BA-Treffen BA-Spanien-Tour: Erfahrungsbericht vom „Team Nord“
Samstagmorgen 6hundert holte ich meinen Kollegen Thilo in Glücksburg ab. Wir fuhren Richtung Hamburg Flughafen, wo der Flug in Richtung Barcelona für 10.20 Uhr vorgesehen war. Pünktlich hob der Flieger ab, so dass wir um 12.50 Uhr in Barcelona nach einem entspannten Flug und hoch motiviert landeten.
Nachdem wir erfolgreich unser Gepäck vom Band gekonnt auf den Gepäckwagen wuchteten, gingen wir zu unserem Autovermieter. Angekommen an der Fahrzeugausgabe bekamen wir nach einer Verzögerung endlich unseren Caddy. Schnell wurde dieser beladen, Navi scharf gemacht und so ging es dann gegen 14.30 Uhr Richtung Mequinenza.
Die Fahrt wurde nur durch einen kurzen Stop, wo wir unseren Flüssigkeitshaushalt auffüllten, unterbrochen. Gegen 16.30 Uhr fuhren wir bestens gelaunt auf das Gelände von unserem Gastgeber Ebro-Urlaub. Markus, einer der beiden Geschäftsführer hieß uns herzlich Willkommen. Nach mehreren Zigaretten und köstlichem Bier wurden wir kurz in unsere Unterkunft eingewiesen.
Nachdem wir unsere Klamotten in die Bude schleppten, waren wir uns auch schnell einig über die Zimmereinteilung: Das erste Zimmer war zum Schlafen und das andere für Tackle und Klamotten.
Nächster Punkt auf der ToDo war der Einkauf von Lebensmittel für die nächsten Tage. Kurz Knete in die Tasche und los zum nächsten Supermarkt. Auch hier waren wir uns schnell einig was gekauft werden muss, nur nicht Zeit verlieren…;-) Einkauf ins Auto gewuchtet und ab zu MequiFish Angelkarte holen.
Gegen 18hundert kamen wir wieder im Camp an wo wir auch gleich vom Johannes Dietel ganz – nein megafreundlich – begrüßt wurden. Nach einer sehr emotionalen Begrüßung wurden wir auch gleich für den nächsten Tag eingewiesen.
Gegen 19hundert war gemeinsames Kennenlernen aller Teilnehmer vorgesehen, hierzu wurde der legendäre Angelkeller vom Gastgeber zur Verfügung gestellt.
Es wurden Unmengen an Fleisch und Wurst gegrillt, dieses Grillgut wurde mit köstlichem spanischen Bier in lustiger Runde verzehrt. Unter diesen Umständen wurden schnell neue Freundschaften geschlossen die in den nächsten Tagen noch intensiviert wurden. Gegen Mitternacht löste sich die Runde auf und alle gingen in ihre Unterkünfte um das Erlebte zu verarbeiten, um dann anschließend in einen tiefen Schlaf zu fallen. Gegen 6.30 Uhr ging mein Wecker, raus aus der Urne, ne Bohne aufgesetzt n Tisch gedeckt und den müden Körper unter die Dusche gestellt.
Mit neuer Energie aus der Dusche, Klamotten über den Körper gestreift und mit ner Tasse Kaffee bewaffnet raus vor die Tür und den Nikotinhaushalt aufgefüllt. Mittlerweile kroch auch Thilo aus der Urne und freute sich diebisch über den fertigen Kaffee. Nachdem sich Thilo der Körperhygiene widmete, konnten wir im Anschluss unser erstes Frühstück gegen 8.30 Uhr einnehmen.
Um 9hundert stand dann der Johannes vor unserer Tür um uns abzuholen. Unser erster Angeltag stand uns nun bevor und das gleich mit dem Barsch-Papst, der Pro unter den Anglern… 9.30 Uhr war das Boot gelenzt, Tackle an Bord und los ging es. Mit Benzin gefluteten 80 PS Außenborder wurde der Hebel auf den Tisch gelegt.
Angekommen am ersten Spot zeigte uns der Johannes wie Barsche in Spanien rauben. Sicherlich kein ungewohntes Bild für den erfahrenen Angler wurden wir eines Besseren belehrt. Das Wasser kochte, Lauben sprangen aus dem Wasser in einem Durchmesser von über 6 Meter, was ein Schauspiel… Noch leicht gelähmt wurden die Ruten geladen und auch gleich in den Laubenteppich geworfen. Ich weiß jetzt nicht wer der erste war der schrie, FISCH, sicher war nur, das nach kurzer Zeit alle Ruten krumm waren und die ersten spanischen Barsche im Boot waren.
Voller Adrenalin und nach mehreren Drills guter Barsche ging es zum nächsten Spot. Angekommen an diesem wurden auch gleich wieder die Gummis in den oberen Stausee gefeuert. Auch hier wurden wieder unglaubliche Barsche gefangen gefolgt von schönen Zandern. Die Einschläge gingen wie ein Stromschlag durch den Körper, unglaublich geil, einfach nur gut.
