BA-Treffen BAustria-Treffen am Kremser Industriehafen
Sonntag morgen um 0615Uhr, mein Wecker gibt seine gewohnten Laute von sich, die jedoch für mich reinsten Stress bedeuten. Aufstehen! Der Regen prasselt auf das Dachflächenfenster, der Wind pfeifft um die Häuser. Meine Liebste neben mir wurde durch meinen unüberhorbaren Weckerton natürlich auch munter, sie meinte nur auf gut österreichisch: “Wie deppat muss man eigentlich sein um bei diesen Wetter fischen zu fahren?“ Tja, ich konnte nur kurz mit meinem Klassiker kontern: “Ich bin ein Mann ich muss Beute machen“. Ende der Diskussion. Raus aus dem Bett hinein in die Dusche und wie ich fertig war roch ich schon Kaffee. Ja SIE hat mir wirklich Kaffee gemacht. Während des Kaffees noch schnell meine leichte Spinnrute auf C-Rig umgebaut, Wathose und Watschuhe eingepackt und los gings. Normalerweise nehme ich die Watbekleidung nicht zum Barschfischen mit, jedoch war die Wettervorhersage alles andere als schön. Der Luftdruck war fallend und starker Wind mit heftigen Regen waren angesagt. Ich war echt schon gespannt, wie viele Verrückte sich versammeln würden.
Am Weg nach Krems holte ich noch Bountychiller ab, der mein Auto dann mit seinen Baitcaststecken und allen anderen Zeugs noch vollstopfte. Danke nochmals für den zweiten Kaffee. Um 0750Uhr waren wir pünktlich am geplanten Treffpunkt – AVIA Tankstelle im Industriegebiet. Dort hatten sich schon alle versammelt. Kingfisher, der Aufseher im Kremser Revier ist, war schon fleissig am Gästekarten und Tageskarten ausstellen. Hier nochmal ein herzliches Dankeschön an dich.
Als ich so in die Runde schaute, waren doch alle schon da. Ungalublich – ich bin nicht der einzige der etwas wahnsinnig ist. Sleepyweasel kam extra aus der Steiermark mit einem Anfahrtsweg von 2h20min und Balu1988 aus dem Burgenland mit einer Anfahrtszeit von 90min. Respekt Jungs, Geil!
Nun aber ab zum Hafen. Wir stellten uns alle gleich einmal aufgereiht an der vermeintlich besten Stelle den Hotspot am Kremser Hafen auf. Nach ca 20min schrie Bountychiller „FISCH!“.
10min drauf hat Barschloch dann echt den ersten Barsch des Tages gefangen und somit unsere Gruppe entschneidert.
Wir fischten weiter es blieb uns ja nichts anderes übrig. Jedoch der Barsch von Barschloch (übrigens geiler Nickname) gab Hoffnung. Barschloch und Bountychiller wechselten den Spot nach weiteren 45min, der nächste Barsch von Barschloch.
Der Wind wurde stärker und auch der Regen, mann oh mann war das ein Scheisswetter. Die Bisserkennung bei solch einem Schnurbogen war alles andere als einfach. Die Höhe der Spundwand war etwa 4m, man kann sich also denken, wie man da fischt, wenn der Wind ordentlich bläst. Doch auf einmal bekam ich einen Biss zirka 2m vor der Spundwand. War es ein Barsch?
Wie man sieht, war es eine Grundel, welche ich am Kopf!?!? gehakt habe. Fisch ist Fisch dachte ich mir. Eine Schwarzmeergrundel habe ich eh noch nie gefangen. Auch Jan Age konnte sich mit einer Grundel auf der Fangliste eintragen.
0945Uhr das Wetter wurde nicht sonderlich besser. Wir fischten weiter. Bountychiller landete noch einen Barsch.
