Barsch Barsch-Alarm am Kleinfisch-Schwarm
Es ist wieder warm. „Endlich“ möchte man als XXL-Winter-geplagter Hauptstadtanrainer anfügen. Und als Barschangler mit einer Vorliebe fürs Powerfishing sowieso. Nicht nur dass man wieder schnelle Methoden fischen kann, ohne befürchten zu müssen, dass die Barsche den Sprint verweigern – man kann sie sogar rauben sehen. Und wenn nicht, dann lassen sich zumindest an einigermaßen windstillen Tagen die Stellen, an denen es potentiell knallen könnte, mit bloßem Auge ausmachen. Kleine Ringe an der Oberfläche sowie Schlürf- und Schmatzgeräusche weisen auf einen Kleinfischschwarm hin. Wenn’s windig ist, hilft ein Echolot, die knapp unter der Oberfläche stehenden Kleinfischwolken zu finden. So oder so: Hier wird gefressen. Früher oder später. Am liebsten zur Morgenstund und am Abend. Aber auch am helllichten Tag schauen immer mal wieder ein paar Barsche – meistens sind es jetzt kleine Trupps von maximal 10 Fischen – auf einen schnellen Snack vorbei. Zu den häufigsten Opfern zählen kleine Rotaugen, Rotfedern, Lauben oder Jungbarsche.
Das Beangeln solcher Futterfischschwärme macht mir persönlich extrem viel Spaß. Erstens weil ich bei jedem Wurf das gute Gefühl habe, voll am Spot zu sein. Zweitens weil sich da ein paar spaßige Angelmethoden aufdrängen. Als da wären:
a. Topwatern
Sobald ich einen Futterfischschwarm gefunden habe, hole ich die Kiste mit den Toppies raus. Erstens weil die Attacken und Verfolgungsjagden so schön anzusehen sind. Zweitens um die Barsche ein bisschen aggressiv zu machen und ihnen vorzutäuschen, dass da irgendwo schon ein paar Kollegen am Rauben sind. Das funzt am besten mit einem Popper, den man einigermaßen laut am Rande der Futterfischansammlung wirken lässt. (Der Randbereich ist immer besonders interessant, weil die Barsche häufig entweder unter dem Futterfisch stehen oder an den Schwärmen vorbei patrouillieren, um dann kurz einzufallen.) Weil ich auf Popper weniger fange, als auf Stickbaits, tausche ich den Popper nach ein paar Durchgängen gegen einen Stickbait aus. Der wird dann mal schnell, mal langsam präsentiert. Auch mal ein paar Minuten ohne Biss. Die Ausdauer wird ja oft mit einem sensationellen Biss belohnt. Der Köder kann dabei übrigens ziemlich groß gewählt werden. Schließlich sind die Räuber nicht auf Brutfische aus, sondern auf fingerlange Weißfische und Teenie-Barsche. So einen 10 cm langer Sammy oder ein 9,5 cm langer Bonnie schnappen sich auch 25 bis 30 cm lange Barsche.
b. Wobbeln
Wenn auf Toppies gar nichts geht, wird die Twitchbait-Kiste ausgepackt. Jetzt haben die Squirrel, Pointer & Co. eine Chance, sich zu beweisen. Ich verwende dann meistens relativ tief laufende Modelle (z.B. Squirrel 67 DD, Pointer 78 DD etc.), mit denen ich mitten im Futterfisch angle bzw. ganz knapp darunter. Den Köder führe ich meistens ziemlich hart und lasse ihn nur selten kurz stehen. Ich habe den Eindruck, dass das Vortäuschen eines fliehenden Fischchens mehr Punkte bringt als die Simulation eines chillenden Kleinfisches.
c. Softjerken
Eine ganz gute Alternative zum Wobbeln ist das Softjerken. Der Vorteil ist der Einzelhaken. Die Fische sind einfach gut gehakt, wohin es beim Wobbeln schon öfters mal zu einer Doppelhakung (intern und extern in Kombination) kommt.
d. Swimbaiten
Und wenn sich dann immer noch nix getan hat, kommt der gute alte Action-Shad raus. Mit einem 5 bis 10 Gramm-Köpfen bestückt, ziehe ich den Gummifisch dann unter dem Schwarm durch, um zu sehen, ob da nicht ein paar Räuber unter den Kleinfischen stehen.
So. Das war im Großen und Ganzen meine Vorgehensweise am Kleinfisch-Schwarm. Vielleicht war ja ein brauchbarer Tipp dabei. Aber vielleicht habt ihr ja ganz andere Erfahrungen gemacht oder noch den einen oder anderen Trick parat. Dann schreibt ihn doch bitte als Kommentar unter diesen Artikel.