Vor jedem Angeltag wurde zwischen mir und Thilo ein Battle ausgesprochen; welches von uns hoch konzentriert, mit aller List und Kreativität ausgefischt werden sollte. Der erste Angeltag neigte sich dem Ende und Thilo wollte die erste Niederlage wirklich akzeptieren Und fischte die letzten Minuten was das Zeug hielt. Leider konnte er es nicht mehr verhindern und gratulierte mir nicht wirklich ernsthaft, aber er gab mir sportlich die Hand.
Angekommen im Camp nach einem unglaublich geilen Angeltag wurde erstmal eines von diesem köstlichen spanischen Bier getrunken. Nach kurzer Rücksprache mit allen Teilnehmern sollte der heutige Abend im Wembley gefeiert werden. Nichtsahnend vom Verlauf des Abends machten wir uns frisch und auf den Weg ins Wembley. Angekommen in diesen urigen Bar wurden die Erlebnisse vom ersten Tag bei viel Bier und leckerem Essen ausgetauscht. Gegen 23.00 Uhr stellten beschlossen wir, uns ins Camp aufzumachen, um unsere illustre Runde fortzuführen. Hier stellte das Team Baden-Baden die Schwaben-Lokation zur Verfügung. Das Team Baden-Baden setzt sich wie folgt zusammen: der Ralf (fortan Rolf genannt), der Manu und der Philipp. Drei sensationell geile Typen die unsere Sprache sprechen – in einem anderen Slang zwar, aber gut… Jedenfalls waren die drei unheimlich gute Gastgeber und stellten alles an vorhandenen Getränken zur Verfügung. Ralf hat selbst seinen aus dem Badener Land exportieren Rotwein im 5liter Tetrapack auf den Tisch gestellt. Gegen 00.30 Uhr löste sich die Runde, ein unvergesslicher, schöner, lustiger, harmonischer und dennoch harter Abend ging zu Ende, an dem so manch ein Beteiligter Probleme hatte, das ihm zugeteilte Appartement zu erreichen.
Wie am Morgen zuvor ging mein Wecker wieder um 6.30 Uhr und erstaunlicherweise kam ich gut aus dem Bett. Bohne aufgesetzt, Körper unter die Dusche geschleppt, Klamotten an und mit Bohne raus vor die Tür und eine durchgezogen. Der Duft von Freiheit… Gegen 7.15 Uhr kam ein nicht ausgeschlafener Thilo aus der Urne und griff sich erstmal einen Becher um diesen mit ner Bohne zu füllen. Nach kurzem Smalltalk ging es an den Frühstücktisch, wo wir heute den Johannes als Gast hatten. Nach einem deftigen Frühstück, Johannes wollte seine Eier Natur gebraten, fuhren wir zu Mequifish um die Tageskarten zu holen. Schnell noch ein paar Köder gekauft, die Ruten scharf gemacht und los zum ersten Spot.
An diesem tag war Johannes der erste, der den FISCH-Schrei von sich gab. Barsch. Mitte 40.
So sollte es dann auch weitergehen, wir fingen ausschließlich große Barsche und ich konnte an diesem Tag mein PB feiern, sagenhafte 47cm. Ich war unsagbar glücklich und dankbar. What a Perch.
Ein krasser Angeltag ging zu Ende, glücklich, zufrieden und kaputt ging es zurück an den Steg. Auch dieser Tag ging an mich und es folgte wieder ein nicht ernstgemeinter Glückwunsch von meinem Kollegen Thilo.
Nach kurzer Rücksprache mit den anderen sollte dieser Abend im Bellavista gefeiert werden. In gemütlicher Runde bei Speis und Trank wurden die Erlebnisse und Impressionen vom Tag
ausgetauscht. Gegen 22.30 löste sich die Runde und jedes Team ging in ihr Appartement. Jetzt kam Thilos Zeit, zwei Niederlagen nagten an seinem Selbstbewusstsein. Unheimlich kreative Gedanken wurden in die Tat umgesetzt, sofort kramte er all seine Taschen durch, suchte nach verwertbaren Materialien. Im Kopf waren neue Köder geboren, nur mussten diese mit den erforderlichen Zutaten kreiert werden. Nach Mitternacht schaute er stolz und zufrieden auf seine neuen, selbstgebauten Köder. Diese wurden noch schnell an die Ruten gebunden und erst jetzt fiel er erschöpft, unheimlich zufrieden und sau stolz auf sich selbst in ein tiefen Schlaf.
Ich war längst im Traum bei den dicken Barschen. Der 3 Tag stand bevor, das deftige Frühstück vom Vortag sollte für Thilo und mich zur Gewohnheit werden, das Natur gebratene Spiegelei für den Johannes auch. Nun ging es endlich los, Thilo war heiß wie Frittenfett und konnte es kaum abwarten seine selbst gebauten Köder in den oberen Stausee zu feuern. Schnell stellte ich fest, dass er sich in der Nacht auch meiner Tacklebox für seine Köder gewidmet hat – aber ich sah es sportlich.