Jetzt setzte sich eine grosse Stille ein. Man merkte das der Gruppe das Wetter etwas zusetzte. Auch die Bisse blieben aus. Um 1130Uhr fragte ich dann in die Runde, wie es mit Mittagessen ausschaut. Zugegebenermaßen hatte ich schon mächtig Kohldampf und wirklich Lust auf chinesisches Futter. Kingfisher und Jan Age verabschiedeten sich von der Truppe, Barschloch wechselte die Hafenseite und fischte die Mittagszeit durch, denn er hatte nur bis 1500Uhr Zeit.
Balu, Sleepyweasel, Bountychiller und ich machten sich auf dem Weg zum Chinarestaurant. Dort angekommen stellten wir fest, dieses Restaurant ist sehr gut besucht. Der Kellner bestätigte unsere Vermutung:“ Haben Sie reserviert? – „Nein“ – Leider haben wir keinen Tisch frei.“ Ach du Schei… egal es gab noch einen zweites Chinarestaurant in Krems. Dorthin gefahren widerfuhr und das selbe Schicksal. Kein Tisch frei. Somit blieb uns nur der Schnitzelpalast um die Ecke. Das Essen war OK, aber kein Highlight und KEIN Chinafutter. Während unserer Mittagspause kontaktierten wir Barschloch, um uns zu erkundigen, wie es bei Ihm auf der anderen Hafenseite denn so lief. Er schickte uns ein Foto durch und teilte uns mit, dass es da besser lief.
Wir waren alle plötzlich wieder motivert. Dieser Barsch musste über 30 cm haben. Als wir den Schnitzelpalast wieder verliesen, stellten wir eine Wetterberuhigung fest. Es wurde merklich heller, der Regen war verschwunden und der Wind war beinahe nicht mehr spürbar. Grossartig. Mit neuer Motivation machten wir uns auf dem Weg zur anderen Hafenseite. Ich machte mich sofort auf dem Weg Richtung Barschlochs Spot. Wie ich dort ankam, drillte er bereits einen Fisch. Ja! Es war wieder ein Barsch.
Los, keine Zeit verlieren. Ich hatte nur mehr die leichte Spinnrute mit dem C-Rig mit. Die Nightattack zum Jiggen lies ich im Auto. Am C-Rig ein 7g Tungsten Bullet mit der 3“ Kackwurst (Rockvibe Shad von Reins). Erster Wurf. Langsame Köderführung, plötzlich BAAAMMM ein massiver Einschlag. Die Palms Molla biegte sich fast bis zum Handteil. Nach einem kurzen harten Drill konnte ich meinen ersten 40er Barsch landen. YEEESSS neuer PB. Ich konnte es kaum fassen. Wieviel Jahre jagte ich schon den 40er nach? Ich kann es nicht sagen.
Für mich kann es nicht mehr besser werden. Das Wetter war jetzt perfekt zum Fischen. Kein Wind mehr und ab und zu ein paar Regentropfen. Es folgte an diesem Spot jetzt Fisch auf Fisch. Wir sind anscheinend zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Hier noch ein paar Barsche. Alle abzuknipsen war etwas stressig für mich – ich wollte ja auch fischen. Sorry!
Der ganze Zauber dauerte etwa eine Stunde. Dann liesen die Bisse merklich nach und wir wechselten erneut den Spot. Es war jetzt ca 1500Uhr Barschloch verlies uns, und ich bedankte mich noch für seinen Tipp mit dem Wechsel der Hafenseite, was mir ja diesen 40er eingebracht hat. Muchas gracias!
Ich fing noch zwei Barsche zwischen 20 und 30cm und dann blieben die Bisse aus, somit wir uns um ca 1630uhr auf den Heimweg machten.
Ein unglaublicher Tag. So beschissen er auch begann umso besser endete er. Ja, das ist Fischen – man kann es nie sagen was einem erwartet.
Hiermit noch ein kräftiges Petri Heil an alle. Es war mir ein Volksfest.
Ich denke ich kann hiermit beruhigt sagen:“Bis zum nächsten Treffen“!
Liebe Grüße
Hr_Rossi
PS: Impressionen aus dem Hafen.