portal und obendrauf noch die Kneipe zu „Marke“. Mir hat die Community-Begleitung auf der Internet-Plattform aber großen Spaß gemacht. Ich hatte „Blut geleckt“ und wollte ein eigenes Portal, bevor ich weg vom Fenster war und einen „normalen“ Job ergreifen würde. Und so zog ich barsch-alarm.de auf, während hechtspung.tv in seinen letzten Zuckungen lag. Wobei ich gerade etwas Witziges auf youtube gefunden habe:
Für die Hechtsprung-Fans gibt’s aber auch einen ergiebigeren Platz im Netz. Auf http://fishpipe.com/ findet ihr viele Videos aus alten Zeiten.
Zurück zum Barsch-Alarm: Geholfen hat mir mein Kumpel Ertan von Media Solutions, mit dem ich schon hechtsprung.tv zusammengesetzt habe und der den Barsch-Alarm über viele Jahre als Webmaster betreut hat und die Seite heute noch hostet. Plan war, dass wir mal ausprobieren, von Null und ohne Mediasupport eine Website für eine Community aufzubauen, die Ertan in Sachen Portal-Entwicklung und mich anglerisch und vernetzungstechnisch weiterbringen würde.
Barsch-Alarm-Gründerzeit
Anfangs lief es recht zäh. In den ersten Wochen war nicht viel los. Wie auch. Es war ja nichts da. Und so legte sich der „Gummipapst“ eine Zweitidentität zu und unterhielt sich dann mit fischstaebchen und ein paar Freunden.
Dann ging hechtsprung.tv endgültig baden. Weil man mir das bescheidene Praktikanten-Honorar von über einem Jahr schuldig war und ich die Hinhaltungen nicht mehr ertragen konnte, stellte ich dort die Arbeit ein. Und weil der Barsch-Alarm noch ein bisschen besser strukturiert war als die Hechtsprung-Homepage siedelten zumindest ein paar Spinnangler aus der Hechtsprung-Community auf den Barsch-Alarm über.
Der Traffic wurde immer größer. In relativ schneller Folge schrieb ich neue Zwischenstände, was die Userzahl angeht:
150 Mitglieder: https://www.barsch-alarm.de/news/schon-ber-150-mitglieder-im-barsch-alarm-club/
600 Mitglieder: https://www.barsch-alarm.de/news/barsch-alarm-sprengt-die-600er-grenze/
1000 Mitglieder: https://www.barsch-alarm.de/news/barsch-alarm-knackt-die-1000er-marke/
1500 Mitglieder: https://www.barsch-alarm.de/news/barsch-alarm-rast-durch-nchste-schallmauer/
7500 Mitglieder: https://www.barsch-alarm.de/news/7500-user-und-kein-ende-in-sicht/
Die Barsch-Alarm-Blütezeit
Spätestens als wir die 5000er-Marke gesprengt hatten, war klar, dass wir es geschafft hatten, das Projekt zu etablieren. Es ging ab in den Galerien. Da wurden Fische bestaunt und gefeiert. Gleichzeitig stritt man sich heftig ums Thema C&R. Auch im Forum war viel los. Viele User kannten sich persönlich. Es entstanden legendäre Therads wie Tinsens „Wer ist der Rapfen-King“, der alle anderen Kings nach sich zog. Oder auch der „Berlin Chat and Talk“, in dem fixmille gegen Mods und für eine unterhaltsamere Angelwelt schrieb. Da ging teilweise richtig die Post ab. Auch wenn nicht immer alle Konflikte einvernehmlich gelöst werden konnten, erinnere ich mich sehr gern an diese Zeit. Hier das Blütezeit-Design:
Barsch-Alarm als Stressfaktor
Es gab auch richtig Stress. In Anbetracht der langen Zeit, die der Barsch-Alarm jetzt online ist, aber in vertretbaren Rahmen. Na klar lässt es einen nicht kalt, wenn man persönlich attackiert wird. Und auch wenn sich User untereinander anfeinden, ist das nicht schön. Seit einiger Zeit ist es aber ja wirklich betont harmonisch, wenn ich mich nicht täusche. Das kann wegen mir so bleiben.
Stressiger war da schon die Unterlassungserklärung, die wir unterzeichnen mssten, weil irgendeine findige Kanzlei herausgefunden hat, dass in einem Artikel ein Fitzel eines Stadtplans drin war. Aber auch da gab’s eine einvernehmliche Lösung mit dem Verfasser, der einen Teil der Kosten übernommen hat.
Noch viel belastender war die Ertan-Johannes-Situation. Angesichts der steigenden Userzahlen dachte Ertan, dass irgendwann auch mal die Werbeeinnahmen einen Teil seines Grundeinkommens ausmachen würden. Nun bin ich aber leider ein besserer Angelportalbespaßer als Kaufmann. Außerdem war es gar nicht primär mein Ziel, Geld mit dem Barsch-Alarm zu verdienen. So um das Jahr 2010 waren wir beide von der Sache so genervt, dass es nur noch zwei Möglichkeiten gab. Entweder wir schmeißen hin, oder wir finden eine Lösung, die Ertan und mich Kumpel bleiben lässt, uns aber „geschäftlich“ trennt. Und so habe ich ihn nach vielen Diskussionen und langen Phasen des Problemaussitzens im Jahr 2012 für seinen jahrelangen Support mit einer Summe ausgezahlt, die die Seite bis dahin definitiv noch nicht erwirtschaftet hatte.
