BA-Treffen BA-Treffen am Wandlitzsee: Webmaster toppt SkelliMarcels 50er!!!
So. Nun liegt es schon wieder hinter uns, das Barsch-Alarm-Treffen am Wandlitzsee. Heftig geunkt wurde im Vorfeld: Eine Regatta würde uns das Leben schwer machen. Der Fischer habe die Barsche gerade noch rechtzeitig vor dem Treffen noch schnell herausgefangen. So denn überhaupt noch welche drin sind, in dem Teich, der seit Jahren ausgemolken wird. Und weil ich den Termin ja höchstselbst festgelegt habe, war die Unwetterwahrscheinlichkeit ziemlich groß. (Die Teilnehmer an den bisherigen Treffen wissen, was ich meine…)
38 unerschrockene Barsch-Alarmer haben sich dennoch nicht davon abbringen lassen, sich in ihre Autos bzw. in den Zug zu setzen, den mehr oder weniger weiten Weg nach Wandlitz zurückzulegen, ein Zelt aufzuschlagen und sich mit teilweise wildfremden Menschen zu konfrontieren. Treffpunkt war das Vereinsgelände des AV Wandlitz.
Hier entstand im Laufe des Freitag eine kleine Zeltstadt. (Bei bestem Wetter übrigens!)
Nachdem ich die Teilnehmer mit Angelkarten ausgestattet hatte,…
…ging es ziemlich direkt zum ersten Probelauf aufs Wasser.
Je später es wurde, desto ruhiger wurde es da draußen. Gegen acht Uhr war dann sogar Ententeich-Stimmung auf dem Wandlitzsee.
Und in der Abenddämmerung herrschte dann tatsächlich Barsch-Alarm. An manchen Stellen zumindest. Wobei das Team Hoffi/Ekke gleich mal den ersten 40er über die Bordwand hieven konnte.
Dazu noch einen 38er und einen 35er.
Ebenfalls einen 38er fing unser Heilbronner Angelschwabe Bene.
Aber auch bei vielen allen anderen hat’s gut gebissen. So hatten z.B. die beiden Pearchhunters aus Motzen direkt vor der Steganlage ein paar wirklich schöne Barsche.
Außerdem konnten die Gebrüder Barschfresse und Hell’s Angler den familieninternen Hecht-PB auf 87 cm hochschrauben.
Im Schnitt waren die Freitagbarsche so ca. 25 cm lang.
Ein recht vielversprechender Auftakt also, der meinen Kumpel Veit im Zuge der feuchtfröhlichen Auswertung des Auftaktangelns lauthals in die Menge rufen ließ: „Morgen fallen bestimmt zwanzig 40er!!!“ Große Worte. Aber bei über 20 Booten und fast vierzig ambitionierten Anglern eigentlich auch machbar. Immerhin konnten wir ja von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang angeln.
Weil Jan uns am Freitagabend mit seinem roten Zaubertrank versorgt hat, hatten wir am Samstag morgen dann auch wirklich die benötigte Extraportion Kraft im Blut und auch im Kopf, die es uns nach einer ziemlich schwach dosierten Schlafration ermöglichte, aufs Wasser zu gehen, um die erste heiße Beißphase des Tages mitzunehmen.
Wie gut, dass Angler eigentlich gar keinen Schmerz kennen. So waren tatsächlich schon fast alle Boote mal kurz draußen, bevor das Treffen offiziell losging. (Ein paar von uns haben es erst am Samstag geschafft, sich nach einer anstrengenden Arbeitswoche bis nach Wandlitz durchzukämpfen.)
Nach einer kurzen Begrüßungsrede, ein paar kleinen Instruktionen und dem Ausfüllen der restlichen Angelkarten ging’s dann für alle Teams aufs Wasser.
Weil die Barsche in den frühen Morgenstunden schon wieder ganz gut gebissen haben (der leider ziemlich fotografierfaule Veit hatte mit den ersten 15 Würfen ca. 7 Barsche bis 38 cm auf einen Stickbait), konnten wir es kaum erwarten, den See jetzt endlich intensiv umzukrempeln.
Tatsächlich hat’s an manchen Stellen gebissen wie verrückt. So hatte ich mit Steve nach dem Vormittag schon deutlich über 60 Barsche am Haken. Die waren aber leider allesamt ziemlich klein.
Bei den anderen lief es entweder ähnlich: Viel Kleinzeug, ein paar gute „Portionsfische“ und dazu noch ein paar Ausreißer nach oben.
Mit einem 38er und einem 37er fingen Mykey und Jaykay die größten Fische des Tages.
