Tackle-Tipps Baitcaster 1×1: Die perfekte BC-Kombo von BFS bis H (Rute, Rolle & Schnur)
Jeden Tag erreichen mich über Social Media Anfragen von Menschen, die sich eine BA-Cast-Rute ausgesucht haben und nun wissen wollen, welche Rolle und welche Schnur ich empfehlen würde. Das Thema ist vielschichtig und komplex zugleich. Und in Ermangelung eines tiefen Einblicks ins Daiwa-Sortiment auch nicht so leicht zu beantworten für mich. (Wobei sich das ändern wird. Ich kaufe mir in nächster Zeit mal ein paar Daiwas, um hier etwas mehr Kompetenz zu erwerben. Im Moment müssen wir damit leben, dass ich aus dem Shimano-Universum auf die Erde nieder geschickt wurde.) Hier ein grober Überblick…
Baitcaster-Rollengröße in Abhängigkeit zur Rute:
Bei BA haben wir die Wurfgewichte eingeteilt, wie das viele Hersteller machen. Es geht von BFS (3-10 g) bis H (12-42 g). Die hierzulande häufigsten vertretenen Rollengrößen bei Shimano sind BFS (31 oder 51), 71, 151 und 201. 301 ist was für Hechtangler.
BFS-Rute: BFS Baitcaster
ML-Rute: BFS, 51er oder 71er Baitcaster
M-Rute: 71er, 101er oder 151er Baitcaster
MH-Rute: 101er oder 151er Baitcaster
H-Rute: 151er oder 201er Baitcaster
Na klar kann man eine H auch mit einer 151er angeln und eine MH zur Not mit einer 71er. Gehen tut das. Aber am ausgewogensten ist es für mich so, wie oben geschildert.
Übersetzung in Abhängigkeit zum Einsatzzweck:
Die Übersetzung wird mit einem Zahlenverhältnis angegeben. Vorne stehen die Umdrehungen der Spule und hinten die 1 steht für eine Kurbelumdrehung. Eine Rolle mit einer Übersetzung von 6,3:1 dreht die Spule also 6,3 mal pro Kurbelumdrehung. Der Schnureinzug pro Kurbelumdrehung entspricht also 6,3 mal dem Spulenumfang. Je niedriger die Übersetzung umso geschmeidiger läuft die Rolle. Umso größer ist auch die Kraftübertragung. Zwei Merksätze dazu: Je schwerer die Köder, desto niedriger die Übersetzung. Je mehr Schnureinzug erfolderlich ist, desto höher die Übersetzung.
Der Schnureinzug einer „normalen“ BC mit einer Übersetung von 6,X:1 ist ca. 65 cm. Bei einer 7,X:1 sind es ca. 75 cm und bei einer 8,X:1 sind es dann 85 cm. Ungefähr. (Auch der Spulendurchmesser nimmt Einfluss auf den Schnureinzug. Je größer die Rolle, desto größer der Schnureinzug bei gleicher Übersetzung.)
Schnurtyp in Anhängigkeit zur Angelmethode:
Mono hat Dehnung und schwimmt. Man nimmt sie gern zum Wobbeln und zum Topwatern. Geflecht schwimmt und hat keine Dehnung. Zum Jiggen für viele unverzichtbar. Immer gut, wenn tief geangelt wird und wenn es auf eine direkte Verbindung ankommt. Auch gut zum Topwatern. Fluorocarbon (FC) ist immer dann gut, wenn die Wobbler ein bisschen tiefer tauchen sollen, wenn man eine klare und leise Schnur will und wenn man den Puffer gern hat zum Finesseangeln. Da gibt’s ein Phänomen namens Slack Line Sensitivity. (Die Dichte der Schnur ermöglicht eine Übertragung der Bisse über den Schnurbogen.)
Tragkraft in Abhängigkeit zur Ruten-Rollen-Kombo:
BFS: 0,08er bis 0,12er Geflecht und 0,16 bis 0,21 mm bei FC und Mono
ML: 0,10er bis 0,12er Geflecht und 0,20er bis 0,25er FC und Mono
M: 0,12er bis 0,15er Geflecht und 0,25er bis 0,28er FC und Mono
MH: ca. 0,15er Geflecht und 0,28er bis 0,33er FC oder Mono
H: 0,16er bis 0,19er Geflecht und 30er bis 40er FC oder Mono
Hinweis: Die Geflechtschnurstärken fallen bei allen Herstellern unterschedlich aus. Deshalb wird hier häufig nur mit Tragkraftangaben operiert. Dazu werden wir hier igrgendwann auch übergehen. Dier Artikel wurde für Einsteiger als grobe Orientierungshilfe geschrieben. Deshalb findet man hier noch „oldschool“ die Schnurdurchmesser.
Ich habe kürzlich ein BA-Video zum Thema BC-Ruten-Rollen-Schnur-Kombo gedreht. Da wird das alles nochmal etwas ausführlicher erklärt. Einen Fehler habe ich auch schon gefunden. Dort spreche ich von Übersetzungen von 1:X. Dabei ist die 1 hinten angestellt. Ansonsten dürfte das Machwerk aber eine gute Orientierungshilfe für Einsteiger darstellen.