Am ersten Spot angekommen, feuerte Thilo auch schon gleich seinen Thilojigg ins feuchte Nass. Kaum im Wasser angekommen schrie er ‚FIIISCH !!!!!!!!!!!‘ und landete kurze Zeit später den ersten Dickbarsch.
Und so ging es auch weiter, selbst die gekauften Köder vom Mequifish wollte Thilo sich nicht ans Band binden, mit voller Überzeugung fischte er ausschließlich seine Köder und das Sprichwort,
„wer fängt hat Recht“ bestätigte ihn in seinem Tun.
Bei mir lief es mengenmäßig eher bescheiden, allerdings durfte ich irgendwie nur große fangen. Johannes sagte: ‚Tim kann eh nur Große.‘ Ich nahm es als Lob auf und wollte nicht widersprechen.
Das Wetter wurde immer schlechter, die Nässe kroch langsam durch die beste Kleidung und so fuhren wir kurz vor Dämmerung den letzten Spot an. Nicht wirklich motiviert, gedanklich schon
im Trockenen beim Essen wurden die letzten Würfe gemacht – da schlug es bei mir gewaltig ein. Meine Expride 268ML (WG: 4-12 Gramm) ging richtig in die Knie…
… Schnell war klar, dass es ein Waller war. Nach gefühlvollem Drill hatte ich dann das Vergnügen ein Meterplus-Waller zu landen. Ein Abschluss, der nicht hätte besser sein können.
Johannes legte dann den Hebel auf den Tisch und so flogen wir übers Wasser Richtung Steganlage. Ehrfürchtig und voller Anerkennung gratulierte ich dem heutigen Gewinner Thilo zu seinem Tagessieg. Wer sich so kreativ und mutig vorbereitet und dieses auch so am Wasser voller Überzeugung umsetzt, der hat meinen größten Respekt!
Der Abend wurde in geselliger Runde im Wembley gefeiert. Die Tage auf dem Wasser und die Abende in geselliger Runde zollten ihren Tribut und so gingen wir auch rechtzeitig ins Bett.
An dieser Stelle sei gesagt, rechtzeitig war nicht wirklich rechtzeitig. Der nächste Morgen und somit unser letzter Angeltag begann wie jeder Morgen: Johannes kam zum Frühstück und haute sich den Wanz mit Natur gebratenen Spiegeleiern voll. Nachdem seine Sättigung eingesetzt hatte, forderte er uns auch gleich auf endlich aufs Wasser zu fahren.
An diesem Tag zeigte sich Mequinenza von der schlechten Seite: es regnete Bindfäden und so sollte es auch den ganzen Tag gehen. Johannes hatte schnell die Lust verloren, bei mir war es ähnlich, nur der Thilo haute voller Begeisterung seine immer noch am Band befindlichen selbstgebauten Köder in den oberen Stausee und sollte – wie auch nicht anders zu erwarten – belohnt werden.
Wir fingen dennoch alle unsere Fische und gegen Mittag waren wir uns alle einig, Schluss zu machen. Angekommen im Camp, wurde schnell ne frische Bohne aufgesetzt, ne heiße Dusche genommen und überlegt, ob wir noch mal ne Runde von Land aus fischen. Die Frage war kaum ausgesprochen und schon viel die Antwort: ‚LOGO!!!‘
Also wieder rein in die Klamotten und zum Spot gefahren. Angekommen an diesem, flogen auch schon die Köder ins Wasser und so konnten wir unsere letzten Fische fange. Wir wollten es nicht wahr haben, aber es war vorbei, Ende, over and out…
Zurück im Camp wurden die Stöcke demontiert und in die Rohre verstaut, Koffer gepackt und ein letztes Mal frisch gemacht. Der Bruno (einer der beiden Chefs von Ebrourlaub) hat uns zur selbstgemachten Paella im Angelkeller eingeladen. Unter Tränen des Abschieds wurde eine sensationell schmeckende Paella von allen Teilnehmern verspeist.
Auch dieser letzte Abend neigte sich irgendwann dem Ende und so fielen wir erschöpft und traurig in den Schlaf. Der letzte Morgen, Abschied nehmen war angesagt. Es war der Gang nach Kanossa. Keiner wollte es wahrhaben, dennoch musste es geschehen und somit fielen wir uns alle um den Hals und sagten, unter weinender Stimme und mit Tränen in den Augen: ‚TCHÜSS, hau rein, mach‘s gut, hoffentlich sehen wir uns mal wieder, ja das hoffe ich auch, unbedingt, Mann, war das ne geile Zeit, leck mich am Arsch, war das geil mit euch…‘
Voller Wehmut stiegen wir in unseren Caddy und machten uns auf den Weg nach Barcelona. Der Rückflug verlief problemlos…
Ein Riesendank an:
Johannes für die perfekte Orga und die Zusammenstellung der Teilnehmer,
Bruno und Markus von ebrourlaub.de,
die Köchin der Pealla,
Ralf, Philipp und Manu aus Team Baden-Baden
und Ronny, Marvin und Manu2 aus Team Berlin.
Tim