Mittags fand dann ja auch noch die gefürchtete Regatta statt, die das ganze Event im Vorfeld fast noch zum Kippen gebracht hätte. Es war die Hölle aufm Wasser! Wie wild kachelten die Segler bei Windstärke 3 über den See, so dass wir ihnen einen Teil des Gewässers überlassen mussten. Ganze 3 Stunden lang! Durchaus vorstellbar, dass die Wandlitzsee-Regatta bald im Guinessbuch der Rekorde aufgeführt wird – als die kleinste Regatta der Welt. Fehl-Alarm.de!!! Aber besser so als umgekehrt.
Wobei: Rein theoretisch ist es aber natürlich möglich, dass die 7 Segler die Dickbarsche derart verunsichert haben, dass sie sich auch abends nicht aus der Reserve locken ließen. Denn außer ein paar relativ guten Einzelfischen war auch in der am Vortag noch so guten Dämmerungsphase wieder nix zu holen. Aber immerhin ging es wieder ganz gut auf Oberflächenköder. Den schönsten Topwater-Barsch fingen an diesem Abend wieder die Kollegen Barschfresse und Hell’s Angler.
Naja. Dann halt morgen früh. Kaputt vom vielen Werfen, der Sonne, der frischen Luft und evtl. auch dem berüchtigten „ersten Abend“, ging’s diesmal früher ins Bett. Für die meisten jedenfalls. Am längsten wach geblieben sind Veit, DozeyDragon und unser Webmaster Ertan, was am nächsten Morgen dazu geführt hat, dass Dozey ein bisschen länger geschlafen hat, Veit nur mittelmäßig gut gelaunt war, als Jochen ihn aus der Tiefschlafphase riss und der Ertan auch nicht so richtig frisch drei geschaut hat (aber immer noch besser als am Morgen davor). Doch – das nehme ich jetzt mal vorweg – einer der drei war es dann, der ein paar Abschnitten weiter zu einem DER Helden dieses Treffens wird. Womit mal wieder eindeutig bewiesen wäre: Schlafentzug ist kein Mittel, mit dem man einen Barschangler entschärfen kann.
In den ersten Minuten des Sonntags waren wir alle total euphorisch.
Denn im roten Morgenlicht sah man es oft ziemlich heftig Platschen, Machen und Tun. Da war teilweise richtig Bewegung auf dem Wasser. Topwater-Time! Die hatten ja am Samstagmorgen ja auch super funktioniert. Die Ernüchterung folgte allerdings auf den Fuß. Die Barsche wollten nicht! Das frühe Aufstehen wurde nicht belohnt – von ein paar Rotaugen und kleinen Barschen einmal abgesehen.
Ich selber blieb z.B. bis um 8.30 ohne Biss. Da hatte ich bestimmt schon 7 Stellen angefischt! Aua. Die Barsch- äh, Backpfeife. Besser wurde es erst als ich eine verkrautete Landzunge mit meinen Gummis bearbeitete und dort einen Fisch nach dem nächsten fing.
Den von mir instruierten Ravioli-Brothers (aka Barschfresse und Hell’s Angler) hat dieser Platz dann auch recht gut gefallen. Was nicht weiter wundert. Schließlich ging es auch bei ihnen Schlag auf Schlag.
Der vom Rednec begleitete Carpfriend Chris hatte in der Zwischenzeit einen schönen Hecht erwischt.
Dann war’s so ca. 11 Uhr. Ich hatte Bock auf einen Kaffee, ein kleines Frühstück und deftige Fangmeldungen. Leider kann man nicht immer alles haben. Und so musste ich mich mit Kaffee und einer Räucherforelle im Brötchen zufrieden geben. Wobei natürlich auch die Twinis, DozeyDragoNs und wie sie alle heißen den einen oder anderen schönen Fisch anlanden konnten – wenn auch eher farblich gesehen.
Nach der kurzen Rekreations-Pause ging’s für mich noch mal mit Jochen raus. Diesmal mussten wir noch ein bisschen länger suchen, bis wir einen aktiven Barschschwarm gefunden hatten. Leider waren auch diese Fische eher klein als riesig.