Die Sackgasse
Kurz nachdem Ertan und ich unsere Probleme gelöst hatten, entschied ich mich, die Forensoftware zu wechseln. Dazu engagierte ich eine Berliner Agentur, die mit vBulletin als Foren-Software empfahl, weil auch das dazugehörige Content-Management-System genau das Richtige für mich wäre. In einem Anflug von Geschmacksverirrungen entschied ich mich für dieses Design hier:
Als ich die Seite bei einem Moderatoren-Treffen vorstellte, herrschte betroffenes Schweigen. Na klar. Ich sah das dann auch: Der Barsch-Alarm bestach bis dahin durch seine Klarheit. Und das hier war einfach nur grausam und nicht mal leserlich. Also neue Farben. Zurück zu Schwarz/Weiß. Nun hatte ich aber schon einen wirklich großen Betrag für das neue Design und die Programmierung der Website gezahlt. Außerdem hatte die Agentur keinen großen Bock mehr auf den piefigen Kunden. Ich ließ mir für weiteres Geld noch ein Design photoshoppen und suchte dann jemand, der es umsetzen würde. Hier mein Design-Vorschlag an die Agentur:
Und das hier habt ihr dann zwei Jahre online gesehen (allerdings ohne das grottige Logo):
Die Barsch-Alarm-Renaissance
Nach einem Jahr der vergeblichen Bemühungen fand ich dann unseren Thorsten aka Paintsplasher, der im vBulletin-Forum den Leuten immer freundlich Auskunft gab und sich da als Experte hervortat. Ich schrieb ihn an, wir telefonierten und dann stand fest, dass ich den besten Mann fürs Projekt gefunden hatte. Dazu noch mein Kumpel Jörg, der ein Skript zum Datenumzug geschrieben hatte und dann noch Ertan, der den Umzug begleitete und ein paar sehr wertvolle Tipps beisteuerte. Es sah immer mal so aus, als würden wir auch scheitern können. Letzten Endes hat’s dann aber geklappt. Mit der Auszahlung, den fehlinvestiertem Honorar für die Agentur und den Honoraren für diesen Umzug hatte ich inzwischen eine ordentliche Summe investiert. Eigentlich verrückt, weil die Werbeeinnahmen schon diesen finanziellen Aufwand nicht rechtfertigen. Vom Arbeitseinsatz ganz zu schweigen. ABER: Es hat wieder Bock gebracht. Ich hatte mein eigenes System und konnte wieder ganz befreit mein Ding durchziehen. Dem einen oder anderen wird’s evtl. aufgefallen sein: Seit zwei Jahren ist mein Engagement wieder deutlich größer. Mir macht’s einfach wieder Spaß.
Und weil ich Zwilling bin und als solcher Stillstand nicht verkrafte und weil die alte Seite wirklich langsam sogar den Oldschool-Charme verloren hatte und alles andere war als zeitgemäß, habe ich mich entschlossen, noch einmal in die Tasche zu greifen. In einer spannenden Session haben Thorsten und ich die Artikel-Daten und sämtliche Verknüpfungen in ein WordPress-Magazin-Thema überführt und der Seite den aktuellen Anstrich verpasst. Wir arbeiten immer noch das eine oder andere Problem ab (wie z.B. letzte Woche die Kommentar-Geschichte), so langsam bin ich aber sehr zufrieden. Vorerst zumindest.
Klar: Die neue Seite gefällt nicht jedem. Manche User haben wir sogar verloren. Wenn man sich aber mal die Entwicklung ansieht, können wir konstatieren, dass sich die Besucherzahlen seit dem Relaunch gut entwickeln und wir anscheinend auf dem richtigen Weg sind.
So. Jetzt wisst ihr Bescheid. Und vielleicht versteht ihr, warum ich mich darum bemühen muss, noch ein paar Werbepartner zu finden. Bis ich die Kosten refinanziert habe, fließt noch ein bisschen Wasser die Spree hinunter. Ich werde aber immer versuchen, dass die Community auch was von den Werbepartnern hat. Ich denke, auch da sind wir auf einem guten Weg…
Ihr seht, dass da ein bisschen was drinsteckt, in dieser Seite. Vielleicht ist die sogar sowas wie mein Lebenswerk. Auch weil so viele Menschen dran beteiligt sind. Ich würde mich freuen, wenn ihr den Weg noch lange mit mir geht. Da wird sicher noch einiges passieren. Die Motivation, den Barsch-Alarm bis an den Punkt hier zu bringen, ziehe ich zum größten Teil aus eurer Teilnahme. Ich danke allen für ihr Mitwirken! Weiter geht’s!
Johannes
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