News Barsch-Alarm spuckt Kapitäne aus!
Nachdem sich eine gruppe Barsch-Alarmler zusammen zu einem Intensivkurs für den Sprotbootführerschein See angemeldet hat, möchte ich die restliche Community mal über den weiteren Verlauf aufklären. Gleichzeitig möchte ich allen, die auch an diesem wertvollen Lappen interessiert sind, der einen dazu bemächtigt, riesige Boote über alle Meere und Bodden der Welt zu schippern, noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben.
Erst mal zum Kurs. Wir haben uns dazu entschlossen, einen Intensivkurs zu belegen (Yachtschule Peter und Paul – Tel.: 030 692 15 29 – Internet: paulundpeter.de). Der hat 4 Tage gedauert (2 x 3 h und 2 x 8 h) und uns erst mal das Basiswissen vermittelt. Wobei man schon zugeben muss, dass einem da ganz schön der Kopf raucht – vor allem, wenn man sich noch nicht intensiv mit dem Bootsfahren bzw. dem Seefahrer-Slang bzw. seemännischen Beamtendeutsch, das da anzuwenden ist, auseinandergesetzt hat. Ich muss zugeben, dass ich in der ersten Phase echt nur „Bahnhof“ verstanden habe. Und so manchem meiner Mitstreiter ging das wohl ähnlich.
Nach dem Kurs hatten wir dann ein paar Wochen Zeit, uns durch die 363 Fragen zu arbeiten, die da in der Prüfung auf einen warten. So z.B. diese:
Frage: Wann gilt man als Überholer?
Antwort: Als Überholer gilt man, wenn man sich einem Fahrzeug aus einem Winkel von mehr als 22,5 Grad achterlicher als querab annähert. Im Zweifelsfall gilt man immer als Überholer.
Naja. Und so oder so ähnlich geht das in dem ganzen Fragenkatalog ab. Brain-Terror vom feinsten also! Und so war es nicht besonders verwunderlich, dass unsere harten Müritz-Fischer godfather und angeliter, die den März primär den Hechten widmeten, gar nicht erst zur Prüfung antraten, sondern erst mal eine Runde schoben. Und so waren zum ersten Termin nur lohmann, Woodland, der Pharmaman und meine Wenigkeit präsent. Doch einen von uns sollte es schon im Vorfeld erwischen. Und zwar mich. Noch während ich mich in der Schlange befand, in die man sich einreihen musste, um seinen Perso bzw. Führerschein vorzuzeigen, rief mich meine Freundin an:
„Da kam gerade ein Kontoauszug von Deiner Bank. Die Überweisung auf das Sonderkonto für den Führerschein hat nicht hingehauen!“
„F…!“
Und tatsächlich hat mir ein Zahlendreher einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und Barzahlen war nicht. Also musste ich das Feld unverrichteter Dinge räumen. Trotz bester Vorbereitung (und wer da mal drauf gelernt hat, kann ungefähr abschätzen, wie sehr einen das ankotzen muss, wenn man dieses teilweise doch sehr spezielle Wissen länger als nötig mit sich im temporären Speicher tragen muss). Aber wenigstens haben lohmann, Woodland und der Pharmaman bestanden!
Zusammen mit nobo, der auf den Intensivkurs verzichtet hatte, trat ich dann aber vier Wochen später an. Und siehe da: Seit kurzem dürfen wir jetzt auch die Weltmeere befahren. Das ist den beiden Hechtfanatikern godfather und angeliter noch nicht vergönnt. Aber irgendwann werden auch die Mecklenburger Hechte mal eine Auszeit bekommen…
Und jetzt zu den Tipps:
· Die Kartenaufgaben machen echt Spaß – nur keine Angst, wenn Ihr da am Anfang nix kapiert. Das gibt sich, nachdem man die 20 Aufgaben zur Navigation mal durchgemacht hat.
· Fangt rechtzeitig an zu lernen! Ist ne Menge Stoff.
· Schreibt Euch die Gesetze, Institutionen und Nachschlagewerke auf einen Zettel. Das macht das übersichtlicher.
· Malt Euch die Schallsignale auf oder kopiert sie Euch einfach von hier. Die werden im Lehrbuch nicht wirklich übersichtlich dargestellt. Das Gleiche gilt auch für die Lichterführung.
· Versucht, direkt durchzukommen. Zwar dürfen alle, die nicht direkt durchkommen aber mindestens 43 von 66 Punkten erreichen, noch in eine mündliche Prüfung. Die ist aber schwerer als die schriftliche Prüfung. (Dabei ist es auch wichtig zu wissen, dass nur derjenige zur mündlichen zugelassen wird, der 50 Prozent der Kartenaufgabe richtig hat.)
· Bei der Praxis immer schön langsam machen. Dann kann eigentlich nix anbrennen.
Viel Glück dem godfather und dem angeliter. Und allen, die ebenfalls vorhaben, diesen Schein zu machen. Übrigens: Wer beide Scheine (See und Binnen) machen will, der sollte zuerst den Seeschein angehen, da man so rum nur eine praktische Prüfung ablegen muss. Andersrum zweimal.