Weil ich das Ende der Veranstaltung angesichts der teilweise vielen Kilometer, die die Teilnehmer noch zu bewältigen hatten, auf 16 Uhr terminiert hatte, begaben wir uns gegen 14 Uhr mal langsam in Richtung Camp. Als wir uns auf halber Stecke den beiden Angelschwaben Ertan und Bene näherten, rief es sogleich herüber: „41!!!“ „Wie?“ „Auf Realistix Firetiger!!!“ „Neee. Ich meine, jetzt ehrlich?“ „Ja.“ „Cool, Ertan! Das freut mich jetzt wirklich“!“
Und jetzt hole ich mal ganz kurz ein bisschen aus: Den Ertan kenne ich nun schon sehr lange. So ca. 25 Jahre. Mit dem Angeln hat er eigentlich nicht so viel zu tun gehabt. Mehr mit Computern. Der war als Kind schon einer von denen, die auf dem Atari, Amiga 500 oder dem C64 irgendwelche Spiele programmiert haben, während ich mich entweder auf dem Bolzplatz versucht habe. Oder eben mit meinen Grund- und Posenangeln am Heilbronner Neckar saß. Doch irgendwann habe ich ihn dann doch von meinem Hobby begeistern können und Ende der 90er Jahre in Leipzig – wo uns unser Studium bzw. der Beruf hinzog – zum Angelschein angemeldet. Aufgrund einer schweren Krankheit seiner Mutter wurde da dann leider erstmal nix draus. Stattdessen zog der Kollege wieder nach Heilbronn. Doch zwei Jahre später war er dann plötzlich mitten drin im Angelbusiness. Rein technisch zwar. Aber mittendrin: Als ich bei Hechtsprung (einer kleinen Berliner Angel-TV-Bude) ein Praktikum absolvierte und da dann jemand gesucht habe, der uns günstig ein Internet-Portal für Angler programmiert, flossen unsere inzwischen zum Beruf weiterentwickelten Hobbies zusammen. „Mein“ Internet-Fachmann Ertan programmierte hechtsprung.tv und ich füllte das Ding mit Texten. Als dann abzusehen war, dass Hechtsprung pleite gehen würde, habe ich Ertan dazu motivieren können, parallel den Barsch-Alarm hochzuziehen. Und jedes Mal wenn er zur Weiterentwicklung des Projekts oder sonstwie nach Berlin kam, habe ich ihn zum Angeln mitgenommen, damit er den Barsch-Alarm nicht nur technisch begleitet, sondern auch mal praktisch erfährt, was diese Community so begeistert. Stets in der Hoffnung, das Angelvirus so richtig zu übertragen. Das hat dann eigentlich ziemlich schnell und ziemlich gut geklappt, so dass Ertan das Projekt „Angelschein“ doch noch durchgezogen hat und seitdem ziemlich erfolgreich am Neckar auf Zander und Barsch angelt. (Sein Neckar-Barsch-PB steht immerhin bei 42 cm.)
Und nun, zweieinhalb Jahre später, fängt der Typ auf einem Barsch-Alarm-Treffen den bis dato größten Barsch des Events.
Eine runde Sache wie ich finde. Ich war mir schon auf dem Wasser mit Jan einig: Das ist genau der Stoff, aus dem Barsch-Alarm-Treffen-Reporte zusammengeschmiedet werden. Für mich jedenfalls die Story des Events. Wäre da nicht SkelliMarcel gewesen, den ich angesichts seiner Großbarscherfahrung für den Fang des Fuffis verantwortlich gemacht habe. Das muss man einem Edersee-Crack nicht zweimal sagen! Er hat doch tatsächlich Ernst gemacht und einen schönen 50er verhaftet.
Sorry. Da hab ich mich jetzt im Bild vertan. Dieses Barsch-Foto kam direkt nach dem Event bei uns an. Der Fuffi, den er während der Veranstaltung in Wandlitz fing, war wirklich 50 cm lang!
Da außer dem 38er von Mykey und einem weiteren 37er von Jaykay…
…keine anderen Moppelbarsche gefangen wurden, ist dann doch unser Webmaster der Fänger des größten Barsches an diesem Wochenende.
Spätestens damit ist der Schritt vom Internet-Techniker zum vollwertigen Angel-Crack vollzogen. Das fangen wir hier auch symbolisch auf und „enttechnisieren“ unseren „Webmaster“, indem er ab jetzt auch hier an Bord „Ertan“ heißt.
So. Das waren meine Eindrücke. Daran, dass ein Barsch-Alarm-Treffen nicht immer was mit dicken Fischen zu tun hat, hab ich mich inzwischen schon gewöhnt. Ich hoffe, dass es allen Beteiligten trotzdem genauso gut gefallen hat wie mir! Schließlich haben wir ja alle hart geangelt,…
…hatten nicht nur dabei eine Menge Spaß…
und so richtig unfängig dann ja nun auch nicht…
Ich fand es extrem nett, habe übers komplette Wochenende nicht einen einzigen Brandherd löschen müssen, überhaupt keine langen Gesichter gesehen und würde mir wünschen, dass wir noch ne Menge solcher Treffen auf die Beine stellen.
Ihr seid die Besten!
Johannes
PS: Und vielen Dank auch noch mal an meinen Angelverein! Super, dass ihr an diesem WE eine Wandlitzpause eingelegt habt und dieses Treffen damit erst ermöglicht habt. Ganz besonderer Dank gebührt Sportsfreund Siebert und seiner Frau, die uns das ganze Wochenende betreut haben.